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Artikel des Monats Oktober 09
„Bleierne Müdigkeit – Mitochondrienschädigungen durch Schwermetallbelastung“Vortrag von Heilpraktikerin Kyra Hoffmann-Nachum
Kyra Hoffmann-Nachum ist Heilpraktikerin und hat eine Praxis für naturheilkundliche Medizin in Hofheim bei Frankfurt. Sie konzentriert sich dabei auf Stoffwechsel- und immunologische Erkrankungen sowie auf Präventiv- und Umweltmedizin. Seit zwei Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit den Folgen von Schwermetallbelastungen auf den Stoffwechsel und das Immunsystem und ist nach ihrer Aussage entsetzt über die massiven schädlichen Auswirkungen, die sie in dem Maße zuvor auch nicht vermutet hätte. Sie ist zu dem Schluss gekommen, dass Schwermetallbelastungen u.U. ein gemeinsamer Nenner vieler chronischer und auch tödlich verlaufender Krankheiten sein könnten. Sie schaut sich die Funktionsfähigkeit der Zellen an, im Sinne ihrer Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, die Fähigkeit der Mitochondrien, diese in Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) zu verwandeln und das gebildete CO2 und die Schlackenstoffe wieder auszuscheiden. Von Gesundheit kann man sprechen, wenn all diese Stoffwechselprozesse in den ca. 70 Billionen Zellen des Menschen einwandfrei funktionieren – woraus sich ein neuer Begriff von Krankheit ergibt: man kann sagen, Krankheit bedeutet, dass der Zellstoffwechsel nicht richtig funktioniert. Da diese Prozesse extrem komplex und miteinander vernetzt sind, ergeben sich entsprechend viele Möglichkeiten von Fehlfunktionen. Zur Diagnostik der Ursachen Chronischer Erschöpfung führt sie verschiedene Tests durch: · Schwermetallprovokationstest · Kryptopyrroltest · Mikronährstoffstatus · Antioxidative Kapazität / Nitrostress · Nebennierentest (Cortisol), Serotonin · Immunmarker
Sie ging näher auf den Kryptopyrroltest ein, den durchzuführen sie dringend anrät, da er bei jeder 10. Frau positiv ausfiele. Bei Kryptopyrrolurie scheidet der Mensch unter Stress über den Urin vermehrt Mangan, Zink, Coenzym Q10 und Vitamin B6 aus, so dass der Körper schleichend und unbemerkt in einen Mangelzustand gerät und die Immunabwehr und der Stoffwechsel beeinträchtigt werden. Die Entgiftung über die Leber funktioniert möglicherweise nicht richtig, da hierzu Vitamin B6 benötigt wird. Das führt wiederum zu einer Ansammlung von Schwermetallen im Körper, die wir ständig über Umweltschadstoffe und die Nahrung aufnehmen. Lesetipp: Joachim Strienz, Leben mit KPU: Ein Ratgeber für Patienten. Ein Kryptopyrroltest kostet ca. 30 € und wird derzeit nur von ca. 150 Therapeuten in Deutschland durchgeführt. Die Kryptopyrrolurie wird in der Regel von der Mutter auf die Tochter übertragen, in selteneren Fällen auch auf den Sohn, sie kann aber auch erworben werden. Die ersten Symptome treten meist Ende 20, Anfang 30 auf, wenn die Reserven im Körper verbraucht sind und erste Schädigungen spürbar werden. Häufig auftretende Symptome bei Kryptopyrrolurie seien Depressionen, Erschöpfung, Hashimoto-Thyreoiditis, Migräne und ADHS/ADS. Sie betonte, dass die Messung von Zink und Mangan im Blutserum nicht aussagekräftig sei, da durchaus im Blut genügend dieser Spurenelemente vorhanden sein könnten, gleichzeitig aber in der Zelle ein Mangel da sei. Wichtig sei es deshalb, die Mangan- und Zinkwerte in der Zelle zu messen. Die Therapie der Kryptopyrrolurie bestehe in der lebenslangen Substitution der Mikronährstoffe, die vermehrt ausgeschieden werden (z.B. mit Einnahme von Kryptosan forte) und, wenn möglich, in der Reduktion von Stress. Wichtig sei es aber, vor Einnahme eines solchen Mittels die Werte zu messen, da eine Überversorgung ebenfalls zu Schädigungen führen kann. Man solle also nicht einfach blind eine Eigenbehandlung durchführen. Der Mangel an Vitamin-B6 z.B. könne vielleicht erklären, warum manche Menschen auf Umweltbelastungen und Schwermetalle stärker reagieren als andere: sie können aufgrund dieses Mangels nicht richtig entgiften. Weiterhin brauchen wir zur Entgiftung Vitamin C und Selen sowie verschiedene andere Substanzen. Selen fängt darüber hinaus Freie Radikale ab. Frau Hoffmann-Nachum macht aber deutlich, dass niemand ohne therapeutische Betreuung Mikronährstoffe zuführen sollte. Der richtige Weg sei zunächst die Diagnostik, inkl. Labordiagnostik und danach die Therapie. Dies gilt insbesondere für Selen und Zink. Schwermetalle schädigen den Körper auf vielfältige Weise: · Sie bilden freie Radikale, · schädigen Enzyme, · schädigen den Energiestoffwechsel der Zellen, · schädigen das Erbgut, · schädigen das Immunsystem, · schädigen die Durchblutung, · schädigen die Blutbildung, · sind Nervengifte,
