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Aktivitätsmanagement und körperliche BelastungExtreme vermeiden
Die Mehrzahl der CFS-Patienten leidet unter einer Zustandsverschlechterung nach Belastung, die definiert wird als eine Verschlechterung der Symptomatik nach körperlicher oder geistiger Belastung, wobei die Symptomverschlimmerung typischerweise 12-48 Stunden nach der Belastung auftritt und Tage oder sogar Wochen anhält. Dennoch ist es wichtig, Aktivität und körperliche Belastung nicht vollständig zu vermeiden. Eine solche komplette Vermeidung führt zu schwerwiegendem Konditionsverlust und kann tatsächlich andere Symptome verschlimmern. Es ist auch wichtig, nicht in einen endlosen "Push-Crash"-Kreislauf zu geraten, in dem die Patienten zu viel tun, danach "zusammenkrachen" und sich ausruhen müssen, sich anfangen besser zu fühlen und dann wieder zuviel tun usw. Ein Belastungsprogramm entwickelnEs ist zwingend erforderlich, dass jeglicher Plan zur Aktivierung langsam angegangen und allmählich gesteigert wird. Manche CFS-Patienten können zu Beginn eines Aktivitätsprogrammes vielleicht nur in der Lage sein, sich für wenige Minuten zu belasten. Patienten mit schwerem Konditionsverlust oder diejenigen, die in einem „Push-Crash“-Kreislauf gefangen sind, sollten sich auf die grundlegenden Alltagstätigkeiten beschränken, also auf Aufstehen, persönliche Hygiene, Ankleiden und unbedingt erforderliche Aufgaben, und zwar so lange, bis sich ihr Zustand stabilisiert hat. Dann können mehrere Aktivitätsphasen von kurzer Dauer und geringer Belastungsintensität hinzugefügt werden. Einfache Dehnungs- und Kräftigungsübungen, bei denen lediglich das eigene Körpergewicht als Widerstand dient, sind bei den meisten CFS-Patienten ein guter Anfangspunkt. Allen Belastungen muss eine Erholungsphase in einem Verhältnis 1:3 folgen, also 3 Minuten Ruhe für jede Minute Anstrengung. Diese Abschnitte können dann in dem Maße, wie sich die Belastungstoleranz entwickelt, langsam um ein bis fünf Minuten pro Woche ausgedehnt werden. Die täglichen Übungen können in zwei oder mehr Abschnitte aufgeteilt werden, um ein Wiederaufflammen der Symptome zu vermeiden. Die Aktivität sollte periodisch und kurz sein und über den Tag verteilt werden, jeweils gefolgt von Ruhepausen. Wenn es zu einer Verstärkung der Symptome kommt, sollten die Patienten auf das Niveau zurückkehren, das davor für sie noch verträglich war. Übungen zur Kräftigung und zum Konditionsaufbau sind ein wichtiger Bestandteil des allgemeinen Aktivitätsplans. Normale Rehabilitationsverfahren wie etwa Übungen gegen einen Widerstand und Beweglichkeitsübungen können helfen, die Ausdauer und Funktionstüchtigkeit zu erhöhen, die Kraft und Beweglichkeit zu verbessern, die Schmerzen zu reduzieren und den Bewegungsspielraum erweitern. Schwerkranke PatientenEine Untergruppe von Menschen mit CFS ist so schwer erkrankt, dass sie weitgehend ans Haus gebunden oder bettlägerig ist. Diese Patienten benötigen besondere Aufmerksamkeit, wozu auch eine abgewandelte Vorgehensweise hinsichtlich körperlicher Belastung gehört. Zu Beginn kann bereits das Strecken der Hände oder das Aufnehmen und Halten von Objekten alles sein, wozu ein Patient in der Lage ist. Die nächste Stufe besteht darin, die Aktivitäten allmählich so zu steigern, dass grundlegende Alltagstätigkeiten bewältigen werden können wie z.B. Aufstehen, persönliche Hygiene oder Anziehen. Ein realistisches Ziel bei schwerkranken Patienten ist es, die Beweglichkeit zu verbessern und die Auswirkungen des Konditionsverlustes so gering wie möglich zu halten, damit ihre Funktionsfähigkeit soweit gesteigert wird, dass sie grundlegende Tätigkeiten bewältigen können. |