
Mitglied
bei

Eine weitere Suchmöglichkeit besteht darin,
z.B. bei www.google.de das Suchwort
einzugeben und dann nach einem Leerzeichen den Zusatz site:www.cfs-aktuell.de
Sie erhalten dann alle Seiten auf
cfs-aktuell.de, auf denen der gesuchte Begriff vorkommt.
| |
Artikel
des Monats Oktober 2013 Teil 1
Gesundheitsbehörden der USA
wollen eine neue Falldefinition für "CFS" entwickeln
Das Gesundheitsministerium der USA, das
Department of Health and Human Services (DHHS)
hat am 23. September bekanntgegeben, dass es dasInstitute of Medicine (IOM)
damit beauftragt hat, "klinische diagnostische Kriterien" für ME/CFS zu
entwickeln. Diese Bekanntmachung findet sich
hier.
Dieses Institut hat keinerlei Expertise zu ME/CFS. Eine
von ihm erfundene Definition von "CFS" würde wahrscheinlich zu einer sehr
ungenauen Definition von Erschöpfungszuständen aller Art führen. Wenn eine
solche unspezifische Definition in der Forschung zur Zusammenstellung von
Studienkohorten eingesetzt wird, kann das nur zu unbrauchbaren Ergebnissen
führen. Patienten mit tatsächlichem ME (CFS) werden in so aufgebauten Studien im
statistischen Rauschen untergehen. Sie werden über ME (CFS) wahrscheinlich
nichts aussagen und möglicherweise zu unwirksamen bis sogar schädlichen
Behandlungsempfehlungen führen. Dies ist seit Jahrzehnten in den
Veröffentlichungen der Wessely-School zu beobachten, etwa der PACE Trial, die
solche breit gefassten Krankheitsdefinitionen (etwa die Oxford-Definition)
einsetzen, dann eine Gruppe von unspezifisch Erschöpften untersuchen und
hinterher behaupten, ihre Ergebnisse bezögen Menschen mit ME/CFS - und diesen
schädliche Behandlungsempfehlungen wie Graded Exercise Therapie geben, die ihnen
dann von Leitlinien-orientierten Ärzten aufgezwungen werden.
Es ist absurd, dass das HHS hierfür mindestens eine Million
Dollar an Steuergeldern ausgeben will, während es bereits seit 10 Jahren eine
klare Falldefinition gibt, die sich in Forschung und
Behandlung bewährt hat und von Klinikern, Forschern und Patienten
befürwortet und akzeptiert wird: nämlich die Kanadische
Konsensdefinition. Aus diesem Grund haben zunächst 34,
inzwischen
der 50 führenden Experten in
Forschung und Behandlung auf dem Gebiet des ME/CFS einen
offenen
Brief an die US-Gesundheitsministerin Sebelius geschrieben und gefordert, diesen Vertrag zu
stornieren und die Kanadische Konsensdefinition zu übernehmen.
Dieser Brief wird durch einige Petitionen unterstützt, die
auf die Initiative von Patienten zurückgehen. Näheres dazu unten.
Die CFIDS Association of
America (CAA), die sich auf die Fahnen schreibt, die Interessen der Menschen
mit ME/CFS zu vertreten, hat die Unterzeichner der Petition aufgefordert, ihre
Unterschrift unter diesen Protestbrief zurückzuziehen. Suzanne Vernon, eine der
Leiterinnen der CAA, ist gleichzeitig Mitglied des IOM-Gremiums. Außerdem hat
Suzanne Vernon lange Jahre bei den Centers for Disease Control (CDC) gearbeitet,
und zwar zusammen mit Bill Reeves, der für die Veruntreuung von Mitteln des
Senats verantwortlich ist, die für die biomedizinische Forschung vorgesehen
waren und der immer die psychosoziale Sichtweise der Wessely-School vertreten
und gefördert hat. Außerdem ist Suzanne Vernon Mitglied des
Special Emphasis Panel (SEP) der NIH, einem Gremium das die Anträge auf
Forschungsfinanzierung für ME/CFS beurteilt - ein einflussreicher Posten, von
dem aus sie die Unterzeichner des Briefes als potentielle Antragsteller für
Forschungsgelder unter Druck setzen kann, ihren Wünschen zu folgen. Sie kassiert bei der CAA ein
Jahresgehalt von weit über 100.000 Dollar. (Infos dazu
hier.) Das alles sind klare Interessenkonflikte, die diese Aufforderung zur
Rücknahme erklären könnte. Außer Lucinda Bateman ist keiner der
Unterzeichner dieser Aufforderung gefolgt, und Judy Mikovits hat der CAA mit
dieser Aussage geantwortet:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich stehe voll und ganz hinter meiner Arbeit der
vergangenen 7 Jahre, einschließlich meiner Unterschrift unter den Brief an
Ministerin Sebelius vom 23.09.13 betreffs der Falldefinition des ME/CFS.
Ich weiß, dass die CAA weder auf die Bedenken reagiert -
und dies nach meiner Erfahrung auch niemals getan hat - , die von den Patienten
geäußert werden, noch haben sie jetzt oder in der Vergangenheit jemals im besten
Interesse der Patienten gearbeitet, wie es die erste und einzige Pflicht einer
Patientenorganisation ist.
Dieser IOM-Vertrag ist schlicht und einfach eine
Verschwendung wertvoller Ressourcen.
Ich stehe zu meiner Unterschrift unter diesen Brief und
zu meiner Arbeit, die jetzt, in der Vergangenheit und in Zukunft immer im besten
Interesse der Patienten ist, war und sein wird.
mit freundlichen Grüßen,
Judy A Mikovits, PhD
Offener Brief an Kathleen Sebelius,
Gesundheitsministerin der USA (U.S. Secretary of Health and Human
Services)
23.
September, 2013
Aus:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/89158245/Case%20Definition%20Letter%20Sept%2023%202013.pdf
Übersetzung Regina Clos
Sehr geehrte
Ministerin Sebelius,
Wir schreiben Ihnen
als biomedizinische Forscher und Kliniker mit Expertise über die
Krankheit Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome
(ME/CFS), um Sie zu informieren, dass wir zu einem Konsens gekommen
sind, die Kanadischen Konsenskriterien (Canadian Consensus Criteria –
CCC) von 2003 als die Falldefinition für diese Krankheit zu übernehmen.
