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    Artikel des Monats Juli 2012 Teil 5

    Diskussion über die Studie der National Institutes of Health zu "XMRV"

    Bitte beachten Sie: 2012 hat sich herausgestellt, dass dieses XMRV keine Humaninfektion, sondern eine im Labor entstandene Chimäre war. Näheres unter Artikel des Monats Dezember 2012 - 1 auf dieser Website!

     

    Dieser Diskussionsbeitrag entstammt einem Diskussions-Forum von und über ME/CFS-Patienten und wird hier mit Erlaubnis des Autors wiedergegeben. Er enthält interessante und ernüchternde Informationen und Meinungen zu der sogenannten Lipkin-Studie, die nach Ansicht vieler entscheidend ist, ob das Thema des Zusammenhangs von ME/CFS mit humanen Gamma-Retroviren in der Forschung weiterverfolgt wird oder nicht.

    Es wird kolportiert, dass in einem anderen Forum von Wissenschaftlern sich einige Forscher zu Wort melden, die alle diese humanen Gammaretroviren beim Menschen finden, die sich aber nicht trauen, ihre Ergebnisse zu veröffentlichen, weil das gegenwärtige wissenschaftspolitische und vor allem politische Klima so gegen diese Forschung arbeitet und sie Angst haben, ihre Karriere zu ruinieren.

    Das Beispiel von Judy Mikovits, die durch die Anzeigen ihres früheren Arbeitgebers weiterhin einen Maulkorb umhängen hat (aufgrund der noch anhängigen Zivilklage, die sich lange hinziehen kann) und sich zu ihrer Forschung und zu der anderer nicht äußern kann und die man wegen angeblicher Flucht vor Strafverfolgung 5 Tage ins Gefängnis geworfen und deren wissenschaftlichen Ruf man ruiniert hat, schüchtert andere Wissenschaftler ein.

    Um so mehr Erwartungen richten sich auf die NIH-Studie. Weshalb man hier diskutiert hat:

    Was ist Eure Meinung zu der NIH-Studie? Die Studie, die sie als Lipkin-Studie vermarkten?

    Übersetzung von Regina Clos, Anm. d. Ü. in Eckklammern

    Ich betrachte die Lipkin-“XMRV”-Studie mit großem Misstrauen und großer Skepsis. Zur Einleitung der folgenden Ausführungen möchte ich sagen, ich hoffe, dass er eine Qualitätsstudie produzieren wird, die wissenschaftliche Antworten liefert und nicht daherkommt in einem Tsunami an selbstgerechtem politischen Triumph. Aber ich wäre schockiert, wenn er das tatsächlich machen würde. [Informationen zur Lipkin-Studie z.B. hier]

    Das Hauptproblem ist, dass alles, was Lipkin in Bezug auf diese Studie bisher gesagt und getan hat, nicht auseinander zu halten ist von cleveren politischen Aktivitäten, die darauf abzielen, sicherzustellen, dass diese Studie diese Forschungslinie ein für allemal abschottet. Ich sage nicht, dass dies definitiv der Fall ist, nur, dass Lipkin noch viel tun muss, um diese Möglichkeit einer Motivation logisch auszuschließen. Wenn man sich die Sache unter dem Blickwinkel solcher politischer Schachzüge ansieht, sind alle seine „unkonventionellen“ Aktionen vollkommen schlüssig:

    ** Mit der Studie weitermachen aller Kritik zum Trotz: Die negativen, unechten „Replikationsstudien“ und die Blood Working Group (BWG) konnten das politische Feuer nicht erfolgreich auslöschen, und deshalb ist eine weitere Studie nötig. Sie muss aber sorgfältig als das letzte Wort ausgewiesen werden (ein absolut unsinniges Konzept in der Wissenschaft) und von jemandem durchgeführt werden, der sich selbst geschickt in eine vordergründige Position des Agnostizismus platziert hat. Ungeachtet der endlosen Ermahnungen an die Patienten, sie sollten „den Wissenschaftlern folgen statt der Wissenschaft“, hofft man, dass sie tatsächlich jemandem auf einem Weg der korrumpierten Wissenschaft folgen, nur auf der Basis seiner Erscheinung als fürsorglich und unparteiisch.