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass wir für einen gesunden Stoffwechsel einige Schwermetalle sogar brauchen. Dazu gehören Zink, Mangan und in ganz geringen Mengen sogar Arsen. Andere Schwermetalle sind extrem giftig, wie beispielsweise Quecksilber, das bekanntermaßen ein Bestandteil des Zahnfüllmaterials Amalgam ist. Wir nehmen eine Menge schädliche Schwermetalle über alltägliche Gebrauchsgüter auf. In Deos beispielsweise sind häufig Aluminiumverbindungen zu finden. Möglicherweise ist die Zunahme von Brustkrebs auch auf diese Deos zurückzuführen, deren Substanzen zum einen die Transpiration und eine dadurch stattfindende Entgiftung verhindern und die zum anderen auch über die Haut aufgenommen werden – in der Achselhöhle direkt neben der Brust und den Lymphknoten. Trinkwasser kann Blei und andere Metalle enthalten, die sich aus alten Wasserleitungen lösen können. Die Stiftung Warentest führt für einen geringen Betrag einen Trinkwassertest durch – zu empfehlen (siehe Ärztezeitung vom 20.3.09). In der Ärztezeitung online vom 20.5.2009 wird vor Uran im Trinkwasser gewarnt. Durch Impfungen gerät ebenfalls Quecksilber in den Körper, und zwar in Form von Thiomersal. Man sollte deshalb immer gut überlegen und austesten lassen, ob eine Impfung bzw. Auffrischungsimpfung nötig ist, denn oft besteht der Impfschutz sehr viel länger als routinemäßig angenommen. Da eine Testung in vielen Fällen jedoch teurer ist als eine Neuimpfung, wird einfach geimpft statt nachgesehen. Über die Landwirtschaft geraten ebenfalls Schwermetalle in die Nahrung – hier besonders Arsen über die Gülle, die auf den Feldern versprüht wird. In Zigaretten ist neben vielen anderen Schadstoffen auch Cadmium enthalten, das dann über den Rauch aufgenommen wird. Fische enthalten u.U. Quecksilber, das sie über das Wasser und die Nahrungskette aufgenommen haben. Aluminiumverpackungen von Lebensmitteln sind eine weitere Quelle von Schwermetallen, mit denen der Körper nichts anfangen kann. Kinderspielzeug ist laut Ärztezeitung online vom 29.12.2008 oft mit Schwermetallen versetzt, die Kleinkinder dann über den Mund und die Haut aufnehmen. Auch scheinbar gesunde Produkte wie die von Ayurveda sind nicht immer unbedingt empfehlenswert. Laut Ärztezeitung vom 28.08.2008 enthält jedes fünfte Produkt Blei, Arsen oder Quecksilber. Weitere Quellen für Quecksilber sind Farben, Lacke und Hühnereier (quecksilberhaltiges Hühnerfutter). Fazit: Es gibt heutzutage viele Quellen für Schwermetalle, die wir in unserem Körper aufnehmen und ansammeln. Die Belastungen sind entsprechend hoch und kumulieren insbesondere dann, wenn der Körper nicht richtig entgiften kann. Es gibt Menschen, denen fehlen bestimmte Enzyme, die für die Entgiftung notwendig sind. Frau Hoffmann erwähnte den Fall eines Mannes, der aufgrund eines genetischen Defekts zwei dieser Enzyme nicht richtig bilden kann und der durch Schießsport eine hohe Menge an Blei aufgenommen hat – mit dem Ergebnis, dass er bereits mit Mitte 40 an einer Leberzirrhose leidet und eine Spenderleber benötigt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die individuelle Schwermetallbelastung zu messen. Dazu gehören die Haarmineralanalyse und ein Provokationstest, bei dem ein Chelatbildner gespritzt und anschließend der Urin gesammelt und auf herausgelöste Schwermetalle untersucht wird. Eine einfache Blutserumuntersuchung bringt in der Regel nichts, da die Schwermetalle abgelagert und nicht im Blut zu finden sind. Frau Hoffmann-Nachum zeigte in einer Tabelle die tatsächlichen Werte, die sie im Durchschnitt bei ihren Patienten über den Provokationstest gefunden hat. Der Vergleich mit den Zielwerten