Die Internationale
Falldefinition von 1994 (Fukuda et al, 1994), die allgemein als
Fukuda-Definition bekannt ist, war über beinahe zwei Jahrzehnte hinweg
die wichtigste Falldefinition. Jedoch haben in den vergangenen Jahren
spezialisierte Forscher und Kliniker zunehmend die CCC verwendet, da sie
erkannt haben, dass die CCC eine wissenschaftlich genauere Beschreibung
der Krankheit sind. Die CCC wurde von einer internationalen Gruppe von
Forschern und Klinikern mit beträchtlichem Fachwissen über ME-Forschung
und –Behandlung entwickelt und wurde im Jahr 2003 in einer von Experten
überprüften Fachzeitschrift veröffentlicht (Carruthers et al,
Journal of Chronic Fatigue Syndrome,
2003).
Im Unterschied zur
Fukuda-Definition berücksichtigt die aktuellere CCC die umfangreichen
wissenschaftlichen Kenntnisse, die in Jahrzehnten der Forschung gewonnen
wurden. So erfordert die CCC beispielsweise das Symptom der
Post-exertional Malaise (PEM) – der Zustandsverschlechterung nach
Belastung –, das Forscher, Kliniker und Patienten als das entscheidende
Merkmal der Krankheit betrachten, und das bei der Fukuda-Definition kein
zwingend notwendiges Symptom ist. Die CCC wurde in dem Primer for
Clinical Practitioners (Handbuch für Ärzte in der Praxis) befürwortet,
der von der International Association of Chronic Fatigue Syndrome/
Myalgic Encephalomyelitis (IACFSME) veröffentlicht wurde. Diese
Organisation ist die größte internationale professionelle Organisation,
die sich mit der Erforschung und Behandlung des ME/CFS beschäftigt.
Die Gemeinde der
biomedizinischen Experten wird fortfahren, diese Falldefinition in dem
Maße zu verbessern und zu aktualisieren, wie die wissenschaftlichen
Erkenntnisse fortschreiten; dazu kann beispielsweise die
Berücksichtigung der ME International Consensus Criteria (Carruthers et
al, Journal of Internal
Medicine, 2011) gehören. Als
führende Forscher und Kliniker auf dem Gebiet sind wir uns jedoch einig,
dass es ausreichend Belege und Erfahrungen gibt, um die CCC jetzt für
Forschungs- und klinische Zwecke zu übernehmen, und dass es die
Forschung beträchtlich behindern und der Versorgung der Patienten
schaden wird, wenn das nicht geschieht. Dieser Schritt wird unsere
Bemühungen zur Definition eines Biomarkers fördern, die dann zukünftig
zur weiteren Verbesserung der Falldefinition eingesetzt werden können.
Wir fordern das
US-Gesundheitsministerium (Department of Health and Human Services – HHS)
dringend auf, unserem Beispiel zu folgen, indem es bei allen Aktivitäten
des Ministeriums hinsichtlich dieser Krankheit die CCC als die alleinige
Falldefinition für ME/CFS einsetzt. Außerdem fordern wir Sie dringend
auf, Ihre Bemühungen aufzugeben, auf Gruppen wie das Institute of
Medicine (IOM) zurückzugreifen, denen es am nötigen Fachwissen fehlt, um
„klinische diagnostische Kriterien“ für ME/CFS zu entwickeln. Da die
Gemeinde der wissenschaftlichen und medizinischen Experten zu ME/CFS
bereits eine Falldefinition für Forschung und Klinik entwickelt und
übernommen hat, sind diese Bemühungen unnötig und würden die knappen
Steuermittel verschwenden, die man besser für die Finanzierung der
Erforschung dieser Krankheit einsetzen sollte. Schlimmer noch, diese
Bemühungen drohen, die ME/CFS-Wissenschaft zurückzuwerfen, indem
Nichtfachleute für die Entwicklung einer Falldefinition für eine
komplexe Krankheit engagiert werden, über die sie nicht Bescheid wissen.
ME/CFS-Patienten,
die seit Jahrzehnten durch diese verheerende Krankheit behindert sind,
müssen sehen, dass sich die Arbeit auf diesem Gebiet vorwärtsbewegt, und
hier ist keine Zeit zu verlieren. Wir glauben, dass unsere Entscheidung
für einen Konsens über eine Falldefinition für diese Krankheit den
Fortschritt in Schwung bringen wird und zu einer viel schnelleren
Weiterentwicklung in der Forschung und in der Behandlung der
ME/CFS-Patienten führen wird. Wir freuen uns auf diesen beschleunigten
Fortschritt und stehen bereit, um mit Ihnen zusammenzuarbeiten und das
wissenschaftliche Verständnis der Pathophysiologie der Krankheit zu
verbessern, die Fachleute in der Medizin weiterzubilden, wirksamere
Behandlungen zu entwickeln und schließlich eine Heilmöglichkeit zu
finden.
Mit freundlichen
Grüßen,
Unterzeichner in den Vereinigten Staaten:
Dharam V. Ablashi, DVN, MS, Dip
Bact.
Scientific Director of HHV-6
Foundation
Co-founder of IACFS/ME
Santa Barbara, California
David S. Bell, MD, FAAP
Researcher and Clinician
Associate Professor of Pediatrics
State University of New York at Buffalo
Lyndonville, New York
Gordon Broderick, PhD
Professor, Center for Psychological Studies
Director, Clinical Systems Biology Lab
Institute for Neuro Immune Medicine,
Nova Southeastern University
Fort Lauderdale, Florida
Paul R. Cheney, MD, PhD
Director, The Cheney Clinic, PA
Asheville, North Carolina
John K.S. Chia, MD
Researcher and Clinician
President, EV Med Research
Lomita, California
Lily Chu, MD, MSHS (Added 10/25/2013)
Independent Researcher
Burlingame, California
Todd E. Davenport, PT, DPT, OCS (Added 10/25/2013)
Associate Professor, Physical Therapy
University of the Pacific
Stockton, California
Kenny L. De Meirleir, MD, PhD
Professor Emeritus Physiology and Medicine (Vrije
Universiteit Brussel)
Medical Director, Whittemore-Peterson Institute
University of Nevada
Reno, Nevada
Derek Enlander, MD, MRCS, LRCP
Attending Physician
Mount Sinai Medical Center, New York
ME CFS Center, Mount Sinai School of Medicine
New York, New York
Mary Ann Fletcher, PhD
Schemel Professor of NeuroImmune Medicine
Institute for Neuro Immune Medicine
Nova Southeastern University
Fort Lauderdale, Florida
Kenneth J. Friedman, PhD (Added 10/25/2013)
Associate Professor of Pharmacology and Physiology,
New Jersey Medical School (retired)
Research Associate, Green Mountain College
Adjunct Instructor, Castleton State College
Pawlet, Vermont
Ronald Glaser, PhD, FABMR
Director, Institute for Behavioral Medicine Research
Kathryn & Gilbert Mitchell Chair in Medicine
College of Medicine - Distinguished Professor
Professor, Molecular Virology, Immunology and Medical
Genetics
Professor, Internal Medicine
Professor, Division of Environment Health Sciences,
College of Public Health
Institute for Behavioral Medicine Research
Columbus, Ohio
Maureen Hanson, PhD
Liberty Hyde Bailey Professor
Department of Molecular Biology and Genetics
Cornell University
Ithaca, New York
Leonard A. Jason, PhD
Professor of Psychology
DePaul University
Chicago, Illinois
