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     Artikel des Monats Dezember 09 Teil 7

    Schwedische Forscher beginnen mit einer XMRV-Replikationsstudie

    Unabhängige Überprüfung des Zusammenhangs zwischen XMRV und ME/CFS in Schweden

    Bitte beachten Sie: 2012 hat sich herausgestellt, dass dieses XMRV keine Humaninfektion, sondern eine im Labor entstandene Chimäre war. Näheres unter Artikel des Monats Dezember 2012 - 1 auf dieser Website!

     

    Professor Jonas Blomberg (Leiter der The Research Group of Clinical Virology an der Universität Uppsala) und Professor Carl-Gerhard Gottfries (Gründer der Gottfries Clinic, die 1998 in Västra, Götland eröffnet wurde) werden eine XMRV-Replikationsstudie durchführen, um herauszufinden, ob sie in Schweden ähnliche Ergebnisse erhalten wie das Whittemore Peterson Institute in den USA.

    Die Studie wird an Blutproben von 20 ME/CFS-Patienten (nach der Fukuda-Definition), 20 Fibromyalgie-Patienten, 20 Patienten mit Irritable Bowle Syndrom (Reizdarm) und 20 gesunden Kontrollpersonen durchgeführt. Zusätzlich werden sie langfristig 120 Proben von ME/CFS-Patienten testen.

    Aus: http://www.imet.ie/imet_website/snippets/26th_november_2009_snippets.htm und http://www.meresearch.org.uk/research/projects/xmrvsweden.html

    Die Forscher:

    Prof. Jonas Blomberg        Prof. Carl-Gerhard Gottfries

    Professor Jonas Blomberg und Professor Carl-Gerhard Gottfries

    Institutionen

    Abteilung für klinische Virologie, Universitätsklinik Uppsala, Sweden; Institut für Neurowissenschaften und Physiologie an der Sahlgrenska Akademie der Universität Göteborg und Gottfries Clinic, Mölndal, Schweden.

    Finanzierung

    ME Research UK und der Irish ME Trust stellen gemeinsam Mittel für diese wichtige Studie bereit. 

                    

    Hintergrund und Ziele

    Die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen einem Retrovirus und ME/CFS, über den am 8. Oktober 2009 in dem bedeutenden Wissenschaftsjournal Science berichtet wurde hat das Potential, die Diagnose und Behandlung der Krankheit enorm voranzutreiben. (Siehe Überblicksartikel bei ME Research UK XMRV and ME/CFS — A Stunning Find.) Das zentrale Forschungsergebnis war, dass bei mehr als zwei Dritteln der Blutproben von ME/CFS-Patienten aus der Gewebebank des Whittemore Peterson Institute  DNA des Retrovirus XMRV in den mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMCs) gefunden wurde, aber nur bei knapp 4% der gesunden Kontrollpersonen. Weiterhin berichteten die Forscher, dass sie in den Blutzellen von ME/CFS-Patienten sehr hohe Werte an XMRV-Proteinen gefunden haben - verglichen mit gesunden Kontrollpersonen - und dass das von Patienten stammende XMRV infektiös und übertragbar war.

    Diese Forschungsergebnisse haben die Aufmerksamkeit der Welt der Wissenschaftler auf sich gezogen, aber die nächsten Schritte sind ebenso wichtig. An oberster Stelle steht jetzt, dass unabhängige Labors überall auf der Welt diese Ergebnisse in ihren eigenen Populationen von ME/CFS-Patienten replizieren - es heißt manchmal, dass diese Replikationsstudien das sind, worauf es in der Wissenschaft wirklich ankommt. Da die WPI-Forscher Blutproben von verschiedenen Regionen in den USA verwendet haben, in denen "Ausbrüche von CFS" dokumentiert wurden (wobei die Patienten nach den Fukuda-Kriterien der CDC von 1994 und den Kanadischen Klinischen Kriterien von 2003 diagnostiziert wurden), könnte die Untersuchung von Blutproben von Patienten aus anderen Gebieten oder Ländern ganz unterschiedliche Ergebnisse haben. Werden Blutproben von ME/CFS-Patienten aus anderen Regionen der USA ähnlich hohe Raten an XMRV-positiven Patienten ergeben? Was ist mit den europäischen ME/CFS-Patienten?

    Diese Replikationsstudie ist ein Versuch, diese Frage zu beantworten - herauszufinden, ob Nukleinsäuren von XMRV in den mononukleären Zellen des peripheren Blutes, im Plasma und im Serum von schwedischen ME/CFS-Patienten und entsprechenden Kontrollgruppen gefunden werden. Die Forscher werden retrospektiv schon früher gesammelte Blutproben von Patienten (20 ME/CFS-Patienten nach Fukuda, 20 Fibromyalgie-Patienten, 20 Patienten mit Irritable Bowel Syndrome/Reizdarm) und 20 Kontrollpersonen untersuchen. Zusätzlich werden sie prospektiv Blutproben von 120 ME/CFS-Patienten (diagnostiziert nach den Fukuda-Kriterien von 1994 und den Kanadischen Klinischen Kriterien von 2003 - ähnlich wie die Patient im Original-Science-Papier) testen und diese Patienten auch auf ihren funktionellen Status hin untersuchen.

    Die Forscher sind gut positioniert, um diese Studie zur Überprüfung durchzuführen. Professor Jonas Blomberg ist Leiter der Forschungsgruppe für Klinische Virologie an der Universität Uppsala, und zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören auch humane endogene Retroviren, die Zusammenhänge zwischen endogenen retroviralen Sequenzen (ERVs) im Humangenom und Krankheiten wie multipler Sklerose und Schizophrenie und die Entwicklung von Real-Time-PCRs für verbreitete virale Infektionen.

    Professor Carl-Gerhard Gottfries ist emeritierter Professor an der Universitätsklinik Sahlgrenska, Mölndal, und Gründer der Gottfries Klinik, die 1988 in Västra in Götland für ME/CFS- und Fibromyalgie-Patienten eröffnet wurde und die sich jetzt in Mölndal befindet. Die Abteilung verfügt über drei Ärzte, Krankenschwestern und Sprechstundenhilfen und hat bereits grundlegende klinische Forschung durchgeführt, u.a. Studien mit immunmodulatorischer Therapie bei Fibromyalgie und CFS.

    Die Ergebnisse dieser wichtigen Replikationsstudie werden voraussichtlich im Frühjahr/Sommer 2010 vorliegen. 

    Übersetzung: Regina Clos