    ** Mikovits und Ruscetti an der Studie beteiligen: Das ist nötig, um den Anschein zu erwecken, dass er es wirklich versucht. Jemand, der das sorgfältig kultivierte Image von Lipkins Agnostizismus akzeptiert, würde wahrscheinlich zweimal hinsehen, wenn er versuchen würde, die Hauptverfechter vollständig auszuschließen. Die entscheidende Formulierung besteht darin, sie zu „beteiligen“, ja sogar ihre eigenen Instrumentarien und Methoden zu benutzen, die entscheidenden Elemente des Prozesses jedoch ihrer Kontrolle zu entziehen (in diesem Fall der Auswahl der Studienkohorte, die Sammlung, Verarbeitung und Kodierung der Proben, das übergreifende Studiendesign und die Analyse).

    ** Eine Reihe von „unvoreingenommenen“ Sachen über ME sagen: Worte kosten nichts und erfordern es nicht, die Skepsis bereits vor der tatsächlichen Aktion aufzulösen (in diesem Fall der tatsächlichen wissenschaftlichen Qualität, die Lipkin mit seiner Studie produziert). Tatsächlich ist der Einsatz von hoffnungsvollen Worten, um das gemeine Volk auf destruktive Aktionen vorzubereiten, ein zeitloses politisches Instrument, ein „Feigenblatt“.

    Ich muss noch einmal betonen, dass ich Lipkin weder beschuldige, in dieser Weise motiviert zu sein noch ihn angreife. Ich möchte lediglich auf eine mögliche Motivation hinweisen, die vollkommen mit dem übereinstimmt, was bislang gesagt und getan wurde. Bevor die Studie nicht veröffentlicht ist, werden wir die Integrität seiner Taten und Worte nicht beurteilen können. Es liegt vollkommen in seiner Hand, eine Forschungsarbeit zu produzieren, die gründlich, logisch und in ihren Schlussfolgerungen wohl überlegt ist.

    Es gibt jedoch eine Reihe von Aspekten an dieser Studie, die nahe legen würden, dass seine politische Motivierung mehr als eine reine Möglichkeit ist:

    ** Von den Teilnehmern zu verlangen, von vorneherein die Ergebnisse zu akzeptieren, um an der Studie teilnehmen zu können (d.h. ihnen einen Maulkorb umzuhängen): Man kann sich kaum einen legitimen Grund dafür vorstellen, warum eine ehrliche Studie so etwas erfordern würde. Das riecht nach einem totalitären Versuch, die Botschaft nach der Veröffentlichung zu kontrollieren und kennzeichnet eine effektive Fortsetzung davon, wie man Mikovits zum Schweigen gebracht hat.

    ** Der ganze Charakter der Studie: Warum muss man noch mal einen „friss oder stirb“ Test unter neuen Bedingungen durchführen? Das ist ungefähr so, als ob man von jemandem, der behauptet, Beweise für ein neuartiges Phänomen gefunden zu haben, fordern würde, dass er sofort genügend darüber wissen müsse, wie man das Phänomen unter allen Bedingungen, die man ihm aussetzt, wiederholen könne. Ja, natürlich ist eine verschlüsselte und kontrollierte Reproduzierbarkeit entscheidend, aber nicht schon dann, wenn man gerade erst anfängt, das Phänomen zu verstehen (außer das Ziel besteht vielleicht darin, ein weiteres Verständnis von vorneherein auszuschließen). Ich glaube, der einzig ehrliche Ansatz, den Dingen auf den Grund zu gehen, wäre für Lipkin zum gegenwärtigen Zeitpunkt, sich mit Mikovits und Ruscetti zusammen hinzusetzen und sich anzusehen, was sie herausfinden und dann eng mit ihnen zusammenzuarbeiten, um dann mit ihnen die vielen Unbekannten herauszufinden, die diese möglichen Viren umgeben (d.h. bessere Kontrollen auf Laborkontamination, ein besseres Verständnis des Lebenszyklus der Viren, ihres Tropismus und ihrer Reservoire, ein besseres Verständnis der Rolle der Probensammlung und –verarbeitung, ein besseres Verständnis methodischer Nuancen und der Sequenzvariationen).