Betsy Keller, PhD, FACSM (Added 10/25/2013)
Professor, Department of Exercise & Sport Sciences,
Ithaca College
Ithaca, New York
Nancy Klimas, MD
Director, Institute for Neuro Immune Medicine
Professor, Nova Southeastern University
Fort Lauderdale, Florida
Konstance Knox, PhD (Added 10/25/2013)
Director of Research, Coppe Healthcare Solutions
Wisconsin Viral Research Group
Waukesha, Wisconsin
Gudrun Lange, PhD
Clinical Neuropsychologist
Professor, Rutgers New Jersey Medical School
Newark, New Jersey
A. Martin Lerner, MD, MACP
Professor, Infectious Diseases
Oakland University William Beaumont School of Medicine
Emeritus Director, Infectious Diseases, Wayne State
University School of Medicine
Master, American College of Physicians
Reviewer, Viral Diseases, Medical Letter
Beverly Hills, Michigan
Susan Levine, MD
Researcher and Clinician, Private Practice
New York, New York
Visiting Fellow, Cornell University
Ithaca, New York
Alan R. Light, PhD
Professor, Department of Anesthesiology and
Department of Neurobiology and Anatomy
University of Utah
Salt Lake City, Utah
Kathleen C. Light, PhD
Researcher
Professor, Department of Anesthesiology
University of Utah School of Medicine
Salt Lake City, Utah
Peter G. Medveczky, MD
Professor, Department of Molecular Medicine
College of Medicine
University of South Florida
Tampa, Florida
Judy A. Mikovits, PhD
Researcher, MAR Consulting, LLC
Carlsbad, California
Jose G. Montoya, MD, FACP, FIDSA
Professor of Medicine
Division of Infectious Diseases and Geographic Medicine
Stanford University School of Medicine
Stanford, California
James M. Oleske, MD, MPH
François-Xavier Bagnoud Professor of Pediatrics
Director, Division of Pediatrics Allergy, Immunology &
Infectious Diseases
Department of Pediatrics, Rutgers New Jersey Medical
School
Newark, New Jersey
Martin L. Pall, PhD
Professor Emeritus of Biochemistry and Basic Medical
Sciences
Washington State University
Portland, Oregon
Daniel Peterson, MD
Founder and President of Sierra Internal Medicine
Incline Village, Nevada
Richard Podell, MD, MPH
Clinical Professor, Department of Family Medicine
UMDNJ Robert Wood Johnson Medical School
New Brunswick, New Jersey
Irma Rey, MD
Clinician
Institute for Neuro Immune Medicine
Nova Southeastern University
Fort Lauderdale, Florida
Malcolm S. Schwartz, DO, FAOCP (Added 10/25/2013)
Clinical Associate Professor of Pediatrics, Drexel
University College of Medicine
Philadelphia, Pennsylvania
Pediatric Endocrine LLC.
Long Branch, New Jersey
Christopher R. Snell, PhD
Professor, Health, Exercise and Sport Sciences
University of the Pacific
Stockton, California
Connie Sol, MS, PhDc
Clinical Exercise Physiologist, Institute for Neuro Immune
Medicine
Nova Southeastern University
Fort Lauderdale, Florida
Staci Stevens, MA
Exercise Physiologist
Founder, Workwell Foundation
Ripon, California
Julian M. Stewart, MD, PhD (Added 10/25/2013)
Director, Center for Hypotension, Associate Chairman of
Pediatrics, Professor of Pediatrics,
Physiology and Medicine
New York Medical College
Vahalla, New York
Rosemary A. Underhill, MB BS, MRCOG, FRCSE
Independent Researcher
Palm Coast, Florida
J. Mark VanNess, PhD (Added 10/25/2013)
Associate Professor, Department Health, Exercise and
Sport Sciences - College of Pacific
Adjunct Professor, Department of Bioengineering -
College of Computer Sciences and
Engineering
University of the Pacific
Stockton, California
Marshall V. Williams, PhD
Professor, Departments of Molecular Virology,
Immunology and Medical Genetics; Microbiology
The Ohio State University
Columbus, Ohio
Internationale
Unterzeichner
Alison C. Bested, MD, FRCPC (Added 10/25/2013)
Medical Director, Complex Chronic Diseases Program
British Columbia Women's Hospital and Health Centre
Clinical Associate Professor, Faculty of Medicine,
University of British Columbia
Vancouver, British Columbia, Canada
Nicoletta Carlo-Stella, MD, PhD (Added 10/25/2013)
Clinician
Nazzani Studio
Pavia, Italy
Birgitta Evengard, MD, PhD
Professor, Division Infectious Diseases
Umea University
Umea, Sweden
Øystein Fluge, MD, PhD (Added 10/25/2013)
Consultant in Oncology, Department of Oncology
Haukeland University Hospital
Bergen, Norway
Malcolm Hooper, PhD, BPharm, MRIC, CChem (Added
10/25/2013)
Emeritus Professor of Medicinal Chemistry, University of
Sunderland
Sunderland, Tyne and Wear, United Kingdom
Sonya Marshall-Gradisnik, PhD
Director, National Centre for Neuroimmunology and
Emerging Diseases
Griffith Health Institute
Professor, Griffith University Parklands Gold Coast
Queensland, Australia
Olav Mella, MD, PhD (Added 10/25/2013)
Professor, Director, Department of Oncology
Haukeland University Hospital
Bergen, Norway
Kunihisa Miwa, MD, PhD (Added 10/25/2013)
Director, Miwa Naika Clinic
Toyama City, Toyama Prefecture, Japan
Charles Shepherd, MB BS
Honorary Medical Adviser to the ME Association
London, United Kingdom
Nigel Speight, MA, MB, BChir, FRCP, FRCPCH, DCH
(Added 10/25/2013)
Pediatrician
County Durham, United Kingdom
Eleanor Stein, MD, FRCP(C) (Added 10/25/2013)
Psychiatrist
Assistant Clinical Professor, University of Calgary
Calgary, Alberta, Canada
Rosamund Vallings, MNZM, MB BS
IACFS/ME Secretary
Clinician, Howick Health and Medical Clinic
Auckland, New Zealand
Cc:
Dr. Howard Koh, Assistant
Secretary for Health
Dr. Richard Kronick, Director,
Agency for Healthcare Research and Quality
Dr. Thomas Frieden, Director,
Centers for Disease Control and Prevention
Ms. Marilyn Tavenner,
Administrator, Centers for Medicare and Medicaid Services
Dr. Margaret Hamburg,
Commissioner, U.S. Food and Drug Administration
Dr. Mary Wakefield,
Administrator, Health Resources and Services Administration
Dr. Francis Collins, Director,
National Institutes of Health
Ms. Carolyn
W. Colvin, Commissioner, Social Security Administration
|
Petition an das US-Gesundheitsministerium:
"Wir, die Unterzeichner dieser Petition, die
an Myalgischer Enzephalomyelitis leiden, fordern hiermit zusammen mit
unseren Familien, unseren Betreuern und Freunden die Ministerin Kathleen
Sebelius auf, den Vertrag zu stornieren, den das
US-Gesundheitsministerium mit dem Institute of Medicien (IOM)
abgeschlossen hat, um 'klinische diagnostische Kriterien' für ME/CFS zu
entwickeln. Wir fordern Ministerin Sebelius darüber hinaus dringend auf,
den Konsens einer Gruppe von Experten zu respektieren, die die Übernahme
der Kanadischen Konsenskriterien (CCC) als Forschungs- und klinische
Falldefinition für ME/CFS unterstützen."
