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    Artikel des Monats Februar 2011 Teil 4

     

    Veränderte Genexpression nach körperlicher Belastung bei ME/CFS

     

    Es gibt heutzutage aussagekräftige molekularbiologische Instrumentarien, mit denen man zur gleichen Zeit die Aktivität von Tausenden von Genen messen kann, indem man die Menge an Messenger RNA (mRNA) bestimmt. Die Genaktivität im Blut bei CFS-Patienten wurde bereits in mehr als zehn Studien untersucht, und man fand deutliche Unterschiede zwischen ME/CFS-Patienten und gesunden Kontrollpersonen, ein vielversprechender Ansatz, um einen objektiven Bluttest zur Diagnose des ME/CFS zu entwickeln.

    Alan R. Light, PhD, und sein Team von der Universität Utah, USA, haben Gene identifizieren können, deren Aktivität infolge mäßiger körperlicher Belastung ansteigt. Dann haben sie einen Ganzkörperbelastungstest entwickelt, von dem sie wussten, dass Gesunde ihn problemlos verkraften, der aber bei ME/CFS-Patienten die krankheitstypische Zustandsverschlechterung nach Belastung auslöst. Diese Zustandsverschlechterung und Verstärkung aller Symptome nach Belastung, die „post-exertional malaise“, ist immer noch der Schlüssel zur Diagnose eines ME/CFS.

    Man hat allen Studienteilnehmern vor der Belastung und 30 Minuten, acht, 24 und 48 Stunden nach der Ergometerbelastung Blut abgenommen und die mRNA und die entsprechende Genaktivität gemessen. Dazu gehörten die Gene, die die Stoffwechselprodukte aufspüren (ASIC3, P2X4, P2X5), adrenerge Gene (A2A, B-1, B-2, COMT) und Gene, die zum Immunsystem gehören (IL6, IL10, TNF alpha, TLR4 and CD14).

    Vor der Belastung gab es zwischen den ME/CFS-Patienten und den gesunden Kontrollen keinen Unterschied, aber bereits 30 Minuten danach waren die Unterschiede mehr als deutlich. Es gab signifikante Anstiege in der Genaktivität für ASIC3, P2X4, P2X5, den Stoffwechselprodukte aufspürenden Genen, den adrenergen Genen B-1, B-2 und COMT sowie den Immunsystemgenen für IL10, TLR4 und CD14. Die Erhöhung der Genaktivität bei den ME/CFS-Patienten hielt noch 48 Stunden nach der Belastung an, bei den gesunden Kontrollpersonen hingegen gab es überhaupt keinen Anstieg der Genaktivität.

    In der Untergruppe der ME/CFS-Patienten, die außerdem an Fibromyalgie litten, waren diese erhöhten Werte in hohem Maße korreliert mit den Symptomen der körperlichen und geistigen Erschöpfung sowie der Schmerzen.

    Angesichts der Tatsache, dass etwa 90% der ME/CFS-Patienten mit Hilfe von vier der gemessenen Gene von den gesunden Kontrollpersonen unterschieden werden können (P2X4, ß-1, ß-2 und IL10), wäre es möglich, diese infolge der Belastung zu beobachtenden Veränderung der Genexpressi-on in den zirkulierenden weißen Blutzellen als objektiven Marker für die Krankheit des ME/CFS zu nutzen, auch wenn sicher noch weitere Studien durchgeführt werden müssen, um dieses Diagnoseverfahren wirklich sicher zu machen.

     

    Alan R. Light, Andrea T. White, Ronald W. Hughen, and Kathleen C. Light: Moderate exercise increases expression for sensory, adrenergic and immune genes in chronic fatigue syndrome patients, but not in normal subjects. J Pain. 2009 October; 10(10): 1099-1112. doi: 10.1016/j.jpain.2009.06.003.  http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19647494