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Artikel des Monats Dezember 11 Teil 1
Neues aus der Forschung
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NEU: Die
Abstracts zur IACFS/ME-Konferenz in Ottawa sind erschienen!
HIER zum Download.
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XMRV
beschleunigt die Zellproliferation bei Prostatakrebszellen
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Fünftägige
Inhaftierung von Judy Mikovits schockiert nicht nur Wissenschaftler
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NEU:
Spendenkonto für die Prozesskosten von
Judy Mikovits
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Gerade erschienen:
XMRV reguliert Elemente
des Immunsystems zur Abwehr von Retrovirus-Infektionen hin
Prostatakrebszellen herab
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Paul
Cheney: Wie der Stand der XMRV/HGRV-Forschung verändert werden könnte
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NEU:
Ian Lipkin wird seine Studie mit Judy Mikovits und Frank Ruscetti fortsetzen
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Entzündungsprozesse
und zellvermittelte Immunität sind bei ME/CFS verstärkt
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Zweiphasentest zur Messung der Zustandsverschlechterung und Behinderung nach
Belastung bei ME/CFS
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Verminderung von grauer und weißer Gehirnsubstanz bei ME/CFS-Patienten
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Belege für Entzündungsprozesse im Gehirn von Fibromyalgiepatienten
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Serie von Interviews
mit ME/CFS-Patienten von Llewellyn King auf YouTube
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Die Entstehung von Krebs und der Zusammenhang mit Retrovirus-Infektionen
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Chinesische Forscher finden eine
Heraufregulierung der Messenger-RNA-Expression des TGF-β1 im Blut von
CFS-Patienten
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Informationen zu GcMAF - Rede von Kenny de Meirleir,
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Yamamoto
über die Therapie von HIV-infizierten Patienten mit GcMAF
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Bericht über Schäden durch Graded
Exercise Therapie und kognitive Verhaltenstherapie bei ME/CFS - ein Artikel
von Tom Kindlon
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Professor Malcom Hoopers Artikel über die
PACE-Trials -
STATISTICS AND ME
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Links zu
Protokoll und Video der November-Sitzung des
Chronic
Fatigue Syndrome Advisory Committee
XMRV beschleunigt die Zellproliferation*, die
Transformationsaktivität und die Invasivität von Prostatakrebszellen durch eine
Herabregulierung des Zellzyklus-Inhibitors p27Kip1
XMRV accelerates cellular proliferation, transformational activity, and
invasiveness of prostate cancer cells by downregulating p27Kip1
Jui
Pandhare-Dash, Chinmay K. Mantri, Yuanying Gong, Zhenbang
Chen, Chandravanu Dash,DOI:
10.1002/pros.21491 Sept 2011
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/pros.21491/abstract
|
[*Zellproliferation:
ist die
Bezeichnung für
schnelles
Wachstum
beziehungsweise
Vermehrung von
Gewebe. Die
Zellproliferation
äußert sich in
Zellteilung und
Zellwachstum,
d.Ü.]
Zusammenfassung
Hintergrund
Das Xenotropic
murine leukemia
virus-related
retrovirus (XMRV)
ist ein kürzlich
entdecktes
Gammaretrovirus,
das ursprünglich
in
Prostatatumoren
entdeckt wurde.
Jedoch ist eine kausale Beziehung
zwischen XMRV und Prostatakrebs aufgrund von einander widersprechenden Berichten
über sein ätiologisches Vorkommen weiterhin umstritten. Obwohl man weiß, dass
Gammaretroviren bei Tieren Krebs auslösen, ist ein Mechanismus für eine
XMRV-induzierte Karzinogese weiterhin nicht bekannt.
Verschiedene Mechanismen,
zu denen Insertionsmutagenese, proinflammatorische Effekte, onkogene virale
Protein, Immunsuppression und veränderte Epithel/Stroma-Wechselwirkungen sind
für eine Rolle des XMRV bei Prostatakrebs vorgeschlagen worden.
Es fehlen jedoch
biochemische Daten, die einen dieser Mechanismen stützen würden. Deshalb war
unser Ziel, die mögliche Rolle des XMRV in der Prostatakarzinogenese zu
untersuchen.
Methoden
Die Bestimmung der
Wachstumskinetik von Prostatakrebszellen wurde mit dem MTT-Test (zum
metabolischen Status) durchgeführt. Die in vitro Transformation und Invasion
wurde durch mit dem Weichagar-Koloniebildungstest durchgeführt bzw. mit dem
Matrigel Zellinvasionsassay.
Die p27Kip1-Expression
wurde mit Hilfe von Westernblot bestimmt, und die MMP-Aktivierung mit
Gelatine-Zymographie untersucht.
Die Heraufregulierung der
miR221- und der miR22-Expression wurde mit Echtzeit-PCR untersucht.
Ergebnisse
Wir zeigen auf, dass eine
XMRV-Infektion die Zellproliferation und die Transformation beschleunigen und
die Invasivität von langsam wachsenden Prostatakrebszellen steigern kann.
Die molekulare Basis
dieser viral induzierten Aktivitäten wird über die Herabregulierung der Cyclin/Cyclin-abhängigen
Kinaseinhibitors p27Kip1vermittelt. Downstream-Analysen zeigten, dass eine XMRV-Infektion
die miR221- und die miR222-Expression heraufreguliert, die auf die mRNA des
p27Kip1 abzielen.
Schlussfolgerungen
Wir schlagen vor, dass eine
Herabregulierung des p27Kip1 durch eine XMRV-Infektion den Übergang von G1 zu S
fördert und damit das Wachstum von Prostatakrebszellen beschleunigt. Wenn XMRV
bei Menschen vorliegt – so implizieren unsere Ergebnisse – dann kann das
Retrovirus in einer entsprechenden zellulären Mikroumgebung als Kofaktor dienen,
um die Krebsentwicklung in der Prostata zu begünstigen.
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Die
fünftägige Inhaftierung von Judy Mikovits schockiert nicht
nur Wissenschaftler Bericht
von Regina Clos
Judy Mikovits wurde nach der Weigerung,
Zelllinien aus ihrem Forschungsprojekt an den Leiter des
kommerziellen Labor VipDX des WPI, Vincent Lombardi,
auszuhändigen, per Anruf auf dem Handy von Annette Whittemore,
der Direktorin des WPI, gefeuert.
Nach Insider-Informationen gingen dem
längere Differenzen zwischen dem von Judy Mikovits geleiteten
Forschungslabor des WPI und dem kommerziellen Labor unter
Leitung von Vincent Lombardi sowie andere Auseinandersetzungen
voraus. Soweit ich verschiedenen Quellen entnehmen konnte, hat
Judy Mikovits immer wieder verlangt, dass das kommerzielle Labor
des WPI die XMRV/HGRV-Testung genau nach ihren (offenbar
arbeitsintensiveren und genaueren Methoden) vornimmt, aber dem
wurde (möglicherweise aus kommerziellen Gründen) nicht gefolgt.
Dass die XMRV/HGRV-Testung des kommerziellen Labors des WPI
unzuverlässig war, kam mit den Ergebnissen der Blood Working
Group-Studie heraus, nach der die Testung des kommerziellen
Labors des WPI vollkommen inkonsistent war.
Kurz danach kam es dann zu dem den
Rausschmiss auslösenden Streit zwischen Judy Mikovits und
Annette Whittemore, der jedoch offenbar schon lange geschwelt
hat.