Diese Petition können Sie
hier unterzeichnen. |
Eine
ME/CFS Petition, die es wert ist zu unterzeichnen
Aus:
http://paradigmchange.me/wp/
7.
Oktober 2013
von
Paradigm Change
Von Erik
Johnson und Lisa Petrison, Ph.D.
Vor etwa zwei
Wochen haben 35 Ärzte und Forscher, die sich auf Myalgische
Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom (ME/CFS) spezialisiert haben,
einen Brief an die Gesundheitsministerin der USA Kathleen Sebilius
gesandt. Zu den Unterzeichnern dieses Dokuments – aufgelistet am Ende
dieses Posts – gehören beinahe alle Personen, die als Experten für diese
Krankheit bekannt und anerkannt sind.
Zweck des Briefes
war zu fordern, dass die Kanadischen Konsenskriterien für ME/CFS in den
USA als die offizielle Definition für die Krankheit übernommen werden.
Hier
können Sie den Brief lesen. (oben
auf deutsch)
Im Verlauf der
vergangenen Woche wurde bekannt, dass diese ME/CFS-Spezialisten auf
unangebrachte Weise unter Druck gesetzt wurden, ihre Unterschriften zu
diesem Brief zurückzuziehen. Die Alternative zu der Möglichkeit, die
diese weithin angesehenen Experten vorgeschlagen haben, ist ein Gremium
von Nicht-Experten zu haben, die von der Regierung mit Steuergeldern
angeheuert werden, um eine neue Definition für die Krankheit zu
entwerfen.
“Wir
glauben, dass diese Initiative der Regierung, ME/CFS umzudefinieren, das
wichtigste politische Ereignis in Bezug auf diese Krankheit ist, seit im
Jahr 1988 das Holmes-Papier veröffentlicht wurde‚ das CFS‘ als eine
offizielle Krankheit begründete. Was auch immer daraus werden wird, dies
ist ein Ereignis, das das Potential hat, einen dramatischen Einfluss auf
das Leben der Patienten zu haben.“
Eine neue Petition
bietet die Gelegenheit, diese Experten wissen zu lassen, dass sie die
Unterstützung derjenigen unter uns haben, die diese Krankheit ernst
nehmen und sie dringend bitten, dem Druck nicht zu erliegen. Ein
Unterzeichnen dieser Petition wird es auch ermöglichen, dass Kathleen
Sebelius und andere Regierungsbeamte wissen, dass wir die Position
dieser Experten in dieser Frage unterstützen und dass die Entwicklung
einer anderen Definition der Krankheit von uns nicht mit Wohlwollen
betrachtet wird.
Hier
ist der Link zu der Petition (mit einem DANKE
an die Experten, d.Ü.).
Es ist wichtig,
dass wir so viele Menschen wie möglich erreichen. Bitte verbreiten Sie
über das Unterzeichnen hinaus die Petition, indem Sie sie auf Ihrer
Faccebook-Seite diskutieren, in ihrem Twitter Account, Ihrem Blog, in
den Selbsthilfegruppen, die Sie besuchen oder an allen Stellen, die
Ihnen sinnvoll erscheinen. Wenn Sie ein Patient/eine Patientin sind oder
Freund/Freundin von einem dieser Experten, bitte schreiben Sie ihnen
persönlich, um sich zu bedanken. Und bitte tun Sie das möglichst sofort,
bevor es zu spät ist!
Für diejenigen, die
es interessiert, bietet der folgende Text ein paar
Hintergrundinformationen zu diesem Problem.
1. Im Jahr 1984 begann in der
Gegend des Lake Tahoe in Nevada (USA) und in Kalifornien eine
ansteckende Erkrankung, die den vorhandenen Kriterien der
Myalgischen Enzephalomyelitis entsprach. Die Betroffenen litten an einer
breiten Palette von bizarren und schweren Symptomen, wobei von
angesehenen Forschern und Klinikern aus den USA und Kanada eine große
Zahl körperlicher Anomalien und Anomalien in den Laborwerten gefunden
wurden. Viele weitere Cluster sowie eine große Anzahl von Einzelfällen,
die ebenfalls der Definition des ME entsprachen, tauchten etwa zu dieser
Zeit überall in den USA auf. (Hintergrundinformationen über frühere ME-Forschung,
die US-Patienten und verschiedene Falldefinitionen finden Sie
zusammengefasst in
diesem Dokument. Eine
Sondersendung
Primetime Livevon über den
verfehlten Umgang der CDC mit dieser Epidemie finden Sie am Ende dieses
Beitrags.
2. Die neuen Belege der
medizinischen Forschung, die von den beiden am Lake Tahoe
praktizierenden Ärzten Paul Cheney und Daniel Peterson erhoben worden
waren, zwangen die CDC, die Krankheit offiziell anzuerkennen. Im Jahr
1987 wurde das Holmes-Gremium gegründet
mit dem
expliziten Ziel, eine Beschreibung der Lake Tahoe-Krankheit
für deren zukünftige Untersuchung zu verfassen. Stattdessen gab dieses
Regierungsgremium der Krankheit den
verharmlosenden Namen (“Chronic Fatigue Syndrome”)
und eine ungenaue Definition. (Der New York Times-Reporter David Tuller gibt
unter diesem
Link
einen Überblick darüber, wie die CDC im Laufe der Jahre mit dieser
Krankheit umgegangen sind.)
