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    Artikel des Monats Juli 2013 Teil 3

    US-Gesundheitsbehörde gewährt 1,5 Millionen Dollar für ME/CFS-Forschung in Großbritannien

    Ein zukunftsweisendes britisches Biobankprojekt zur Erforschung des ME/CFS hat jetzt von den National Institutes of Health (NIH) der USA $1,588  an Forschungsgeldern für die kommenden drei Jahre zugesprochen bekommen. (Nähere Informationen dazu hier.) Diese Biobank ist eine große Sammlung von biologischen Proben wie Blut und anderen Geweben, die eine wertvolle Datenbank für die wissenschaftliche Forschung darstellen.

    Die UK ME/CFS Biobank wurde 2011 an der London School of Hygiene & Tropical Medicine gegründet. Bislang wurde sie von drei britischen Patientenorganisationen (ME Association, Action for ME, ME Research UK) und einem privaten Spender finanziert. Die Proben, die über den staatlichen britischen Gesundheitsdienst (National Health Service – NHS) und andere Quellen gesammelt werden, werden an der University College London/Royal Free Hospital Biobank gelagert. Bislang wurden Proben von etwa 100 Menschen mit ME/CFS und gesunden Kontrollen eingelagert. Die ME/CFS-Patienten waren alle sorgfältig diagnostiziert worden.

    Die Forschergruppe, die die Biobank aufgebaut hat und betreut, ist an der London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) angesiedelt, genauer am Disability Centre, das Bestandteil des Clinical Research Department an der Fakultät für Infectious and Tropical Diseases (ITD) ist. Nähere Informationen zu der Gruppe mit dem Namen CURE-ME (Creating clinical and biomedical Understanding through Research Evidence – For the ethical study of ME/CFS) finden Sie hier: http://www.lshtm.ac.uk/itd/crd/research/cure-me/

    Die Forschungsgelder der US-National Institutes of Health werden es ermöglichen, wichtige Arbeiten zur Immunologie und Genetik bei ME/CFS durchzuführen. Man erhofft sich dadurch, Biomarker zu finden. Die Projektbeschreibung für diese Forschungsarbeit finden Sie unten.

    Außerdem werden schätzungsweise Proben von weiteren 500 Personen (300 Patienten und 200 Kontrollen, darunter Gesunde und Menschen mit Multipler Sklerose) gesammelt werden können. Diese Proben und die zugehörigen klinischen Informationen werden Forschern auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen.

    http://projectreporter.nih.gov/project_info_description.cfm?aid=8574256&icde=0

    Projektnummer: 1R01AI103629-01A1

    Kontakt Leiter der klinischen

    Prüfung/Projektleiter:

    NACUL, LUIS
    Titel: A LONGITUDINAL IMMUNOLOGICAL AND VIROLOGICAL STUDY FOR ME CFS BIOMARKER DISCOVERY (IMMUNOLOGISCHE UND VIROLOGISCHE LANGZEITSTUDIE ZUR ENTDECKUNG VON BIOMARKERN BEI ME/CFS) Empfängerorganisation: LONDON SCH/HYGIENE & TROPICAL MEDICINE

    Projektbeschreibung (vom Antragsteller abgegeben)

    Es wird eine Langzeitstudie an ME/CFS-Patienten, MS-Patienten und gesunden Kontrollpersonen im Hinblick auf die klinische Präsentation, Genexpression und Virusinfektionen durchgeführt, wobei die Kontrollpersonen nach Region des Wohnorts, der Altersgruppe (innerhalb von 5 Jahren) und Geschlecht angepasst werden. Es werden klinische Proben gesammelt, um die Funktion der Natürlichen Killerzellen, die Virology (Herpesvirus-Infektionen) und die Genexpression zu untersuchen und um Proben für eine Biobank als Quelle für zukünftige ME/CFS-Forschung zu nehmen.

    Hypothese

    ME/CFS hängt mit einer Immundysfunktion zusammen, die aus einer Herpesvirusinfektion resultiert oder zu einer solchen prädisponiert. Die Immundysfunktion zeigt sich über Veränderungen der NK-Zellfunktion, die zu Veränderungen der Zytokinproduktion und einer Veränderung der Expression verschiedener Immun-assoziierter Gene führen kann oder das Ergebnis solcher Veränderungen ist.

    Wir gehen schließlich davon aus, dass der immunologische Phänotypus des ME/CFS im zeitlichen Verlauf und in Verbindung mit der klinischen Präsentation schwanken kann und dass die Mehrheit der Patienten, die auf der klinischen Ebene als ME/CFS-Patienten beschrieben werden, eine biologische Signatur haben, die sich von der gesunder Kontrollpersonen unterscheidet und dass weitere Veränderungen in Episoden der Verschlechterung des klinischen Bildes gefunden werden.