Kurz danach waren zahlreiche Computer und
Laborproben aus dem wissenschaftlichen Labor des WPI (also dem
von Judy Mikovits geleiteten) verschwunden. Das WPI stellte
daraufhin Strafanzeige wegen Diebstahls und verdächtigte offen
Judy Mikovits, die Computer entwendet zu haben. Diese hatte
jedoch nach dem Rausschmiss das Labor nicht mehr betreten und
bestritt den Besitz der Computer.
Sie war nach ihrer Entlassung zu ihrem Mann
nach Hause gefahren, und zwar in den Nachbarstaat Kalifornien.
Das führte zu ihrer Verhaftung als „flüchtige Rechtsbrecherin“
und sie wurde in Handschellen abgeführt und fünf Tage im
Gefängnis in Ventura festgehalten. Sie wurde erst nach fünf
Tagen auf eine Kaution von 100.000 Dollar wieder auf freien Fuß
gesetzt und konnte so nicht an der Konferenz in Mt Sinai am 20.
November teilnehmen, bei der sie an der Podiumsdiskussion hätte
teilnehmen sollen.
Selbst das Haus ihrer Freundin Lilly Meehan
wurde von neun Polizisten vom Dachboden bis zum Keller
durchsucht.
Später gab ihr Mitarbeiter Max Pfost eine
Erklärung ab, nach der er auf Anweisung von Judy Mikovits die
Computer, auf denen die mehrjährige von den NIH finanzierte
Forschungsarbeit von Judy Mikovits gespeichert war, aus dem
Institut geholt und in der Garage seiner Mutter versteckt hatte.
Sie sind inzwischen dem WPI wieder ausgehändigt worden.
Dennoch ist das WPI nicht bereit, die
Diebstahlsanzeige gegen Judy Mikovits fallen zu lassen.
Alle diese Ereignisse sind derart
unverhältnismäßig, dass die Vermutung nahe liegt, dass es hier
um mehr geht als um einen Rausschmiss, um normale Differenzen
zwischen Arbeitgeber und Angestellten, um mehr als angeblichen
Diebstahl (es ist juristisch ungeklärt, wem die Computer bzw.
die Forschungsdaten gehören – dem Institut, an das die
Forschungsgelder des NIH gegangen sind, oder der Leiterin dieses
Forschungsprojekts – eine Frage, die jetzt wahrscheinlich mit
Hilfe teurer Anwälte und Gerichtsverfahren geklärt werden muss).
Die Gemeinde der ME/CFS-Patienten ist
schockiert über das Verhalten des Whittemore Peterson Institutes
und fragt sich, was jetzt mit den vielen Spendengeldern
passiert, die sie für die XMRV/HGRV/ME/CFS-Forschung unter der
Leitung von Judy Mikovits aufgebracht haben. Viele haben ihre
Spendengelder zurückgefordert, weil sie das Vertrauen in das WPI
verloren haben und dort niemand ist, der die Forschungsarbeit
von Judy Mikovits auf qualifizierte Weise fortsetzen könnte.
Auch Wissenschaftler sind schockiert. In
einem Artikel mit dem Titel
„Judy Mikovits Arrest Shocks Scientists” vom 22. November
2011 schreiben sie u.a., ein „Rock Star der Wissenschaft wird
gekreuzigt“. Sie habe ursprünglich auf einer hohen Welle der
Berühmtheit gesegelt, nachdem sie einen der heißesten Artikel
des Jahres (2009) in einem der allerersten wissenschaftlichen
Publikationsorgane veröffentlicht hatte. Ihre Ergebnisse wurden
als Durchbruch für ME/CFS betrachtet, und Dr. Mikovits wurde
weltweit auf wissenschaftliche Konferenzen eingeladen und
gebührend verehrt. Aber „heute wundern sich erstaunte
Beobachter, warum die revolutionäre Wissenschaftlerin auf einer
Matte im Santa Paul Gefängnis liegt, umgeben von
Gang-Mitgliedern und beschuldigt, eine Kriminelle zu sein, die
ein Schwerverbrechen begangen hat. Hat die gefeierte
Wissenschaftlerin vielleicht zu viel herausgefunden? Ist sie,
die der Konspiration beschuldigt wird, tatsächlich über eine
sehr viel größere Konspiration gestolpert, die durch die
Forschungsergebnisse von Judy Mikovits drohte, aufgedeckt zu
werden?“
Zitat aus:
http://www.californiality.com/2011/11/judy-mikovits-arrest-shocks-scientists.html
Insider-Informationen finden sich in den
Blogs von Jamie Deckoff-Jones, die ebenfalls versucht hat, im
WPI zu arbeiten und dort offenbar mit einiger Inkompetenz
seitens der Leiterin des Instituts, Annette Whittemore,
konfrontiert worden ist. Lesen Sie:
Man fragt sich in der Tat, warum es eine so
große Aufregung über den Verlust von Daten gibt, die doch nur
das wertlose Ergebnis kontaminierter Labors sein sollen?
Und in einem Forumseintrag lesen wir:
„Die Intensität der Angriffe gegen die
retrovirale Hypothese, die Fülle von Negativ-Papieren, die
heftige einseitige Berichterstattung in den Medien - das alles
klingt wie eine vollkommen überzogene Anstrengung, diese Theorie
in Misskredit zu bringen. Das atemberaubende Ausmaß dieser
Ereignisse bringt mich zu der Überzeugung, dass selbst wenn sich
Judy Mikovits geirrt hat (kann sein, kann nicht sein, ich weiß
es nicht), dann war sie nicht weit weg von einer sehr unbequemen
Wahrheit. Sie ist direkt in das Wespennest getreten oder war
nicht weit weg davon, und dann kamen sie alle raus und
schwirrten herum.
Deshalb bin ich persönlich jetzt noch
mehr als je zuvor davon überzeugt, dass auch andere Retroviren
außer HIV und HTLV beim Menschen Krankheiten verursachen und
dass sie aus Versehen geschaffen und durch das Impfprogramm
verbreitet wurden und dass jede Forschung, die dieser unbequemen
Wahrheit zu nahe kommt, sabotiert werden wird.“
Michael Snyderman, MD, über
die XMRV/HGRV-Forschung und die Einschüchterung von
Wissenschaftlern:
Aus:
http://treatingxmrv.blogspot.com/2011/12/one-starfish-at-time.html
Beitrag vom 7. Dezember 2011, 11:23 AM
Wir haben keine Liste von Feinden, sondern wir
haben nur ein paar Freunde, die aber angsterfüllt
sind.
Wissenschaftler sollten objektiv und vollkommen
offen sein, bis die Daten vorliegen. Die Daten
liegen noch nicht vor, und wir bekommen immer noch
Emails von Leuten, die sich selbst als
Wissenschaftler bezeichnen und die die retrovirale
Ätiologie (Krankheitsentstehung) begraben wollen.
Wir sehen Internetbeiträge von der Universität
Pittsburgh, die sagen, dass es nicht sicher sei,
Forschung zu betreiben, um zu beweisen, dass es da
ein Virus gibt.
Was für eine Forschung ist das denn? Das ist
Einschüchterung und Negativität!
Meine persönliche Reaktion auf antiretrovirale
Medikamente* beweist, dass es da ein Retrovirus gibt,
und Studien über die Integration [des Retrovirus' in
die Wirts-DNA, d.Ü.] sind im Gange. Wir hatten
gehofft, neue Technologien zur Sequenzierung [deep
sequencing oder Next Generation Sequencing]
einsetzen zu können, aber aufgrund des
Einschüchterungsfaktors ist der Wissenschaftler
zurückgeschreckt. Stattdessen fordern wir die Leute,
die sich selbst als Wissenschaftler bezeichnen und
die uns mit Hohn und Spott überschütten, auf, uns zu
helfen.