3. In der Folge der
Veröffentlichung dieser Definition ist die Aufmerksamkeit, der die
Medien zuvor der Tahoe-Kohorte und anderen Patienten mit der gleichen
Krankheit gewidmet hatten, geschwunden. Beinahe alle Ärzte sind zu dem
unbegründeten Schluss gekommen, dass "CFS" keine schwere Erkrankung sei
und wahrscheinlich hauptsächlich durch psychische Probleme verursacht
würde.
4. Im Jahr 1994 hat ein weiteres
Regierungsgremium
eine neue Definition
der Krankheit erstellt
und die Kriterien noch weiter gelockert, um es zu ermöglichen, dass auch
Menschen mit leichter Erschöpfung oder Depressionen die Diagnose "CFS"
bekommen. Allgemein als die CDC- oder Fukuda-Kriterien bezeichnet sind
sie immer noch die offizielle Definition, die in den USA verwendet
werden.
5. Im Verlauf der nächsten 12
Jahre haben Forschungsarbeiten von Individuen wie
William Reeves
zu den "psychologischen
Aspekten" des CFS die öffentliche Diskussion über die Krankheit
dominiert. Die Arbeit von
Simon Wessely
und anderen britischen Psychiatern, die unterstellen, die Krankheit
würde durch "Angst vor körperlicher Anstrengung" verursacht, ist in
dieser Zeit ebenfalls führend geworden.
6. Im Jahr 2003 wurde eine
Gruppe von Forschern und Klinikern mit beträchtlicher Erfahrung auf dem
Gebiet des ME/CFS von Health Canada (dem Ministerium, das für die
Förderung der öffentlichen Gesundheit in Kanada zuständig ist)
beauftragt, das zu entwickeln, was als die
Canadian
Consensus Criteria (hier
auf deutsch) bekannt geworden ist. Diese Definition stellt ein sehr
viel spezifischeres Bild der Krankheit dar als die früheren Definitionen
und wurde in einer durch Experten überprüften Fachzeitschrift
veröffentlicht.
7. Etwa ab dem Jahr 2007 haben
viele seriöse Forscher in der Medizin sowie angesehene Medienvertreter "CFS"
nochmals neu betrachtet und kamen zu dem Schluss, dass es sich hier in
der Tat also doch um eine ernsthafte körperliche Krankheit handelt.
Die FDA
(Food and Drug Administration) gab bekannt, dass sie CFS und ME als "ernsthafte
Krankheit" betrachtet. Es wurde sogar die
Website
der CDC
geändert, und es hies dort jetzt, die Krankheit sei
"verheerend".
Mehr als 500
peer-reviewed Studien in Pub Med
beschreiben jetzt ausführlich
eine breite Palette von medizinischen Anomalien bezogen u.a. auf das
Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem, das neurologische und das
endokrine System.
8. Im
Jahr 2011 ist eine leicht aktualisierte und überarbeitete Version der
Kanadischen Konsenskriterien (die Internationalen Konsenskriterien -
ME International
Consensus Criteria) von einer Gruppe von 26
Individuen, die Erfahrung mit der Krankheit haben, in einer
Experten-geprüften Fachzeitschrift veröffentlicht worden.
9. Im
September 2013 hat die Gesundheitsministerin der USA, Kathleen Sebelius,
bekanntgegeben, dass die US-Regierung die Erstellung einer neuen
Definition des ME/CFS plant. Für diese Erstellung wurde
ein Vertrag vereinbart, der Regierungsgeldern finanziert wird,
und zwar mit dem
Institute of
Medicine (IOM), einer Nicht-Regierungsorganisation,
die kürzlich ein ähnliches Projekt in Bezug auf die Golfkriegskrankheit
( GWI, einer Krankheit mit vielen ähnlichen Symptomen wie ME/CFS)
durchgeführt hat. Das IOM hat den Namen der Krankheit in eine
unspezifische Bezeichung verändern -
“Chronic
Multi-Symptom Illness” - und
wurde dafür
von vielen GWI-Patienten heftig
kritisiert, dass darin der Hauptschwerpunkt auf
psychologischen Problemen statt auf körperlichen Problemen liegt.
10. Am
23. September 2013 hat eine Gruppe von 35 Ärzten und Forschern, die sich
auf ME/CFS spezialisiert haben,
einen Brief an die Minsterin Sebelius
geschickt (hier auf deutsch) und drücken
darin ihre Meinung aus, dass die Regierung ihre Bemühungen einstellen
solle, Gruppen wie das IOM zu beauftragen und dass sie stattdessen die
Kanadischen Konsenskriterien CCC als Definition für die Krankheit
übernehmen sollten. Sie weisen darauf hin, dass das IOM nicht genügend
Sachkenntnis habe, um eine Definition für diese komplexe Krankheit zu
entwickeln; dass die Übernahme einer anderen Definition als der CCC
wahrscheinlich sowohl die Patientenversorgung als auch die Forschung
hemmen würde; und dass die Maßnahmen zur Entwicklung einer anderen
Definition eine Verschwendung von knappen Steuergelder sei. Diskussionen
zu diesem Brief finden Sie
hier,
hier
and
hier. Die
Unterzeichner des Briefes sind unten aufgeführt.
11. Am
28. September 2013
hat eine ME/CFS-Patientin
in ihrem Blog berichtet, dass die CFIDS Association
of America (CAA) zumindest einige dieser Experten kontaktiert und
nahegelegt hat, ihre Unterschriften unter den Brief an Ministerin
Sebelius zurückzuziehen. Die Blog-Schreiberin hat ihre besondere
Besorgnis darüber ausgedrückt, dass Dr. Suzanne Vernon (die früher bei
den CDC angestellt war und derzeit für die CAA arbeitet) eine
Nutznießerin dieses IOM-Vertrages ist. (Man beachte, dass dies nicht das
erste Mal ist, dass die CAA umstrittene Entscheidungen getroffen hat -
einige davon sind in diesem vor zwei Jahren veröffentlichten
Blogbeitrag zu lesen.
12. Am
2. Oktober 2013 hat die gleiche Bloggerin aufgedeckt, dass eine der
Expertinnen, die den Brief an Ministerin Sebelius unterschrieben hatte,
ihre Meinung nach Diskussionen mit der CAA geändert hat und nun den
IOM-Vertrag unterstützt.
13.
Danach hat die CAA am gleichen Tag
eine Stellungnahme in Bezug auf ihre Aktivitäten in dieser
Sache herausgegeben. Es folgte
eine Analyse dieser Stellungnahme. Einige Patienten hoben
hervor, dass die Beteiligung der CAA hier besonders überraschend sei, da
sie
zuvor behauptet hatte, sie seien
lediglich eine Forschungs- und keine Patientenorganisation.
14. Am
3. Oktober 2013 hat die CAA Facebook dafür bezahlt, einen "gesponserten"
Beitrag zu posten.