    Vorgehen und Ziele

    i) Erhebung klinischer und anderer Daten sowie Abnahme von Blutproben von venösem Blut zu Beginn der Studie und 6 Monate nach Beginn oder zu einem anderen Zeitpunkt während der 6-monatigen Verlaufsuntersuchung, wenn es eine gefühlte "beträchtliche" Verschlechterung der Symptomatik gibt;

    ii) Blutproben für die Untersuchung von Phänotyp und Funktionsfähigkeit der NK-Zellen nehmen;

    iii) Systematische Untersuchung der Proben auf Belege für eine Herpesvirus-Infektion und die Viruslast, wobei der Schwerpunkt auf dem Epstein-Barr-Virus (EBV), dem Cytomegalievirus (CMV) und dem humanen Herpesvirus-6 (HHV-6) liegt;

    iv) Beschreibung von klinischem Phänotyp und Schwankungen im zeitlichen Verlauf;

    v) Zuordnung von vorhandenen Symptomen und Symptomschwere mit Markern von Virusaktivität und Immunfunktion;

    vi) Untersuchung von Genexpressionsprofilen, die mit ME/CFS verbunden sind und wie sie im Zusammenhang mit Veränderung der Krankheitsschwere, Virusaktivität, NK-Zellfunktion und anderen Markern der Immunfunktion schwanken;

    und vii) Sichere Lagerung der Blutproben von Patienten und Kontrollen, die anonym mit klinischen und anderen Daten verknüpft sind, als eine zugängliche Ressource für Forscher, um ethisch zugelassene Studien zu ME/CFS durchzuführen.

    Rekrutierung

    150 ME/CFS Fälle (50 schwer Erkrankte, 100 nicht schwer Erkrankte), 75 Kontrollen mit MS und 75 gesunde Kontrollen werden rekrutiert.

    Für die immunologischen und virologischen Untersuchungen werden an zwei Zeitpunkten Blutproben von 100 ME/CFS-Fällen, 50 Kontrollpersonen mit MS und 50 gesunden Kontrollpersonen genommen. 

    In die Genexpressionuntersuchungen werden wir 50 ME/CFS-Fälle, 25 MS-Fälle und 25 gesunde Kontrollen einbeziehen, jeweils zu Beginn der Studie und einmal im Verlauf der Nachuntersuchungszeit.

    Die Patienten werden aus einem ME/CFS Krankheitsregister in Großbritannien und aus Versorgungszentren der Primärversorgung und spezialisierten Einrichtungen des Nationalen Gesundheitsdienstes NHS in London und Norfolk, Suffolk und Great Yarmouth und Waveney (GB) ausgewählt; die MS-Kontrollen werden über den NHS ausgewählt und die gesunden Kontrollpersonen werden von ME/CFS-Patienten oder Hausärzten bestimmt, wobei Blutsverwandte von ME/CFS-Patienten ausgeschlossen sind.

    Ergebnisse

    Identifizierung von vermutlichen Biomarkern zu Diagnose, Schweregrad und Prognose des ME/CFS, die in größeren (idealerweise prospektiven) zukünftigen Studien ausgewertet werden können. Langfristig wird die Identifikation von soliden Biomarkern es Klinikern ermöglichen, das jeweilige Erscheinungsbild des ME/CFS (einschließlich der klinischen Präsentation, genetischer, immunologischer und viraler Marker) mit der Schwere der Krankheit und der Prognose zu korrelieren und kann neue Möglichkeiten der Interventionsforschung aufzeigen.

    Bedeutung für die öffentliche Gesundheit

    Dies ist unseres Wissens die erste Langzeitstudie zu ME/CFS, die sowohl leichte wie auch schwere Fälle sowie dem Alter, Geschlecht und Wohnort entsprechende Kontrollpersonen mit Multipler Sklerose (MS) und gesunde Kontrollpersonen einbezieht und die in der gleichen Studie virologische, immunologische und Genexpressions-Daten berücksichtigt.

    Es gibt einen offenkundigen Bedarf für Forschung auf diesen Gebieten, und die Einbeziehung von schweren Fällen, die zuhause aufgesucht werden, wird die Erforschung einer Untergruppe von Patienten ermöglichen, die in anderen Studien zu ME/CFS oft vernachlässigt werden.

    Da schätzungsweise 1-4 Millionen Amerikaner unter ME/CFS leiden, hat diese Studie das Potential, das Leben einer großen Patientenpopulation in den USA zu beeinflussen sowie den Stand der Wissenschaft auf dem Gebiet in den USA, Großbritannien und weltweit voranzubringen, und zwar durch die potentielle Identifikation von Befunden im Hinblick auf Ätiologie und Pathophysiologie der Krankheit sowie Untergruppen und Biomarker, die mögliche Wege der Behandlung aufdecken.