*Anm.d.Ü.: Michael
Snyderman leidet nicht nur an ME/CFS, sondern auch
an Chronisch Lymphatischer Leukämie. Er ist XMRV/HGRV-positiv.
Seit er antiretrovirale Medikamente einnimmt, haben
sich seine Werte und sein Zustand erheblich
verbessert.Siehe auch seine gerade erschienene
Beschreibung seines Therapieerfolgs unter:
http://treatingxmrv.blogspot.com/2011/12/update-from-michael-snyderman-md.html
|
Weitere Links:
|
Es wurde ein Spendenkonto
zur Unterstützung
von Judy Mikovits eingerichtet, um ihr zu ermöglichen die
Anwalts- und Gerichtskosten zu tragen, die jetzt in nicht
unerheblichem Maße auf sie zukommen werden:
https://www.paypal.com/cgi-bin/webscr?cmd=_s-xclick&hosted_button_id=ZXBTCE4KMY3US
"Diese Webpage ist dem Judy Mikovits Legal Fund
gewidmet, der von Menschen eingerichtet wurde, die
Dr. Mikovits unterstützen. Jeder, der etwas in
diesen Fonds für Dr. Mikovits spenden möchte, kann
das auf dieser Website tun:
http://tinyurl.com/MikovitsLegalFund Wer es
vorzieht, einen Scheck zu schicken, soll ihn zahlbar
an Judy Mikovits ausstellen und ihn an folgende
Adresse schicken: 2031 Jamestown Way, Oxnard, Ca
93035
Dr. Mikovits bittet darum, dass jeder nur das
spendet, was er sich leisten kann und dass nur
diejenigen, die das auch können, spenden sollen.
Bitte spenden Sie nicht, wenn das auf Kosten von
finanziellen Mitteln geht, die Sie für Ihre eigenen
Bedürfnisse brauchen. Wenn jemand Dr. Mikovits
direkt kontaktieren möchte, so kann er/sie das tun
unter:
jamikovits@me.com"
Aus einem
Facebook-Eintrag |
Schaut Euch dieses Video an, dann wisst Ihr, was für eine
engagierte Wissenschaftlerin Judy Mikovits ist:
http://www.youtube.com/watch?v=eFB6WC2UINg
|
XMRV
reguliert Elemente des Immunsystems zur Abwehr von
Retrovirus-Infektionen in Prostatakrebszellen herab
Downregulation of
APOBEC3G by Xenotropic Murine Leukemia-Virus
Related Virus (XMRV) in Prostate Cancer Cells
Virology Journal
2011, 8:531 doi:10.1186/1743-422X-8-531
Abhinav Dey (abhinavdey@gmail.com)
Chinmay K Mantri (cmantri@mmc.edu)
Jui Pandhare-Dash (jpandhare@mmc.edu)
Bindong Liu (bliu@mmc.edu)
Siddharth Pratap (spratap@mmc.edu)
Chandravanu Dash (cdash@mmc.edu)
Vollständiger Text hier:
http://www.virologyj.com/content/pdf/1743-422X-8-531.pdf
|
Zusammenfassung
Hintergrund
Das Xenotropic murine leukemia virus (MLV)-related
virus (XMRV) ist ein Gamma-Retrovirus, das in
Prostatakrebsgewebe entdeckt wurde. Kürzlich wurde die These
aufgestellt, dass XMRV eine Laborkontamination sei und aus
einem seltenen Rekombinationsereignis entstanden sei.
Es wurde berichtet, dass der
Wirts-Restriktionsfaktor APOBEC3G* (abgekürzt A3G) die
XMRV-Replikation [Vermehrung] in humanen mononukleären
Zellen des peripheren Blutes stark einschränkt.
Interessanterweise infiziert und
repliziert sich XMRV wirkungsvoll in Prostatakrebszellen
epithelialen Ursprungs.
Es wurde die These aufgestellt, dass
infolge des Fehlens oder sehr niedriger Werte des
A3G-Proteins das XMRV in der Lage ist, sich in diesen Zellen
produktiv zu vermehren.
Ergebnisse
Dieser Bericht bezieht sich auf die publizierten Daten
über die Abwesenheit des A3G-Proteins in
Prostata-Epithelzell-Linien und stellt diese in Frage.
Wir belegen das Vorhandensein von A3G
in Prostata-Epithelzell-Linien (LNCaP und DU145) mit
Westerblot und Massenspektrometrie.
Wir glauben, dass die Diskrepanzen in der A3G-Bestimmung
möglicherweise die Folge der Auswahl und Sensitivität von
A3G-Antikörpern ist, die in den bisherigen Studien verwendet
wurden.
Unsere Ergebnisse lassen auch darauf schließen, dass XMRV,
das aus A3G-exprimierenden LNCaP-Zellen produziert wird,
Zielzellen infizieren und sich dort vermehren kann. Am
wichtigsten aber ist, dass unsere Daten eine
Herabregulierung des A3G in XMRV-infizierten LNCaP- und
DU145-Zellen zeigen.
Schlussfolgerungen
Nach unseren Ergebnissen vermehrt sich XMRV wirkungsvoll
in Prostata-Epithelzellen, indem es die A3G-Expression
herabreguliert.
Angesichts der Tatsache, dass XMRV
keine akzessorischen Proteine hat wie etwa das HIV-1 Vif,
das dafür bekannt ist, der A3G-Funktion bei Humanzellen
entgegenzuwirken, lassen unsere Daten auf einen neuen
Mechanismus schließen, durch den Retroviren den antiviralen
Effekten des A3G-Proteins entgegenwirken.
* Aus dem
Wikipedia-Eintrag zu APOBEC3:
"Mit APOBEC3
bezeichnet man verkürzend APOBEC3-Proteine,
bei welchen es sich um Elemente des Immunsystems
zur Abwehr von Retrovirus-Infektionen handelt."
Das APOBEG3 schädigt das genetische Material des
Virus, so dass es nicht mehr in der Lage ist,
sich zu vermehren. Es gibt beim Menschen
mindestens fünf verschiedene APOBEC3-Varianten.
"Die
APOBEC3-Proteinfamilie ist gemeinsam mit dem
potenten Restriktionsfaktor
Tetherin und
TRIM5α ein wichtiger Bestandteil der
angeborenen antiviralen Immunität."
"Im
Verlauf der Evolution haben
Retroviren Mechanismen entwickelt,
um den APOBEC3-Effekten zu
entkommen, sei es entweder durch
Änderung der Peptidsequenzen, die
von APOBEC3 erkannt werden, oder
aber bei komplexen Retroviren durch
Kodierung akzessorischer Proteine,
die spezifisch gegen bestimmte
APOBEC3-Proteine gerichtet sind wie
etwa Vif bei
HIV oder wahrscheinlich Bet bei
Foamyviren. Bei der menschlichen
HIV-Infektion spielen in diesem
Zusammenhang besonders APOBEC3G und
3F entscheidende Rollen, da diese
sich bevorzugt in den betroffenen
CD4-Helferzellen finden und
dementsprechend auch Vif speziell
gegen diese wirkt, indem es sich an
APOBEC3G und 3F bindet und dadurch
dessen Einbau in das Virion
verhindert und sie zudem der
zellulären Abbaumaschinerie
zuführt."