Dieser Beitrag,
der vermutlich mit Spendengeldern finanziert wurde, war verlinkt zu
einer Stellungnahme, in der sie ihre kürzlichen Aktivitäten
rechtfertigten, die Experten zu kontaktieren, die den Brief
unterschrieben hatten.
15.
Danach hat Mary Dimmock am gleichen Tag
eine Petition ins Leben gerufen, in der die Situation
zusammengefasst und folgendes festgestellt wurde: "Wir zollen diesen
Experten unseren Beifall dafür, dass sie genau die Art der Führung und
den Mut gezeigt haben, die nötig sind, um die Zukunft der ME/CFS-Patienten
zu ändern. Bitte tun Sie sich mit uns zusammen und schicken Sie ihnen
eine Mitteilung, um ihnen zu danken und unsere Unterstützung zu zeigen."
Diese Petition wird in wenigen
Tagen an Ministerin Sebelius, an andere Regierungsbeamte und an die ME/CFS-Experten
geschickt, die diesen Brief unterzeichnet haben.
Wir glauben, dass diese
Regierungsinitiative zur Neudefinition des ME/CFS das wichtigste
politische Ereignis in Bezug auf diese Krankheit ist, das es seit 1988
gegeben hat, als das Holmes-Papier veröffentlicht wurde, das "CFS" als
offizielle Krankheit beschrieb. Wie immer es auch ausgehen mag, das ist
ein Ereignis mit dem Potential, dramatische Auswirkungen auf das Leben
der Patienten zu haben.
Wir hoffen deshalb, dass alle,
die dies lesen, die Petition auf alle nur möglichen Wegen unterstützen.
Da die Regierung bisjetzt weder
“Toxic
Mold Illness” (Erkrankung durch giftige Schimmelpilze) noch “Chronic
Lyme Disease” (Chronische Lyme-Borreliose) als legitime Krankheiten
anderkennt, ist es besonders wichtig für davon betroffenen Menschen, wie
die Regierung die ähnliche Krankheit ME/CFS betrachtet, wenn es um die
Anerkennung des Behindertenstatus' und andere Fragen geht. Wir bitten
deshalb auch die Patienten mit Lyme-Borreliose oder
Schimmelpilzerkrankungen, diese Petition ebenfalls zu unterstützen.
Vielen
Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Um die Petition zu unterzeichnen,
bitte
klicken Sie hier.
Hier die ME/CFS-Experten, die den Brief an Ministerin Sebelius
unterzeichnet haben:
Dharam
V. Ablashi, DVN, MS, Dip Bact.
*
Lucinda Bateman, MD
David
S. Bell, MD, FAAP
Gordon
Broderick, PhD
Paul
R. Cheney, MD, PhD
John
K. S. Chia, MD
Kenny
L De Meirleir, MD, PhD
Derek
Enlander, MD, MRCS, LRCP
Mary
Ann Fletcher, PhD
Ronald
Glaser, PhD, FABMR
Maureen Hanson, PhD
Leonard A. Jason, PhD
Nancy
Klimas, MD
Gudrun
Lange, PhD
A
Martin Lerner, MD, MACP
Susan
Levine, MD
Alan
R. Light, PhD
Kathleen C. Light, PhD
Peter
G. Medveczky, MD
Judy
A. Mikovits, PhD
Jose
G. Montoya, MD, FACP, FIDSA
James
M. Oleske, ME, MPH
Martin
L. Pall, PhD
Daniel
Peterson, MD
Richard Podell, MD, MPH
Ima
Rey, MD
Christopher R. Snell, PhD
Connie
Sol, MS, PhDc
Staci
Stevens, MA
Rosemary A. Underhill, MB BS, MRCOG, FRCSE
Marshall V. Williams, PhD
Birgita Evengard MD, PhD
Sonya
Marshall-Gradisnik, PhD
Charles Shepherd, MB, BS
Rosamund Vallings, MNZM, MB, BS
*
Individual changed her position after discussions with the CFIDS
Association of America.
|
Als Ärztin, Forscherin im Bereich der
Gesundheitsversorgung und als selbst von Myalgischer
Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom (ME/CFS) Betroffene
schreibe ich Ihnen heute, um Sie aufzufordern, den
Brief
der Wissenschaftler und Ärzte mit Expertenwissen auf dem Gebiet des
ME/CFS zu berücksichtigen, den diese Ihnen am 23. September 2012
geschickt haben und den Vertrag des Gesundheitsministeriums (DHHS)
mit dem Institute of Medicine (IOM) zur Erstellung einer klinischen
Falldefinition für ME/CFS zu stornieren. Obwohl ich das fortgesetzte Interesse
des DHHS an ME/CFS wertschätze und die wichtige und einflussreiche Rolle
anerkenne, die das IOM für die Gesundheit der Nation spielt, glaube ich, dass
das Geld und die Ressourcen, die für einen solchen Vertrag verwendet werden,
nicht nur ein doppelter Arbeitsaufwand sind und besser auf anderen Gebieten der
ME/CFS-Forschung eingesetzt werden sollten, sondern dass sie auf kurze Sicht für
die Patienten schädlich sein könnten, indem man sie unangebrachten Behandlungen
unterzieht, und dass sie auf lange Sicht schaden, indem sie den Fortschritt in
der Forschung hemmen und vernebeln. Die Patienten, ihre Vertreter, Ärzte
in der klinischen Praxis und Forscher haben diese Probleme erkannt und
konfrontieren Sie deshalb mit ihren Bedenken, statt den Vetrag, wie erwartet,
mit Freude und Begeisterung zu begrüßen.
Der doppelte Arbeitsaufwand wird Zeit, Ressourcen und Geld
verschwenden.
1) Im Laufe der Jahrzehnte wurden eine
Reihe verschiedener klinischer Falldefinitionen für ME/CFS aus
verschiedenen Ländern vorgeschlagen. Erfahrene Kliniker und Forscher
haben sie allesamt überprüft und viele hinsichtlich der Beschreibung
der Patienten als unzulänglich befunden und haben deshalb im
vergangenen Jahrzehnt zwei unterschiedliche konsensbasierte
Definitionen entwickelt, die Canadian
Consensus Criteria (CCC, 2003 -
hier auf Deutsch) und die
Myalgic Encephalomyelitis
- International Consensus Criteria (ME-ICC, 2011). Die
Experten geben zu, dass sowohl die CCC als auch die ME-ICC einer
weiteren Prüfung und Verbesserung bedürfen, aber sie stimmen
darin überein, dass diese Definitionen genügend sachgerecht sind, um
JETZT sowohl für klinische als auch für Forschungszwecke eingesetzt
zu werden. Tatsächlich hat der Einsatz der CCC vermittels einer
erfolgreichen kleinen
Studie in Norwegen bereits eine mögliche Behandlung für einige
Patienten hervorgebracht, und zwar mit Rituximab.