zeigt, dass die tatsächlichen Werte oft 10-20 mal so hoch wie die Zielwerte sind. Beispiele von Provokationstest Zielwert* Ist-Wert* Blei 10 96,2Arsen 5 40,6 Aluminium 10 96,6 Palladium 1 7,5 Quecksilber 1 18,9 Die Grenzwerte, die die Weltgesundheitsorganisation WHO z.B. für Quecksilber festgelegt hat, sind viel zu hoch. Aber auch wenn die UN, wie dies im Februar 2009 bekannt gegeben wurde, Quecksilber weltweit verbieten will, wird das aller Wahrscheinlichkeit ein wirkungsloser, weil nicht durchsetzbarer Beschluss sein. Ein weiteres Problem ist heutzutage der Elektrosmog, dem auszuweichen überhaupt nicht möglich ist. Handystrahlung löst vermutlich auch Quecksilber aus Amalgam. Die Schäden durch die einzelnen Schwermetalle sind wie folgt: Quecksilber… · Hat eine Halbwertzeit von 27 Jahren · Erhöht die reaktiven Sauerstoffradikalen · Kann Autoimmunreaktionen auslösen (Beispiel Multiple Sklerose) · Führt zur Glutathionverarmung (Glutathion ist ein wichtiges Entgiftungsenzym) · Hemmt die Vermehrung der Th1-Lymphozyten und erhöht die Allergiebereitschaft
Arsen… · Eine der giftigsten Substanzen (Mordgift im Mittelalter und Renaissance, seit 1836 nachweisbar…), dennoch für den Körper in winzigen Mengen unverzichtbar · Quellen: Hühnereier, Trinkwasser, Mineralwasser, Fisch, Meeresfrüchte Blei… Quellen:
Cadmium… Quellen:
Aluminium· Ist das häufigste Metall der Erde · Nach Sauerstoff und Silizium das am häufigsten vorkommende Element der Erde · Quellen für die Aufnahme: Lebensmittelfarbstoffe, Impfstoffe, Medikamente und Deos, Bier, Wein, Säfte, Aluminiumfolie bei Lebensmittelverpackungen Die Eigenentgiftung ist bei den heutigen Belastungen meistens überfordert. Auch sanfte Mittel wie etwa Chlorella und andere naturheilkundliche Entgiftungsansätze nutzen nichts, weil die Belastungen zu hoch sind. Hinzu kommt, dass sich die Belastungen gegenseitig potenzieren. Deshalb ist meist eine Entgiftung mit Hilfe von Chelatbildnern (s.u.) nötig. Schädigung der Zellen – welche Schwermetalle schädigen was?· Zellwand: Arsen, Blei Quecksilber, Vanadium · Mitochondrien: Cadmium, Eisen, Mangan, Zinn, Quecksilber · Lysosome: Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber · Zellkern mit Erbinformation: Arsen, Cadmium, Chrom, Kobalt, Nickel Schwermetalle schädigen die Zellwände, den Zellkern mit der Erbinformation, die Lysosome und die Mitochondrien. Die Mitochondrien sind mehr als nur die Kraftwerke der Zellen, die ATP produzieren – den universellen „Treibstoff“ für sämtliche Zellfunktionen. Jede Zelle hat zwischen 1000 und 3000 Mitochondrien. Es sind sozusagen eigenständige Lebewesen mit einer eigenen DNA, die zu Urzeiten aus einer Symbiose hervorgegangen sind. Bei Patienten mit chronischer Erschöpfung findet sich grundsätzlich eine Schädigung der Mitochondrien. Manchmal ist die Ursache einfach zu beseitigen, etwa, wenn nur ein intrazellulärer Magnesiummangel vorliegt. Meist aber ist es schwierig, die Ursachen herauszufinden und Abhilfe zu schaffen. Wenn die Mitochondrien ge- oder zerstört sind, kann die Zelle nicht genügend Energie für ihre Funktion produzieren. Es gibt für diesen Fall sozusagen ein „Notstromaggregat“, eine behelfsmäßige Energieproduktion im Zellplasma, mit dem sie eine Weile überleben kann, dann aber abstirbt. Wenn nur ein Ablauf in der Atmungskette, einem hochkomplexen biochemischen Prozess, den man in fünf Komplexe unterscheidet, nicht funktioniert, ist die Energieproduktion beeinträchtigt. Schwermetalle und Infektionen schädigen die Mitochondrien, ebenso wie die im Folgenden aufgezählten Faktoren: Mitochondrien(zer)störung u.a.durch:
Daraus ergibt sich, dass es oft eine Detektivarbeit ist, die Ursache für chronische Erschöpfung zu finden. Eine der diagnostischen Verfahren, die Frau Hoffmann-Nachum einsetzt, ist die Dunkelfelduntersuchung, mit der man sich die Blutzellen unter dem Mikroskop ansehen kann. An der Struktur und Anordnung der Blutzellen lässt sich bereits erkennen, ob sie funktionsfähig sind. Krankheiten mit gestörter Mitochondrienfunktion/-struktur
Schwermetalle führen auf vielfältige Weise zu einer Schädigung des Immunsystems. Immunologische Folgen von Schwermetallen:
Wie schütze ich mich?