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Paul Cheney schreibt in einem Beitrag vom 5. Dezember 2011 auf seiner Website, es gäbe noch immer keinen Konsens darüber, ob es einen Zusammenhang zwischen XMRV bzw. den entsprechenden Sequenzvariationen humaner Gammaretroviren und ME/CFS gäbe. Studien aus Belgien und Deutschland sowie aus den USA (von der Cornell University) und anderen, die sich von den Studien des WPI, der FDA und des NCI unterschieden, würden Belege dafür liefern, dass der Zusammenhang zwischen XMRV/HGRV und ME/CFS nicht auf einer Kontamination mit Mäuse-DNA beruhen könnte. Die Studie, die bislang diesen Zusammenhang am stärksten stützen würde, sei die, über die Dr. David Strayer von Hemispherex Inc, (Philadephia, PA) bei der IACFS/ME-Konferenz in Ottawa berichtet hat. Diese Studie hat gezeigt, dass 7 von 8 ME/CFS-Fällen und 2 von 17 Kontrollpersonen auf XMRV/HGRV positiv getestet wurden, und zwar mit der sogenannten Next Generation Sequencing (NGS) Technologie, die von den Roche Labs in Deutschland kommt. Diese NGS-Technologie ist nicht anfällig für eine Kontamination mit Mäuse-DNA, und sie zeigt dass XMRV/HGRV tatsächlich in die menschliche DNA integriert ist. Und das bedeutet: es ist ein humanes Virus.
Die Science-Studie von Lombardi et al. von 2009 sei immer noch der beste Beleg dafür, dass dieses Virus von Zelle zu Zelle übertragbar sei, und die Studien des WPI und aus Belgien würden eine Immunantwort, d.h. Antikörper auf das XMRV/HGRV zeigen. Eine Studie des WPI über charakteristische Immunprofile bei XMRV/HGRV-positiven Patienten ließe darauf schließen, dass das Virus pathologisch sei.
Paul Cheney schreibt: "Ich erwarte, dass die Next Generation Sequencing (NGS) Technologie, die nicht die Mängel der PCR-Technologie bei der Bewertung nur wenig erforschter humaner Viren hat, der beste Weg ist, zu einem Konsens hinsichtlich der Frage zu kommen, ob es einen Zusammenhang zwischen ME/CFS und XMRV/HGRV gibt. Dieser vorläufige Bericht aus Deutschland, der sowohl NGS als auch Daten über eine humane Immunantwort genutzt hat, den Zusammenhang zwischen XMRV/HGRV und ME/CFS stützt, trotz der aufgedeckten Mängel der derzeit hauptsächlich genutzten PCR-Technologie, die eingesetzt wurde und diese wissenschaftliche Debatte bestimmt hat, eine Debatte, die bislang äußerst schwierig und überaus bio-politisch zu sein scheint."
Einige Folien aus Judy Mikovits' Vortrag in Ottawa (IACFS/ME-Konferenz) zeigen die Daten, auf die sich Paul Cheney hier bezieht. Der vollständige Vortrag ist zu finden unter http://www.cheneyclinic.com/changing-status-of-xmrv-hgrv-research-2/843
Informationen zur NGS finden Sie z.B. hier, hier, hier oder hier auf S. 6 oder hier oder einfach mal NGS googeln!
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Lipkin-Studie wird mit Judy Mikovits und Frank Ruscetti fortgesetzt
Caroline T. hat in ihrem Blog vom 15. Dezember über eine Unterhaltung mit Dr. Ian Lipkin berichtet, der mit der berühmten Lipkin-Studie zur Prävalenz des XMRV/HGRV in der Bevölkerung und bei Krankheiten wie ME/CFS untersuchen soll/wird. Hier das, was sie in Erfahrung bringen konnte:
Judy Mikovits und Frank Ruscetti werden weiterhin aktiv an der Lipkin-Studie an der Columbia-Universität teilnehmen. Ian Lipkin sagte in einem Telefoninterview: "Ich habe große Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass sie an der Studie weiterhin beteiligt bleiben." Seiner Auskunft nach sind die Labors vom Whittemore Peterson Institute seit der Trennung von Judy Mikovits vom Institut nicht mehr an der Studie beteiligt.
Er habe stattdessen mit Judy Mikovits und Frank Ruscetti zusammen versucht, ein Labor zu finden, in dem sie ihren Wünschen und Anforderungen entsprechend arbeiten können. Ein solches Labor sei gefunden worden und die Arbeit sei dort bereits wieder aufgenommen worden. Die beiden Forscher werden außerdem Mitte Dezember in seine Labors an der Columbia-Universität kommen, um dort mit den an der Studie direkt beteiligten Mitarbeitern zusammenzuarbeiten.
Lipkin wird die sogenannte Next Generation Sequencing Technik anwenden, um den Zusammenhang zwischen XMRV/HGRV und Infektionen des Menschen, also z.B. bei ME/CFS zu untersuchen.
"Wir sind Pioniere im Einsatz der Next Generation Sequencing und haben damit bis jetzt bereits 500 neue Viren entdeckt," sagte Lipkin.
Das entspricht auch den Aussagen von Paul Cheney (siehe oben).
Lipkin äußerte sich jedoch nicht darüber, wann die Studie fertig gestellt sein wird oder wie die Ergebnisse aussehen könnten. Siehe auch: http://niceguidelines.blogspot.com/2011/12/chronic-fatigue-syndrome-scientist.html Und: http://blogs.nature.com/news/2011/12/chronic-fatigue-syndrome-scientist-finds-a-temporary-home.html?forumid=331851 |
Belege für
Entzündungsprozesse
und eine Aktivierung
der zellvermittelten
Immunität bei
Myalgischer
Enzephalomyelitis/Chronic
Fatigue Syndrom
(ME/CFS): Erhöhung
von Interleukin-1,
Tumornekrosefaktor-α,
PMN-Elastase,
Lysozym und
Neopterin
Evidence for
inflammation and
activation of
cell-mediated
immunity in Myalgic
Encephalomyelitis/Chronic
Fatigue Syndrome
(ME/CFS): Increased
interleukin-1, tumor
necrosis factor-α,
PMN-elastase,
lysozyme and
neopterin
Michael
Maes, Frank N.M.
Twisk, Marta Kubera,
Karl Ringel
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0165032711005301
|
Zusammenfassung
Hintergrund
Es gibt Belege
dafür, dass
inflammatorische
Pfade und
zellvermittelte
Immunität (CMI) in
der Pathophysiologie
des ME/CFS (Myalgische
Enzephalomyelitis/Chronic
Fatigue Syndrom)
eine wichtige Rolle
spielen. Es ist
bekannt, dass die
Aktivierung von
inflammatorischen
Pfaden und
CMI-Pfaden
einschließlich
erhöhter
Zytokinwerte
Erschöpfung und
somatische Symptome
auslösen. Angesichts
des großen Ausmaßes
des
inflammatorischen
Zustands bei ME/CFS
war das Ziel dieser
Studie zu
untersuchen, ob
inflammatorische
Marker und Marker
für eine
zellvermittelte
Immunität (CMI) bei
Menschen mit ME/CFS
erhöht sind.
Methoden
Deshalb haben wir in
dieser Studie die
Plasma-Interleukin-(IL)1-Werte,
den
Tumornekrosefaktor(TNF)
α und die
PMN-Elastase sowie
Neopterin und
Lysozym im Serum von
107 Patienten mit
ME/CFS, 37 Patienten
mit chronischer
Erschöpfung (CF) und
20 gesunden
Kontrollpersonen
gemessen. Die
Schwere des ME/CFS
wurde mit der
Fibromyalgia and
Chronic Fatigue
Syndrome (FF) Rating
Scale ermittelt.
Ergebnisse
Das Serum-IL-1, TNFα,
Neopterin and
Lysozym sind bei
Patienten mit ME/CFS
signifikant höher
als bei den gesunden
Kontrollen und
Patienten mit
chronischer
Erschöpfung (CF).
