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Artikel des
Monats April 2011 Teil 4
PACE Trials* - Britische
Studie zu Verhaltenstherapie und Aktivierung bei "CFS" verschlingt 5
Millionen Pfund
*Comparison of adaptive pacing
therapy, cognitive behaviour therapy, graded exercise therapy, and
specialist medical care for chronic fatigue syndrome (PACE): a
randomised trial
The Lancet, Volume 377, Issue 9768, Pages 823 - 836,
doi:10.1016/S0140-6736(11)60096-2 |
Die Autoren der Studie haben keine
objektiven Maßstäbe für die Wirksamkeit
benutzt, außer einem 6-minütigen Lauftest,
in dem die Patienten aus der CBT-Gruppe in 6
Minuten 21 Meter mehr laufen konnten (354
m), verglichen mit der Anfangsleistung [1]
- eine Entfernung, die weit unter dem liegt,
was gesunde ältere Menschen leisten (631 m).
Der klinische Nutzen ist im Verhältnis zu
den Kosten der Studie bedeutungslos [2].
Es wäre konsequenter gewesen, wenn die
Forscher an ihrer anfänglichen Absicht
festgehalten hätten, sowohl am Anfang als
auch am Ende der Studie ein
Aktometer einzusetzen, um
herauszufinden, ob die Patienten die
körperliche Aktivität von ihren anderen
alltäglichen Aktivitäten abgezogen haben.
Die Scheinheiligkeit der Forscher wird in
ihren Kommentaren [4]
deutlich, insbesondere weil die Patienten,
die für die Studie ausgewählt wurden, gesund
genug sein mussten, um in die Kliniken zu
kommen.
Von den 3158 Patienten, die von
untergeordneten "Fatigue"-Kliniken auf eine
Eignung für die Studie überprüft wurden,
erfüllten 1011 nicht die
Einschlusskriterien, nämlich die
Oxford-Kriterien [2].
Diese Kriterien schließen Personen mit
neurologischen Zeichen und Symptomen aus, so
dass per Definition diese Studie nichts mit
der Myalgischen Enzephalomyelitis zu tun
hat, wie sie die WHO klassifiziert [5].
Es ist deshalb wichtig, dass die
Studienergebnisse nicht
hochgerechnet/übertragen werden, um die
Wirksamkeit von kognitiver
Verhaltenstherapie und Aktivierung (CBT/GET)
bei Patienten mit ME zu begründen.
Der Zweck medizinischer Forschung sollte
darin bestehen, den Patienten zu nutzen.
Es ist nicht im Interesse von verschiedenen
Patientengruppen, Patientenkohorten zu
vermischen und zu versuchen, eine
Krankheitsmanagement-Technik zu finden, die
für alle gleichermaßen passend ist.
Den PACE Trials mangelt es an
Glaubwürdigkeit, sie helfen den Patienten
nicht, sie sind fehlerhaft und das Ergebnis
von schlechter und unprofessioneller
Forschung.
References:
1/. Prof PD White MD,KA Goldsmith MPH,AL Johnson PhD,L Potts MSc,R Walwyn MSc,JC DeCesare BSc,HL Baber BSc,M Burgess PhD,LV Clark PhD,DL Cox PhD,J Bavinton BSc,BJ Angus MD,G Murphy MSc,M Murphy FRCP,H O'Dowd PhD,D Wilks FRCP[Ed],Prof P McCrone PhD,Prof T Chalder PhD,Prof M Sharpe MD,on behalf of the PACE trial management group Comparison of adaptive pacing therapy, cognitive behaviour therapy, graded exercise therapy, and specialist medical care for chronic fatigue syndrome (PACE): a randomised trial. The Lancet - 18 February 2011 DOI: 10.1016/S0140-6736(11)60096-2.
2/. Butland RJA, Pang J, Gross ER, Woodcock AA, Geddes DM: Two-, six-, and 12-minute walking tests in respiratory disease. BMJ 1982; 284:1607-8.
3/. White PD, Sharpe MC,Chalder T, DeCesare JC and Walwyn R for the PACE trial group. Protocol for the PACE trial: A randomised controlled trial of adaptive pacing, cognitive behaviour therapy, and graded exercise as supplements to standardised specialist medical care versus standardised specialist medical care alone for patients with the chronic fatigue syndrome/myalgic encephalomyelitis or encephalopathy. BMC Neurology 2007, 7:6.
4/ ”.. we decided that a test that required participants to wear an actometer around their ankle for a week was too great a burden at the end of the trial…”. PD White, MC Sharpe, T Chalder, JC DeCesare, R Walwyn, for the PACE trial management group. Response to comments on “Protocol for the PACE trial”. BMC Neurol. 2007, 7:6doi:10.1186/1471-2377-7-6.
5/ WHO Diseases of the nervous system (G00-G99) http://apps.who.int/classifications/apps/icd/icd10online/?gg90.htm+g933
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Eine erste Stellungnahme zu den
PACE Trials von Invest in ME
Februar 2011 |
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Die jetzt veröffentlichten PACE
Trials zeigen klar und deutlich,
was falsch ist an dem
gegenwärtig eingeschlagenen Weg,
bei dem einschlägige Interessen
die etablierte Sichtweise der
Myalgischen Enzephalomyelitis
(ME/CFS) manipuliert und
Zehntausende von Patienten und
ihre Familien gezwungen haben,
fortgesetzt in einer Situation
zu leben, in der angemessene
Forschung nicht gefördert und
gute Wissenschaft verleugnet
wird und in dem sinnlose und
voreingenommene Studien
finanziert werden, von einem
System, das die Menschenrechte
verleugnet.
