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    Artikel des Monats
September 06 Teil I

     

    Infrarot-Spektroskopie als vielversprechendes Diagnoseverfahren für CFS?

    Bericht von Regina Clos

    Japanischen Forschern der Universität Osaka ist es gelungen, das Blut von CFS-Patienten von dem gesunder Personen zu unterscheiden, indem sie die Blutproben von CFS-Patienten und gesunden Kontrollpersonen mit Hilfe von Nahinfrarot-Spektroskopie untersuchten. Sie konnten diese beiden Gruppen mit einer 97%igen Genauigkeit auseinanderhalten, selbst wenn sie nicht wussten, welche Blutprobe von Gesunden und welche von CFS-Patienten stammte. Damit scheinen sie einen vielversprechenden Ansatz für ein schnelles und vergleichsweise einfaches Diagnoseverfahren für CFS gefunden zu haben.

    Ein Team von Virologen an der Universität Osaka hat zunächst das Serum von 77 diagnostizierten CFS-Patienten und 71 gesunden Kontrollpersonen mit Nahinfrarot-Spektroskopie und anschließender chemometrischer Analyse untersucht. Die Forscher stellten fest, dass die Blutproben von CFS-Patienten und die von Gesunden zwei unterschiedliche Profile ergaben.

    In einem nächsten Schritt versuchten sie nun, die Blutproben der beiden Gruppen zu unterscheiden, ohne die jeweilige Herkunft der Blutproben zu kennen. Sie arbeiteten also "blind". Die Ergebnisse der spektroskopischen Untersuchung bearbeiteten sie mit einer statistischen Methode, die als Hauptkomponentenanalyse (principal component analysis) bezeichnet wird und konnten so unter den 99 Blutproben exakt die  Proben der 54 Gesunden und 42 der 45 CFS-Patienten bestimmen. Somit gelang es, 100% der Gesunden und 93,3% der CFS-Patienten zu diagnostizieren, d.h. die beiden Gruppen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auseinanderzuhalten.

    Die Kombination der Nahinfrarot-Spektroskopie mit chemometrischen Verfahren (speziellen mathematischen und statistischen Analysen) ist demnach eine vielversprechende Methode zur Diagnose des CFS, die deutlich weniger fehleranfällig ist, als die bisherigen Diagnoseverfahren. Eine objektive Bestimmung, d.h. eine Diagnose ohne die subjektive Beurteilung des Patientenprofils, rückt damit in greifbare Nähe.

    Die Forscher fügen hinzu, dass ihre Ergebnisse auf einen bislang unbekannten Faktor schließen lassen, der im Serum aller CFS-Patienten vorhanden sei und der möglicherweise wichtige Hinweise auf die Ursache der Erkrankung liefern könne.

    Weitere Studien seien jedoch notwendig, um diese Diagnosemethode zu einem verlässlichen Instrumentarium zu machen. Aus statistischer Sicht seien ihre Ergebnisse noch nicht sicher genug, um sie in der klinischen Praxis einsetzen zu können.

    Man hofft, mit diesem Ansatz - der Kombination von Nahinfrarot-Spektroskopie und Chemometrie - nicht nur die Diagnose, sondern auch die Erforschung der Krankheitsmechanismen vorantreiben zu können, indem man biochemische Marker entdeckt, die für CFS spezifisch sind.

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    Eine genauere Beschreibung der Forschungsarbeiten findet sich hier (in englischer Sprache).

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    Titel des im Juli 2006 veröffentlichten Artikels:

    Spectroscopic diagnosis of chronic fatigue syndrome by visible and near-infrared spectroscopy in serum samples

    Akikazu Sakudo, Hirohiko Kuratsune, Takanori Kobayashi, Seiki Tajima, Yasuyoshi Watanabe, Kazuyoshi Ikuta

    Biochemical and Biophysical Research Communications Vol 345, #4, 1513-1516 July 2006

    Den Gesamttext in englischer Sprache finden Sie hier.

    Ein Abstract des Textes ist hier zu lesen.