Erhöhte IL-1- und
TNFα-Werte sind
signifikant
korreliert mit
Erschöpfung,
Traurigkeit,
autonomen Symptomen
und grippeähnlichen
Zuständen und eine
erhöhte PMN-Elastase
ist korreliert mit
Konzentrationsschwierigkeiten,
dem Versagen des
Gedächtnisses und
dem subjektiven
Empfinden einer
Infektion.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse
zeigen, dass ME/CFS
von niedriggradiger
Entzündung und einer
Aktivierung der
zellvermittelten
Immunität
gekennzeichnet ist.
Die Ergebnisse
lassen darauf
schließen, dass die
charakteristischen
Symptome des ME/CFS
wie Erschöpfung,
autonome Symptome
und grippeähnliche
Zustände von
inflammatorischen
Mediatoren wie z.B.
IL-1 und TNFα
verursacht sein
könnten. |
Zwei-Phasen-Test
zur Messung der Zustandsverschlechterung und Behinderung nach
Belastung bei ME/CFS
von Staci R. Stevens und Christopher
R. Snell
Aus:
http://www.research1st.com/2011/11/18/pfl-testing/
Das zweitägige Testprotokoll des Pacific
Fatigue Laboratory (PFL) wurde entworfen, um die funktionelle
Leistungsfähigkeit und das Symptom der Zustandsverschlechterung nach
Belastung (post-exertional malaise) bei CFS/ME (Chronic Fatigue
Syndrom/Myalgische Enzephalomyelitis) objektiv zu messen. Im Laufe
unserer Forschung haben wir mehr als 2.000 kardiopulmonale
Belastungstests (Ergospirometrie
CPET) bei Patienten mit der Diagnose CFS/ME durchgeführt [1]. Viele
dieser Patienten berichteten über eine verlängerte Erholungszeit
nach einem einzelnen Test. Wenn die körperliche Aktivität auch nur
in geringem Ausmaß übertrieben wird, so führte das unweigerlich zu
einem Aufflammen der Symptome oder einer Zustandsverschlechterung
nach Belastung [2].
Unsere Forschergruppe hat daraufhin ein
Testverfahren entwickelt (das Stevens-Protokoll), bei dem die
Patienten einen zweiten Belastungstest 24 Stunden nach dem ersten
Test durchlaufen müssen, um die körperliche Funktionsfähigkeit
während der Zustandsverschlechterung nach Belastung zu untersuchen.
Die Unfähigkeit, die Werte für den Sauerstoffverbrauch sowohl bei
der Spitzenbelastung als auch an der anaeroben Schwelle auch beim
zweiten Test zu erreichen, liefert objektive Messungen der
Stoffwechseldysfunktion und der verminderten Leistungsfähigkeit als
Indikatoren für die Zustandsverschlechterung nach Belastung [3]. Der
kardiopulmonale Belastungstest, der an zwei aufeinanderfolgenden
Tagen oder Wochen durchgeführt wird, ist sowohl bei gesunden
Personen als auch bei Menschen mit Herz-, Lungen- oder
Nierenerkrankungen in hohem Maße reproduzierbar [4]. Er ist nicht
reproduzierbar für Menschen mit CFS/ME. Der kardiopulmonale
Belastungstest ist für die Beurteilung der Behinderung von
unschätzbarem Wert, weil er die starke Veränderung in der Fähigkeit,
ein Leistungspensum aufrechtzuerhalten, aufzeigt. Die Profile der
beiden aufeinanderfolgenden Belastungstests sehen so aus, als würden
sie von zwei verschieden Personen stammen und liefern die
notwendigen Beweise für Ansprüche auf soziale Leistungen aufgrund
von Krankheit. Mit diesen Beweisen bewaffnet haben 90 Prozent
unserer Klienten ihre Sozialleistungen bekommen.
Der kardiopulmonale Belastungstest ist
einfach nur ein „Stresstest“ mit einigen zusätzlichen, ergänzenden
Messungen. Bei Stresstests wird ein Fahrrad oder Laufband benutzt,
um die Herzfunktion in Ruhe und während des Belastungsstresses zu
untersuchen. Dabei wird ein Elektrokardiogramm (EKG) geschrieben, um
den Herzrhythmus und den Blutdruck im Verlauf des Tests zu
überwachen. Beim kardiopulmonalen Belastungstest wird einfach nur
eine Analyse der Atemluft hinzugefügt, die während des Tests ein-
und ausgeatmet wird, indem man eine Atemmaske benutzt, die mit
Schläuchen und Messgeräten verbunden ist, die jeden Atemzug während
des Tests vermessen. Dadurch wird es zusätzlich möglich, die Menge
des Sauerstoffs zu messen, der von den Muskeln zur Energieproduktion
verbraucht wird, sowie die Menge an ausgeatmetem Kohlendioxid und
die Menge an Luft/Atemluft, die in die Lungen hinein- und wieder
herausströmt. So misst die kardiopulmonale Analyse zusätzlich zur
Herzfunktion auch noch die Lungen- und Stoffwechselfunktion, was
eine multisystemische Betrachtung des Körpers bei Belastung bietet.
Die zwei wichtigsten Messungen sind der
Spitzen-Sauerstoffverbrauch oder die aerobe Kapazität (VO2peak
genannt) und der Sauerstoffverbrauch an der anaeroben Schwelle
VO2AT). Die Belastung kann unterhalb, aber nicht oberhalb der
Schwelle aufrechterhalten werden. Der kardiopulmonale Belastungstest
CPET wird eingesetzt, um die sportliche Leistung am oberen Ende und
die Bewertung von Behinderung am anderen Ende des funktionellen
Kontinuums zu messen. In den Bereichen der Sportwissenschaften und
Medizin wird dieser Ansatz als der Goldstandard für die Messung und
Bewertung von Erschöpfung betrachtet. Stellungnahmen von unter
anderen dem American College of Sports Medicine[5], der American
Heart Association[6], dem American College of Chest Physicians, der
American Thoracic Society[7] und der American Medical Association[8]
befürworten alle diese Testmethode. Das Pacific Fatigue Laboratory
hat lediglich dieses standardisierte, gültige und verlässliche
Instrumentarium übernommen, um die Zustandsverschlechterung und den
Grad der Behinderung bei CFS/ME zu messen. Was wir an diesem
zweitägigen Stevens-Protokoll so spannend finden ist, dass es sowohl
auf nationaler als auch auf internationaler Ebene reproduziert
wurde. Dr. Ruud Vermeulen[9] hat Forschungsarbeiten veröffentlicht,
in denen unsere ursprünglichen Forschungsergebnisse repliziert
wurden, und Dr. Betsy Keller vom Ithaca College in New York [10] hat
bei der IACFS/ME-Konferenz im September 2011 vergleichbare
Ergebnisse vorgestellt. Wir hoffen, dass dieses Testprotokoll auf
breiter Ebene für CFS/ME übernommen wird, um die
Zustandsverschlechterung nach Belastung zu bestätigen, um die
Beurteilung von Behinderung zu stützen und um der Standard für die
Beurteilung der Funktionsfähigkeit in Studien und klinischen Studien
zu werden.
Literatur:
Vanness, J.M., et al., Subclassifying chronic fatigue syndrome
through exercise testing. Med Sci Sports Exerc, 2003. 35(6): p.
908-13.
VanNess, J.M., et al., Postexertional malaise in women with chronic
fatigue syndrome. J Womens Health (Larchmt), 2010. 19(2): p. 239-44.
VanNess, J.M., Snell, C.R. and Stevens, S.R. , Diminished
Cardiopulmonary Capacity During Post-Exertional Malaise in Chronic
Fatigue Syndrome. Journal of Chronic Fatigue Syndrome, 2007. 14(2):
p. 77-85.