2)
Das dem US-Gesundheitsministeriums selbst zugehörende
Beratungsgremium (das
CFS Advisory Committee - CFSAC)
hat im Oktober 2012
empfohlen,
dass "wenigstens ein Workshop mit Interessenvertretern (Experten für
Myalgische Enzephalomyelitis (ME)/Chronic Fatigue Syndrome (CFS),
Patienten, Fürsprecher) in Rücksprache mit den CFSAC-Mitgliedern
[einberufen werden soll], um einen Konsens für eine Falldefinition
für Forschung, Diagnose und Behandlung des ME/CFS
zu erreichen, und zwar für
Diskussionszwecke beginnend mit der Kanadischen Konsensdefinition
von 2003." Das Beratungsgremium CFSAC hat keine getrennten Treffen
gefordert, um getrennte klinische und Forschungsdefinitionen zu
erstellen, sondern hat Treffen gefordert, um eine Falldefinition zu
erstellen, die für vielfältige Zwecke geeignet ist.
3)
Mehrere Studien einschließlich der
Multi-Site Clinical Assessment Study
der Centers for Disease Control and
Prevention werden bereits von den National Institutes of Health
geplant, um die Frage der Falldefinitionen anzugehen. Es ist unklar,
wie das IOM hier einen positiven Beitrag zu den bereits laufenden
Prozessen liefern kann. Vielmehr könnten zuviele Köche den Brei
verderben.
4)
Wann immer Patienten, Kliniker, Forscher, Patientenfürsprecher oder
das CFSAC-Gremium mehr finanzielle Mittel für die ME/CFS-Forschung
und die Patientenversorgung gefordert haben - wie etwa Anträge
auf Forschungsgelder oder
ein Exzellenzzentrum -, wird ihnen gesagt, dass kein Geld da sei.
Trotzdem hat das DHHS jetzt Geld, um es für ein Treffen auszugeben
statt für diese wiederholt vorgebrachten, wertvollen Anträge?
Gesonderte Forschung/gesonderte klinische Falldefinitionen sind für
die Patienten schädlich, für Forschungsbemühungen sind sie
hinderlich und destruktiv
Die
vergangenen 3 Jahrzehnte haben gezeigt, dass die Trennung von
klinischer Versorgung und Forschung zu suboptimaler, sogar
schädlicher Behandlung der Patienten und zu nur geringem Fortschritt
in unserem Verständnis der Ursache(n) und der
Behandlungsmöglichkeiten für ME/CFS führt.
Wie kürzlich der ausgezeichnete
Abschlussbericht (The
Voice of the Patient) der US Food and Drug Administration (der Nahrungs-
und Arzneimittelbehörde der USA) über ihren ME/CFS Drug Development
Workshop gezeigt hat, ist Post-exertional
Malaise (PEM), d.h. die Verstärkung aller ME/CFS-Symptome
(einschließlich Schmerzen, Erschöpfung, Halsschmerzen,
Schlaflosigkeit, kognitiven Problemen etc.) durch geringfügige
körperliche/geistige Aktivität ein Schlüsselmerkmal und ein
lähmendes Symptom des ME/CFS. Diese Post-exertional
Malaise und nicht chronische Erschöpfung ist es, warum die
Patienten ans Bett, ans Haus gefesselt sind, warum sie nicht
arbeiten können und unfähig sind, einmal um den Block zu laufen.
Kliniker aus der ganzen Welt, die regelmäßig Tausende von
ME/CFS-Patienten sehen und behandeln, sind sich über dieses Symptom
vollkommen im Klaren und haben es deshalb als ein erforderliches
Symptom gewählt, als sie die CCC und die ME-ICC erstellt haben. Der
Umgang mit dieser Zustandsverschlechterung nach Belastung
unterscheidet sich ebenfalls von dem bei chronischer Erschöpfung;
statt die Patienten zu drängen, diese Zustandsverschlechterung zu
ignorieren und weiterhin geistigen oder körperlichen Aktivitäten
nachzugehen, was nicht nur zu vorübergehender, sondern zu
andauernder Behinderung führen kann, sagen erfahrene Kliniker ihren
Patienten, sie sollen ein Gleichgewicht zwischen Phasen der
Aktivität und Phasen des Ausruhens finden, um mögliche Ausbrüche
oder die Schwere der Zustandsverschlechterung herabzusetzen.
Im
Unterschied dazu fördert die Betonung der Erschöpfung durch die
1994er Fukuda- oder andere Falldefinitionen das Bild des ME/CFS als
einer harmlosen Erkrankung, die schlicht durch eine positive
Haltung, verstärkte körperliche Betätigung, eine gesunde Ernährung
und ausreichend Schlaf überwunden werden kann. Dieses Bild wird
durch europäische klinische Studien über kognitive
Verhaltenstherapie (CBT) und Graded-Exercise-Therapie (GET)
verstärkt, die behaupten, den Gesundheitszustand von
ME/CFS-Patienten beträchtlich zu bessern oder sogar sie sogar zu
heilen. Dies sind randomisierte, plazebokontrollierte
Doppelblindstudien, also müssen sie doch das beste und letzte Wort
über die Versorgung liefern, nicht wahr? Diese Informationen über
Behandlung werden über Quellen weit verbreitet, denen man gewöhnlich
Vertrauen schenkt, wie etwa der Online-Datenbank für Medizin
UpToDate. Aber eine sorgfältige Durchsicht dieser Studien zeigt,
dass die Patienten häufig nur aufgrund von chronischer Erschöpfung
ausgewählt wurden und dass ein Hauptzielkriterium die Verminderung
der Erschöpfung war. Die Zustandsverschlechterung nach Belastung (Post-exertional
Malaise - PEM) war weder für die Auswahl der Studienteilnehmer
erforderlich noch wurde sie als ein Zielkriterium gemessen. (Abgesehen von der
Tatsache, dass keine der Studien eine objektive Steigerung der
Aktivität berichtet, die etwa durch eine Aktivitätsmessung belegt
wäre.)
Als man die Ergebnisse dieser Studien
in der Praxis auf Patienten angewandt hat, die Symptome haben, die
über nur eine chronische Erschöpfung hinausgehen, haben
dementsprechend über 50% von Tausenden von Patienten, die in den
vergangenen 10 Jahren befragt wurden, berichtet, dass diese
Behandlungen ihren Gesundheitszustand verschlechtert und nicht
verbessert haben. Patienten, die vertrauensvoll den Anweisungen
ihrer Ärzte gefolgt sind, sind bettlägerig geworden, manche für ein
paar Tage, manche für Jahre. Die jüngste Ankündigung über den
IOM-Vertrag erwähnt die 2007er NICE Guidelines für CFS/ME aus
Großbritannien, wo CBT und GET die Hauptsäulen der Behandlung sind.
