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Zur Prognose bei Jugendlichen mit CFS und ungeklärter chronischer Erschöpfung

 In einer australischen Studie[1] zum Verlauf der Erkrankung bei Jugendlichen mit CFS und idiopathischer chronischer Erschöpfung wurden Daten ermittelt, die auf die statistische Wahrscheinlichkeit einer Erholung oder Gesundung bei verschiedenen Formen der chronischen Erschöpfung schließen lassen. Ziel war es, herauszufinden, wie häufig und in welchem Ausprägungsgrad die Symptome bis zu 8 Jahre nach Krankheitsbeginn noch anhalten.

Man teilte hierzu die jugendlichen Patienten, die in eine Fachklinik zur Abklärung der Ursachen der anhaltenden Erschöpfung überwiesen worden waren, im Nachhinein in drei Gruppen auf: Gruppe 1 hatte zu diesem Zeitpunkt die Diagnose eines Chronic Fatigue Syndroms (die Nebenkriterien eines CFS waren erfüllt), Gruppe 2 litt an idiopathischer chronischer Erschöpfung von mehr als 6 Monaten Dauer und Gruppe 3 unter ungeklärter Erschöpfung von weniger als 6 Monaten Dauer.

Diese Jugendlichen wurden nun nach durchschnittlich 4,57 Jahren nach der Erstuntersuchung in der Klinik mit Hilfe eines Fragebogens telefonisch interviewt.

Dabei erhielt man Daten von 34 (69%) der 49 für die Studie infrage kommenden Personen. 25% der Gruppe (1) der am Chronic Fatigue Syndrom leidenden Personen hatte sich fast vollständig oder vollständig erholt, 31% hatten sich teilweise erholt und 44 % zeigten überhaupt keine Besserung. Bei der Gruppe (2) der an idiopatischer chronischer Erschöpfung leidenden Personen betrug die Rate der fast vollständig oder vollständig Gesundeten 50%, die der teilweisen Erholung 10% und 40% hatten keine Besserung erfahren. Diejenigen, die unter Erschöpfung unbekannter Ursache mit weniger als 6 Monaten Dauer gelitten hatten (Gruppe 3), waren allesamt wieder gesund geworden. 

Daraus zog man die folgenden Schlüsse: Jugendliche, bei denen die Erschöpfung weniger als 6 Monate anhält (Gruppe 3), haben eine gute Prognose. Die Prognose bei Gruppe 2, bei der die ungeklärte Erschöpfung länger als 6 Monate anhält, ist ähnlich der Prognose der Gruppe 1, die explizit am Chronic Fatigue Syndrome leiden. Es gab im Hinblick auf die Prognose keinen Unterschied zwischen der Gruppe der ambulant behandelten und der Gruppe der stationär behandelten Patienten.

 © Regina Clos - November 2005