Hansen, J.E., et al., Reproducibility of cardiopulmonary exercise
measurements in patients with pulmonary arterial hypertension.
Chest, 2004. 126(3): p. 816-24.
ACSM's Guidelines for Exercise Testing and Prescription, 8th ed, ed.
N.F.G. Walter R. Thompson, Linda S. Pescatello2009, Philadelphia:
Lippincott Williams & Wilkins.
Balady, G.J., et al., Clinician's Guide to cardiopulmonary exercise
testing in adults: a scientific statement from the American Heart
Association. Circulation, 2010. 122(2): p. 191-225.
ATS/ACCP Statement on cardiopulmonary exercise testing. Am J Respir
Crit Care Med, 2003. 167(2): p. 211-77.
Guides to the Evaluation of Permanent Impairment.
5th ed, ed. A.B.
Cocchiarella 2001, Chicago: American Medical Association.
Vermeulen, R.C., et al., Patients with chronic fatigue syndrome
performed worse than controls in a controlled repeated exercise
study despite a normal oxidative phosphorylation capacity. J Transl
Med, 2010. 8: p. 93.
Keller, B. Exercise Testing to Quantify Effects of Fatigue on
Functional Capacity in Patients With CFS. in IACFS/ME Biennial
Conference; Translating Evidence Into Practice.
2011. Ottawa, Ontario, Canada.
Staci R. Stevens, MA, is the founding
executive director of the Pacific Fatigue Laboratory located in the
department of sport sciences at the University of the Pacific in
Stockton, Calif.
Christopher R. Snell, PhD., ist der
wissenschaftliche Leiter des Pacific Fatigue Laboratory und
Professor in der Abteilung für Sportwissenschaften.
Weitere
Informationen zum Pacific Fatigue Lab unter:
http://www.go.Pacific.edu/PFL.
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Verminderung von grauer und weißer Gehirnsubstanz bei
ME/CFS-Patienten
Regional grey and white matter volumetric changes
in myalgic encephalomyelitis (chronic fatigue syndrome): a
voxel-based morphometry 3-T MRI study
B K Puri, PhD, FRCPsych1, P M Jakeman, MSc, PhD2, M Agour, MB,
MRCPsych3, K D R Gunatilake, MD, MRCPsych4, K A C Fernando, MBBS,
MRCPsych5, A I Gurusinghe, MBBS, PGDPsych6, I H Treasaden, MRCS,
FRCPsych7, A D Waldman, PhD, MRCP1,8 and P Gishen, DMRD, FRCR1
http://bjr.birjournals.org/cgi/content/abstract/93889091v1?mid=54032
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Zusammenfassung
Ziel:
Es ist nicht
bekannt, ob Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue
Syndrom mit strukturellen Veränderungen des Gehirns
einhergeht. Das Ziel dieser Studie war dies mit Hilfe
der größten bislang bei ME/CFS durchgeführten
voxel-basierten Morphometrie-Studie zu untersuchen.
Methoden: Hochauflösende
strukturelle 3-Tesla-MRT-Scans wurden an 26
CFS-Patienten und 26 von Alter und Geschlecht
entsprechenden gesunden Freiwilligen durchgeführt. Es
wurde dann für die verarbeiteten MRT-Daten für
jedes einzelne Voxel ein
lineares
Modell aufgestellt mit Hilfe von permutationsbasierter
nicht-parametrischer Testung, der Bildung von Clustern
bei t > 2.3
und durch Testung der Cluster auf Signifikanz bei p
< 0.05, die auf multiple Vergleiche über den Raum hinweg
korrigiert wurden.
Ergebnisse: Signifikante
Voxel (p < 0.05, korrigiert nach multiplen
Vergleichen), die ein vermindertes Volumen der grauen
Gehirnsubstanz bei der CFS-Gruppe abbildeten, wurden in
den Hinterhauptslappen (rechte und linke Okzipitalpole;
linker lateraler okzipitaler Kortex, oberer Bereich; und
linker suprakalkariner Kortex), dem rechten angulären
Gyrus und dem hinteren Bereich des linken
parahippocampalen Gyrus beobachtet. Signifikant Voxel (p
< 0.05, korrigiert nach multiplen Vergleichen) die ein
vermindertes Volumen der weißen Gehirnmasse in der
CFS-Gruppe abbildeten, wurden auch im linken
Okzipitallappen beobachtet.
Schlussfolgerung:
Diese Daten stützen die Hypothese, dass es bei ME/CFS zu
deutlichen neuroanatomischen Veränderungen kommt und
dass diese mit den Beschwerden über eine
Beeinträchtigung des Gedächtnisses übereinstimmen, die
bei dieser Krankheit vorliegen; die Daten lassen auch
darauf schließen, dass subtile Anomalien in der
Verarbeitung visueller Eindrücke und Abweichungen
zwischen beabsichtigten Handlungen und den dann
folgenden Bewegungen bei ME/CFS auftreten können.
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Die Entstehung von Krebs und der
Zusammenhang mit Retrovirus-Infektionen
Zusammenfassung
Retrovirus-Infektionen werden als wichtige
Risikofaktoren für die Entwicklung von Krebs beim Menschen
angesehen, da etwa 15-20% der Krebserkrankungen weltweit von
Infektionserregern verursacht werden. Dieser Bericht diskutiert die
am besten untersuchten onkogenen Retroviren, zu denen das
humane Immundefizienz-Virus (HIV), das human
T-Zell-Leukämie-Virus (HTLV-1
und
HTLV-2), das
Rous-Sarkom-Virus, das
Abelson-Maus-Leukämie-Virus (A-MuLV), das
Moloney-Maus-Leukämie-Virus (M-MuLV), das
Maus-Mammatumorvirus (MMTV), das
bovine Leukämie-Virus (BLV), das
Jaagsiekte-Schaf-Retrovirus (JSRV) und das Friend spleen
focus-forming Virus (SFFV) gehören. Die Rolle von Retroviren als
Auslöser der Krebsentstehung, die Mechanismen, die der onkogenen
Transformation zugrunde liegen und die Übertragungswege
verschiedener mit Krebs im Zusammenhang stehenden retroviraler
Infektionen werden ebenfalls beschrieben. Schließlich wird die
Bedeutung von mit Krebs im Zusammenhang stehenden retroviralen
Infektionen diskutiert. Diese Übersicht ist eine aktualisierte
Darstellung der durch retrovirale Infektionen verursachten
Krebsentstehung.
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Chinesische Forscher
finden eine
Heraufregulierung der Messenger-RNA-Expression des TGF-β1 im Blut von
CFS-Patienten
Es wurde bereits in früheren Forschungsarbeiten gezeigt,
dass die Anomalien der Immunzellen bei Patienten mit dem Chronic Fatigue Syndrom
eng zusammenhängen mit der Beteiligung des TGF-β. Um diesen Zusammenhang zu
untersuchen, wurden in dieser Studie die Messenger-RNA-Werte des TGF-β1 in den
mononukleären Zellen des peripheren Blutes von CFS-Patienten gemessen.
Der durchschnittliche Wert der TGF-β1 mRNA Expression
war bei den untersuchten 63 CFS-Patienten signifikant höher als bei den 50
Kontrollpersonen mit anderen Erkrankungen und bei den 50 gesunden
Kontrollpersonen. Es wurde kein Unterschied zwischen den Kontrollpersonen mit
anderen Erkrankungen und den gesunden Kontrollen festgestellt.