Schlichte Tatsachen:
Die PACE Trials haben fast 5
Millionen britische Pfund an
Steuergeldern gekostet.
Die Patienten waren aufgrund der
Auswahlkriterien für die
untersuchten Patienten von
Anfang an gegen diese PACE
Trials – mit Ausnahme von zwei
nicht repräsentativen
Patientenorganisationen, die von
der Regierung Geld angenommen
haben, um deren Politik
gegenüber ME/CFS zu übernehmen.
ME
ist eine eigenständige
neurologische Krankheit und
wurde als solche seit 1969 von
der WHO im ICD-10-Code als G93.3
klassifiziert. Das
Erschöpfungssyndrom hat seine
eigene Klassifikation unter
F.48.
Es
ist in nicht im Interesse auch
nur irgendeiner Patientengruppe,
diese Patientenkohorten zu
vermischen und eine Technik zum
Krankheitsmanagement zu finden
zu versuchen, die auf alle
Betroffenen gleichermaßen passt.
Das Ziel jeder medizinischen
Forschung sollte sein, den
Patienten zu helfen, und die
PACE Trials helfen
ME/CFS-Patienten nicht, sondern
nur denjenigen mit bekannten
einschlägigen Interessen, die
Kontrolle über das haben, was
die Medien veröffentlichen und
was das Medical Research Council
in Bezug auf ME/CFS finanziert.
In
den vergangenen Jahren ist
Invest in ME immer öfter von
Patienten oder ihren Angehörigen
kontaktiert und um Rat gefragt
worden, was sie tun sollen, weil
sie gezwungen wurden, die von
den NICE Guidelines empfohlene
kognitive Verhaltenstherapie (CBT)
und ansteigende körperliche
Aktivierung (GET) durchzuführen
und die Patienten gedrängt
wurden, Aktivitäten nachzugehen,
die jenseits ihrer Grenzen
liegen.
Das hat in einigen Fällen zu
schwerwiegenden Konsequenzen wie
etwa Selbstmordversuchen
geführt, und oft fürchten sich
in solchen Fällen Eltern von
betroffenen Kindern, sich zu
beschweren, weil sie Angst
haben, dass man ihnen die Kinder
wegnimmt.
Wir befürchten, dass dies jetzt
noch schlimmer wird, wenn den
Ergebnissen der PACE Trials
unbesehen Glauben geschenkt
wird.
Es
ist eine Ironie, dass das
Gesundheitsministerium und der
Nationale Blutspendedienst
Großbritanniens Menschen mit
ME/CFS auf Dauer von Blutspenden
ausschließt - mit dem Argument,
dass ME/CFS eine Krankheit ist,
bei der es zu Rückfällen kommen
kann und dass man dieses Verbot
erlassen hat, um die Gesundheit
der Patienten zu schützen. Aber
jetzt wird den Angehörigen der
Gesundheitsberufe durch die PACE
Trials vermittelt, dass
ansteigende körperliche
Aktivierung und kognitive
Verhaltenstherapie für
ME/CFS-Patienten hilfreich
seien.
Gleichgültig, welchen Maßstab
man auch anlegt – die PACE
Trials sind voller Fehler und
nicht das Ergebnis von
sachgerechter Forschung.
Diagnostische Kriterien zu
verwenden, die keine
ME/CFS-Patienten definieren und
die Menschen mit neurologischen
Krankheiten ausschließen,
bedeutet, dass die Patienten,
die an dieser Studie
teilgenommen haben, eine völlig
heterogene Mischung sind - und
damit werden die Ergebnisse
vollkommen bedeutungslos. Das
allein macht die gesamte Studie
null und nichtig.
Die PACE Trials wurden von
Menschen entworfen, erfunden und
durchgeführt, die ME/CFS als die
Folge von falschen
Krankheitsüberzeugungen oder
Dekonditionierung betrachten.
Die PACE Trials sind nichts
anderes als Scheinwissenschaft,
und sie haben keinerlei
Bedeutung für die Behandlung von
Menschen, die an ME/CFS leiden.
Literatur
PS:
Das Thema der
6. Invest in ME Internationalen
ME/CFS Konferenz 2011 am 20.
Mai in London lautet The Way
Forward for ME - A Case for
Clinical Trials (Vorwärts bei ME
- Argumente für klinische
Studien). Dieses Thema spiegelt
unser Ansicht wider, dass
translationale biomedizinische
Forschung vielleicht der beste
Weg ist, um jetzt vorwärts zu
kommen – indem sie den Patienten
ermöglicht, an dieser Forschung
teilzunehmen und indem
Behandlungsmöglichkeiten
eingesetzt bzw. entwickelt
werden, die schnell und sicher
weitergereicht werden können und
es den Patienten ermöglichen,
ihr Leben zurückzugewinnen.
Weitere Informationen zur
Konferenz finden Sie
hier. |
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