Vorsicht – Lebensmittelzusatzstoffe!
Insgesamt lässt sich sagen, dass eine ausreichende Diagnostik und Therapie chronischer Erkrankungen über die gesetzlichen Krankenkassen nicht gewährleistet wird. So müssen z.B. bei im Labor nachgewiesenen Mangelzuständen Mikronährstoffe gegeben werden. Ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Koblenz von 2003 (AZ 30 c 502/03 – 75), nach dem diese Mittel regelt die Erstattung dieser Mikronährstoffe, sofern diese vom Therapeuten ausdrücklich verordnet wurden. Man solle Nahrungsergänzungsmittel nicht beim Discounter, sondern besser in der Apotheke oder bei seriösen bekannten Herstellern kaufen, da billige Produkte oft nicht bioverfügbar sind und die Produkte, die in Apotheken vertrieben werden, stärkeren Kontrollen unterliegen. Die klassischen Therapiemöglichkeiten bei Schwermetallbelastungen sind zunächst die Chelatbildner EDTA und DMSA, wobei EDTA nicht für jeden geeignet ist. Es dürfen bestimmte Krankheiten (z.B. Leberrzirrhose) und Mangelerscheinungen (z.B. Anämien) nicht vorliegen, da es sonst zu Nebenwirkungen oder Schädigungen kommen kann. Deshalb muss das Vorliegen solcher Krankheiten oder Mangelerscheinungen vor der EDTA-Behandlung getestet werden. Durch die EDTA-Behandlung werden auch die „guten“ Schwermetalle ausgeleitet, die wir brauchen, weshalb auf deren Substitution unter der Behandlung zu achten ist. Das EDTA wird über eine dreistündige Infusion verabreicht, und insgesamt sind mindestens 10 Infusionen nötig. Da nicht alle Schwermetalle hierdurch gebunden werden, werden zusätzlich DMSA-Kapseln gegeben. Durch die Behandlung werden auch arteriosklerotische Plaques gelöst und ausgeschieden. Die Behandlungsserie (ca. 10 Infusionen) beläuft sich auf etwa 1000,- € und schließt zusätzliche Infusionen mit Aminosäuren und Mikronährstoffen ein. Die weiteren Therapiemöglichkeiten sind im Folgenden aufgezählt: Therapiemöglichkeiten
Infusion mit EDTA (Ethylen-Diamin-Tetra-Essigsäure)
DMSA (Dimercapto-Bernsteinsäure)
Insgesamt handelt es sich um eine langwierige Behandlung, aber die Erfahrung von Frau Hoffmann-Nachum hat gezeigt, dass es allen Patienten dadurch besser geht. Weiterführende Literatur: Amalgam. Risiko für die Menschheit: Quecksilbervergiftungen richtig ausleiten. Neue Fakten und Hilfe, auch nach der Amalgamentfernung. (Gesundheit) von Joachim Mutter (Taschenbuch - Dezember 2008) Gesund statt chronisch krank!: Der ganzheitliche Weg: Vorbeugung und Heilung sind möglich von Joachim Mutter, Franziska Weyer, und Boyd Haley (Taschenbuch - 2009) Kranker Patient, guter Patient von Peter Kummer und Jens Collatz (Broschiert - Januar 2001) |