Die Expression des TGF-β1 in den mononukleären Zellen
des peripheren Blutes ist bei Patienten mit CFS signifikant erhöht. Dies könnte
mit der Pathogenes der Krankheit korrelieren. |
Kenny de
Meirleir über GcMAF und ME/CFS
Aktivierung der Makrophagen durch
GcMAF und wodurch sie verhindert wird:
Im Normalfall ist für die
Aktivierung der Makrophagen das Gc-Protein (Vitamin-D3-bindendes
Protein) nötig. Das Gc-Protein wird durch spezifische Enzyme der B-
und T-Lymphozyten aktiviert und zu GcMAF transformiert, die dann die
Makrophagen aktivieren.
Bei gestörter Immunantwort, aber
z.B. auch bei Krebs und einer HIV-Infektion gibt ein Übermaß eines
Enzyms mit dem Namen Nagalase (kurz für
alpha-N-acetylgalactosaminidase). Diese löst aus dem Gc-Protein, dem
Vorläufer des GcMAF, ein Zuckermolekül heraus. Das deglykosylierte
Gc-Protein kann nicht in GcMAF transformiert werden, d.h. die
Makrophagen werden nicht oder unzureichend aktiviert bzw. deren
Fähigkeiten, Tumorzellen oder HIV-infizierte Zellen abzutöten, wird
unterbunden, sodass sie auf diese Art und Weise der Erkennung und
Zerstörung durch das Immunsystem entkommen können.
Das Enzym Nagalase wird z.B. von HIV- und Krebszellen produziert,
auch Darmbakterien können das. Ursachen für die erhöhte Nagalase-Ausschüttung bei ME/CFS-Patienten könnten sein:
Retroviren, reaktivierte Herpes-Viren, Darmbakterien, humane
endogene Retroviren (HERVs). Auch bei Anomalien der B- und T-Zellen
gibt es eine weniger effektive Aktivierung des GcMAF.
Die Nagalase-Werte haben sich als guter Marker für ME/CFS
herausgestellt. Er hat 395 ME/CFS-Patienten untersucht und mit normalen
Kontrollen verglichen, und nur 12 von 395 hatten eine normale
Nagalase-Aktivität. Werte bei Patienten zwischen 0,28 und 4,0
nmol/min ng….
Paul Cheney hat herausgefunden, dass die Nagalase-Werte umgekehrt
proportional zum klinischen Status sind, also:
je höher die Nagalase-Werte, desto schlechter geht es den Patienten.
Die Reaktionsfähigkeit des Vitamin-D-bindenden Proteins (GcMAF)
hängt von dem entsprechenden Genpolymorphismus des
Vitamin-D-Rezeptors (VDR) ab. Also, die genetische Ausstattung der Menschen ist unterschiedlich und
bestimmt, ob sie mehr oder weniger gut auf das GcMAF reagieren.
Diesen genetischen Polymorphismus kann man messen, und er bestimmt,
wieviel GcMAF man therapeutisch einsetzen sollte. (Diese
Genpolymorphismen heißen GVDR-FOK1 und GVDR-Bsm1.)
Therapie mit
GcMAF
Vor einer Therapie mit GcMAF ist es also sinnvoll, die
Nagalase-Werte und diesen Genpolymorphismus zu bestimmen
Man kann diese körpereigene Substanz GcMAF künstlich herstellen. Es
gibt verschiedene Quellen. Das von de Meirleir verwendete entspricht
wohl dem ursprünglichen, von Yamamoto hergestellten (s.u.). Früher
hat man mit 100ng pro Woche per Infusion, dann subkutan verabreicht,
angefangen. Jetzt fängt man mit einer niedrigeren Dosierung (25 ng)
pro Woche an und steigert dann langsam. 25 ng sind nur wenige
tausend Moleküle. Die Substanz ist hochwirksam.
De Meirleir hat bei 68 von 101 behandelten ME/CFS-Patienten eine
deutliche Zustandsverbesserung beobachtet, gemessen an der
Karnofsky-Skala. Es hat dabei keine schweren Nebenwirkungen und auch
keine Autoimmunerkrankungen gegeben.
Ein Marker für die erfolgreiche Aktivierung der Makrophagen bzw. die
Eliminierung von Krebszellen und HIV sind die Nagalase-Werte: fallen
sie auf ein Normalmaß ab, war die Behandlung erfolgreich.
Zum Ende seines Vortrags sagte er, die GcMAF-Geschichte stecke noch
in den Kinderschuhen und brauche mehr Forschung.
Er sagte in der Diskussion, dass sie eine placebo-kontrollierte
Doppelblindstudie mit GcMAF mit mehreren hundert Patienten
vorbereiten.
In Gesprächen mit Patienten betonte er, dass GcMAF keine Behandlung
einer Retrovirus- oder einer anderen Infektion sei, sondern eine
Stärkung des Immunsystems – die natürlich dann zu einer Abschwächung
oder gar Eliminierung von Viren/Retroviren führen kann.
De Meirleir warnte vor den möglichen Nebenwirkungen anderer
Zubereitungen als der nach Yamamoto.
Außerdem sagte er, dass sie bereits eine Menge über das Verhalten
des XMRV herausgefunden hätten, was er aber nicht in der
Öffentlichkeit darstellen könne, bevor die noch laufenden Studien
veröffentlicht sind. Er sprach von 10 Monaten. Und er sagte, dass
das XMRV bei Menschen, die stärker erkrankt sind, schwerer zu finden
sei, als bei weniger stark erkrankten Patienten. Er findet das XMRV
eher in Magenbiopsien.
Weitere Infos
z.B. unter:
http://www.cheneyclinic.com/gcmaf-studies-presented-at-iacfsme-meetings-in-ottawa/833
http://www.gcmaf.eu/info/
(Vorsicht: das hier vertriebene GcMAF ist NICHT das von de Meirleir
verwendete GcMAF! Aber es gibt eine Menge Infos auf der Seite.)
Hunderte
Beiträge und Erfahrungsberichte gibt es
hier im Forum bei Phoenixrising.
Immuntherapie von HIV-infizierten Patienten mit GcMAF
Zusammenfassung
Das Serum Gc
protein (auch bekannt als Vitamin D3-bindendes
Protein) ist der Vorläufer des wichtigsten
Makrophagen-aktivierenden Faktors (MAF). Die
MAF-Vorläufer-Aktivität des Serum-Gc-Proteins bei
HIV-infizierten Patienten ist vermindert oder verlorengegangen,
weil das Gc-Protein durch
-N-acetylgalactosaminidase
(Nagalase) deglycosyliert wird [also eines Zuckermoleküls
beraubt wird, d.Ü.]. Diese Nagalase wird von HIV-infizierten
Zellen ausgeschüttet. Deshalb können die Makrophagen von
HIV-infizierten Patienten mit dem deglycosylierten Gc-Protein
nicht aktiviert werden, was zur Immunsuppression führt. Da
Nagalase die spezifische Komponente des Hüllproteins gp120 ist,
ist die Nagalase-Aktivität die Summe von Enzymaktivitäten, die
sowohl von HIV-Virionen als auch von Hüllproteinen befördert/getragen wird. Diese Nagalase-Träger wurden bereits mit
Anti-HIV-Immunglobulin G (IgG) komplexiert, haben aber die
Nagalase-Aktivität beibehalten, die für die Infektiosität nötig
ist. Eine schrittweise Behandlung von gereinigtem Gc-Protein mit
immobilisierter β-Galactosidase und Salidase brachte den
wirksamsten Makrophagen-aktivierenden Faktor (als GcMAF
bezeichnet) hervor, der beim Menschen keine Nebenwirkungen
erzeugt. Makrophagen, die durch die Verabreichung von 100 ng
GcMAF aktiviert werden, entwickeln eine große Anzahl von
Fc-Rezeptoren sowie eine enorme Variation von Rezeptoren, die
IgG-gebundene und ungebundene HIV-Virione erkennen. Da latent
HIV-infizierte Zellen instabil sind und ständig HIV-Virione
ausschütten, fangen die aktivierten Makrophagen die
ausgeschütteten HIV-Virione rasch ab, um eine Re-Infektion zu
verhindern, die zu einer Erschöpfung der infizierten Zellen
führt. Nach weniger als 18 wöchentlichen Verabreichungen von 100
ng GcMAF bei nicht-anämischen Patienten zeigten sie eine
niedrige Nagalase-Aktivität im Serum, die der gesunder
Kontrollpersonen entspricht. Das lässt auf eine Beseitigung der
HIV-Infektion schließen, die auch dadurch bestätigt wurde, dass
es keine Bildung von infektiösen Zentren durch Proviren
induzierende, mit dem Wirkstoff behandelte PBMCs von Patienten
gibt. Es gab kein Wiederauftreten und die gesunden CD+Zellzahlen
wurden über sieben Jahre hinweg aufrechterhalten.