Die NICE Guidelines wurden nicht als "nice" (nett), sondern von der
ME Association und den britischen Patienten als "untauglich"
erachtet, die eine
gerichtliche Überprüfung
dieses Dokuments gefordert haben.
Wenn die Mehrzahl der Menschen, die eine bestimmte Behandlung
erhalten, dadurch nicht gesünder oder gar kränker wird, dann sollten
wir fragen WARUM und uns nicht an den Ergebnissen von Studien
festklammern und die Aussagen und Erfahrungen der Patienten
anzweifeln.
Because most physicians are not educated about PEM and the limits of
GET/ CBT trials, patients who do not improve substantially with or
defer CBT or GET are either blamed for non-compliance or viewed as
depressed, malingerers, or hypochondriacs. In 2011, the Centers
for Disease Control and Prevention reported that 85% of clinicians
still viewed ME/CFS as a wholly (14%) or partially psychiatric
disorder (71%). A quarter of clinicians recommended referral to a
psychologist as an initial treatment. This perception, coupled with
lack of knowledge, is why hundreds of thousands of patients all over
the United States cannot find a single knowledgeable and sympathetic
physician to take care of them. It doesn’t matter if the patient
visits Dr. “Average” at a rural private practice clinic or Dr.
“Expert” at a metropolitan internationally respected university
medical center. The attitude displayed and advice given is rarely
different; when choosing “experts”, even those selected for their
methodological/ analytic rather than clinical/ basic science skills,
will DHHS or IOM consider screening for knowledge about or attitudes
towards ME/CFS? Will those who view it as a primarily psychological
or psychiatric illness be screened out? I understand that the
current IOM Gulf War Illness panel is currently facing criticism
from Gulf War veterans and even from the chairman of the GWI
advisory committee, Jim Binns, that the panel includes members who
don't think GWI is a physical illness. Will any ME/CFS IOM committee
have the same problem?
Weil die Mehrzahl der Ärzte über die Post-exertional Malaise (PEM)
und die Grenzen der GET/CBT-Studien nicht informiert ist, werden
Patienten, denen es mit CBT oder GET nicht erheblich besser geht
oder die diese Behandlungen ablehnen, entweder der fehlenden
Mitarbeit beschuldigt oder als Depressive, als Simulanten oder
Hypochonder angesehen. Im Jahr 2011 haben die
Centers
for Disease Control and Prevention berichtet, dass 85% der Kliniker
ME/CFS noch immer als vollständig (14%) oder teilweise
psychiatrische Krankheit (71%) ansehen. Ein Viertel der Kliniker
empfahl als Erstbehandlung
eine Überweisung zu einem Psychologen.
Diese Wahrnehmung in Verbindung mit fehlendem Wissen ist der Grund,
warum Hunderttausende von Patienten in den gesamten Vereinigten
Staaten nicht einen einzigen sachkundigen und verständnisvollen Arzt
finden können, der sie behandelt. Es ist dabei egal, ob ein Patient
Dr. "Durchschnitt" in einer ländlichen Privatpraxis oder
Dr. "Experte" in einem städtischen, international anerkannten
Universitätsklinikum aufsucht. Die gezeigte Grundhaltung und die
erteilten Ratschläge unterscheiden sich kaum; wenn "Experten"
gesucht werden - wird das DHHS oder das IOM es in Betracht ziehen, sie auf ihr
Wissen oder ihre Grundhaltung zu ME/CFS überprüfen, auch diejenigen,
die aufgrund ihrer methodischen/analytischen Fähigkeiten
statt ihrer klinischen Fähigkeiten/ihrem Grundlagenwissen ausgewählt
werden? Werden
diejenigen, die ME/CFS als primär psychische oder psychiatrische
Krankheit ansehen, ausgesondert werden? Ich kann nachvollziehen,
dass das derzeitige IOM-Gremium zum Golfkriegssyndrom zur Zeit von
den Golfkriegsveteranen kritisiert wird, und sogar vom Vorsitzenden
des Beratungsgremiums zum Golfkriegssyndrom, Jim Binns, dass in dem
Gremium Mitglieder sitzen, die nicht glauben, dass das
Golfkriegssyndrom eine körperliche Krankheit ist. Wird ein
IOM-Gremium zu ME/CFS das gleiche Problem haben?
Diese Gesichte ist hauptsächlich der Grund, warum ich und andere Patienten, zu denen sich
jetzt Experten in Klinik und Forschung hinzugesellt haben, einen
kollektiven Schauer der Angst und des Entsetzens erleben, wenn sie
hören, dass das DHHS plant,
a) eine klinische Falldefinition zu
erstellen und dazu Fachleute einstellen, die mit ME/CFS nicht
vertraut sind,
b) diese klinische Falldefinition von
der Falldefinition für Forschungszwecke zu trennen,
c) und das dann noch bei mehreren
voneinander getrennten Treffen.
Die Vergangenheit des ME/CFS ist voll von Beispielen von unwirksamen
und schädlichen Vorstellungen und Behandlungen, die Patienten
auferlegt werden, ohne dass man ihre Geschichten oder die der Ärzte
anhört, die sie versorgen. Verwirrung
und Schaden ist bereits entstanden, indem man Forschung auf
Patienten angewandt hat, die auf einer anderen Definition beruht
(wie beispielsweise die PACE-Studie, die auf der Oxford-Definition
beruht) als diejenige Definition, nach der die Patienten
diagnostiziert wurden (nämlich der Fukuda-Definition) und dadurch,
dass man eine Falldefinition (die Fukuda-Definition) verwandt hat,
und zwar ohne solides klinisches Fundament, die sich auf das falsche
Symptom konzentriert. Warum soll man nun den gleichen Fehler wieder
machen?
Wir
haben jetzt zwei Falldefinitionen, die CCC und die ME-ICC, die von
erfahrenen Klinikern überprüft wurden und die sowohl in der
Praxis als auch in der Forschung bereits verwendet werden. Ich sehe keine
Notwendigkeit dafür, weitere Zeit, weiteres Geld und weitere Energie
auf ein weiteres konsens-basiertes Treffen zu verschwenden, wenn
diese Ressourcen besser verwendet würden für eine Überprüfung und
Verbesserung dieser Definitionen oder um Biomarker, diagnostische
Tests oder Behandlungsmöglichkeiten zu finden. Das Leben der
Patienten vergeht Minute um Minute, und keine davon kann je
wiedergewonnen werden; lasst uns nicht weitere 3 Jahrzehnte warten!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Lily Chu, MD, MSHS,
Burlingame, CA
|
|