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Bericht über die
Schäden im Zusammenhang mit Graded Exercise Therapie und
kognitiver Verhaltenstherapie bei ME/CFS
Reporting of Harms Associated with Graded Exercise
Therapy and Cognitive Behavioural Therapy in Myalgic
Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome
Tom Kindlon
Den vollständigen Artikel finden Sie
hier.
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Zusammenfassung
In den verschiedensten Bereichen der Medizin haben die Autoren mehr
Gewicht auf die Darstellung der Wirksamkeitsmessung bei
kontrollierten randomisierten Studien gelegt als auf die Schäden,
insbesondere die Schäden, die durch nicht-pharmakologische
Interventionen entstehen. Um diese Sache wieder ins Lot zu bringen,
haben Forscher wie etwa die Consolidated Standards of Reporting
Trials (CONSORT)-Gruppe und andere Leitlinien herausgebracht, die zu
einer verbesserten Darstellung von Schäden führen sollen.
Stufenweise gesteigertes körperliches Training (Graded Exercise
Therapy [GET]) und kognitive Verhaltenstherapie (CBT), die auf
ansteigendem Aktivitätsniveau basieren, werden oft bei Myalgischer
Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom (ME/CFS) empfohlen. Es
wurden jedoch in jetzt veröffentlichten Studien Anomalien im
Zusammenhang mit körperlicher Belastung dokumentiert, und es wurden
hohe Raten an schädlichen Auswirkungen auf körperliches Training in
einer Reihe von Patientenumfragen berichtet. 51 Prozent der
Befragten (Bandbreite 28-82%, n=4338, bei acht Umfragen)
berichteten, dass ansteigendes körperliches Training (GET) ihren
Gesundheitszustand verschlechtert hat, während 20% der Befragten
(Bandbreite 7-38%, n=1808, fünf Umfragen) vergleichbare Ergebnisse
für kognitive Verhaltenstherapie (CBT) berichteten.
Dieser Artikel nimmt die CONSORT-Richtlinien als Ausgangsbasis,
ermittelt Schwierigkeiten bei der Darstellung von Schäden in
früheren kontrollierten randomisierten Studien und schlägt mögliche
Strategien zur Verbesserung dieser Darstellung in Zukunft vor.
Fragen im Hinblick auf die Heterogenität der untersuchten Personen
und der Interventionen, das Nachverfolgen von schädlichen
Nebenwirkungen, die Befolgung (Compliance) der Teilnehmer von
Therapievorschlägen, die Messung von Schäden durch
patientenorientierte und objektive Ergebnismessungen werden
diskutiert. Die kürzlich veröffentlichten PACE-Trials (Pacing,
graded activity, and cognitive behaviour therapy: a randomised
evaluation), die ausdrücklich auf die Einschätzung der „Sicherheit“
sowie der Wirksamkeit abzielen, werden ebenfalls detailliert
analysiert. Angehörige der medizinischen Berufe, Forscher und
Patienten benötigen Daten von hoher Qualität über die Schäden, um
das Verhältnis von Nutzen und Risiko bei CBT und GET angemessen
einschätzen zu können.
Im Verlauf seiner
Analyse zitiert Tom Kindlon (auf Seite 6 des Dokuments) drei
ME/CFS-Patienten, die schwere Schäden durch die immer wieder
empfohlene und häufig auch aufgezwungene körperliche Aktivierung
erlitten haben:
„Ich habe an der Graded Exercise Therapie über die (Name der
Spezialambulanz für ME/CFS) teilgenommen. Das hat zu einem Rückfall
geführt, durch den ich wegen des Drucks in meinem Kopf und aufgrund
von Brustschmerzen ein ganzes Jahr lang unfähig war, aufrecht zu
sitzen. Ich habe dann einen Rückfall erlitten und bin in der
Abteilung für Herzkrankheiten meines örtlichen NHS-Krankenhauses
gelandet.“
„Die Graded Exercise Therapie hat meinen Zustand dramatisch
verschlechtert, und ich habe keinen Zweifel daran, dass sie ein
entscheidender Faktor dafür war, dass ich nach 20 Jahren immer noch
schwer krank bin.“
„Ich
habe mit einem Physiotherapeuten gearbeitet, der keinerlei Erfahrung
mit ME hatte. Mein Zustand verschlechterte sich gravierend, und nach
vier Monaten dieser Behandlung erlitt ich einen schweren Rückfall.
Ich hatte so etwas wie einen nicht diagnostizierten Schlaganfall,
kollabierte und wurde unfähig, für mich selbst zu sorgen. Als ich in
das Krankenhaus hineinging, konnte ich um die 100 Meter laufen,
konnte selbständig essen, mich waschen und anziehen. Als ich das
Krankenhaus verließ, konnte ich nicht das geringste Gewicht heben,
hatte keinerlei nennenswerte Muskulatur mehr in den Beinen und
brauchte zwei Leute, um mich zur Toilette zu bringen oder ins und
aus dem Bett. Ich konnte meine Hände nicht mehr gebrauchen und war
vollständig bettlägerig. Ich konnte nicht an die Kissen gelehnt
aufrecht sitzen und ein Gespräch war unmöglich. Ich schaffte es kaum
mit der Hand zu essen, von der Benutzung von Besteck war gar nicht
zu reden. Neun Jahre später geht es mir etwas besser, aber ich bin
immer noch ans Bett gefesselt.“
Professor Malcom
Hooper hat unter dem Titel
STATISTICS AND ME erneut eine schneidende Analyse der PACE Trials geschrieben,
die sich ebenso wie sein ernüchternder Schriftwechsel,
den er mit dem Herausgeber der Zeitschrift "Royal
Statistical Society" hatte,
hier findet.
Der Herausgeber dieses Magazins
hatte Malcom Hooper aufgefordert, einen Artikel über
ME/CFS zu schreiben, diesen dann aber nach Einreichen
ohne jegliche Begründung abgelehnt zu publizieren.
Die Hintergründe dieser absurden
Geschichte sind aufschlussreich im Hinblick darauf, wie
solide Informationen über statistische Fehler, auf die
das Magazin eigentlich hinweisen will, in diesem Fall
unterdrückt werden, weil Malcom Hooper mit seinem
Artikel den PACE-Trials ihren (pseudo-)wissenschaftlichen
Boden unter den Füßen wegzieht - und damit eine wichtige
Grundlage für den (ebenso wie in Deutschland
katastrophalen) Umgang des Gesundheitswesens mit
ME/CFS-Patienten ad absurdum führt. |
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