    Wenn sie keine Erklärung finden, auf die sie sich einigen können, wie z.B. Kontamination, dann können sie zumindest genügend Erkenntnisse zur Entwicklung eines verschlüsselten Tests entwickeln, der auf vernünftige Weise die gegenwärtigen Unklarheiten kontrolliert, von denen diese Lipkin-Studie geplagt ist. Interessanterweise ist das genau das Vorgehen, das DeFreitas damals den CDC empfohlen hatte, was die CDC jedoch ablehnten, weil sie angeblich kein Geld für ein Flugticket für DeFreitas [nach Atlanta, dem Sitz der CDC] hatten. [DeFreitas hatte um 1990 herum bei zahlreichen ME/CFS-Patienten in Dr. David Bells Clusterkohorte retrovirale Partikel gefunden und dies den Centers for Disease Control gemeldet und um Unterstützung für ihre Forschung gebeten. All das ist ausführlich beschrieben in Hillary Johnsons Buch Osler’s Web, d.Ü.] Erstaunlicherweise haben die CDC jedoch die Finanzmittel dafür gefunden, um ihr eine Reihe von gespenstisch ähnlichen, unfertigen, von den CDC kontrollierten „hart-auf-hart“-Tests aufzuzwingen, die ihre Forschungsergebnisse „widerlegten“.

    ** Die Heimlichkeit um das Studiendesign: Es ist offensichtlich, dass die Details bei der Veröffentlichung der Studie ebenso bekannt werden wie alle Kritik, die sich danach erheben wird. Es ist offensichtlich, dass die Studie nicht begonnen werden kann, bevor das Studiendesign nicht erarbeitet wurde – also warum gibt man die Details der Studie nicht vorher bekannt, insbesondere wenn man (mit unbewegter Miene) beabsichtigt, eine „endgültige“ Studie zu machen? Würde man dann nicht lieber alle losen Enden, die man vielleicht übersehen hat, beseitigen wollen bevor man anfängt, da es für jeden ehrlichen Wissenschaftler lächerlich wäre, von einer Studie zu hören, die fatale Fehler enthält, aber als das letzte Wort in dieser Angelegenheit verkauft wird? Der Grund für diese Geheimnistuerei kann nicht sein, dass Lipkin gewährleistet, eine fehlerlose Studie zu produzieren und es deshalb unsinnig wäre die Details öffentlich bekannt zu geben, denn das würde bedeuten, dass der ganze Prozess des Peer-reviewing (der Überprüfung durch Experten vor der Veröffentlichung, d.Ü.] unnötig wäre. Ist die Falschmeldung „so macht man das nicht“ so tief verwurzelt, dass sie nicht beiseite gelegt werden kann, um sicherzustellen, dass diese so wichtige Studie solide ist? Oder ist es schlicht einfacher, die Kritik auf bequeme Weise in dem Medienspektakel untergehen zu lassen, der eine negative Studie begleiten wird?

    ** Die Möglichkeit, dass diese Studie benutzt wird, um jegliche Beteiligung von Retroviren zu dementieren: In Lipkins Brief vom vergangenen Dezember sagte er, die Studie würde „die Frage angehen, ob ein Retrovirus mit dieser Krankheit zusammenhängt“. Es gibt bereits ernsthafte Fragen darüber, ob diese Studie überhaupt in angemessener Weise nach den relevanten MRV-Sequenzen sucht (siehe unten), die eine kleine Untergruppe der Gesamtheit der Retroviren darstellen. Die Frage, ob ein Retrovirus beteiligt ist, geht weit über den Geltungsbereich dieser Studie hinaus, insbesondere, wenn sie keine eingehende Untersuchung auf reverse Transkriptase vornehmen, keine eingehende Untersuchung von anderen Geweben (also nicht nur Blut), keine eingehende, unvoreingenommene Hochdurchsatzsequenzierung. Wenn die Studie negativ ausfällt, dann bin ich sicher, dass viele „nachlässige“ Medienberichte „aus Versehen“ feststellen werden, dass die Beteiligung eines Retrovirus bei ME endgültig ausgeschlossen wurde.

    Aus Sicht der Patienten gibt es nur ein Ergebnis dieser Studie, das verheerend sein könnte. Und das ist, wenn MRVs bei ME eine Rolle spielen und diese Studie die Forschung auf diesem Gebiet politisch undurchführbar macht und zum wissenschaftlichen Selbstmord derer führt, die so etwas versuchen würden, denn das würde bedeuten, dass es niemals ein volles Verständnis oder eine verlässliche Behandlung für die Ursache der Krankheit geben wird. Es ist viel schlimmer, den einzigen Weg zur Freiheit abzuschneiden, als in einer Sackgasse ein bisschen weiter zu gehen. Leider scheint die Lipkin-Studie im Begriff zu sein, diesen Alptraum Wirklichkeit werden zu lassen.

    Ich glaube es ist auch überlegenswert, sich ein paar der außerordentlichen Auswirkungen anzusehen, die sich ergeben würden, wenn diese Studie tatsächlich positiv ausfallen würde. Es würde bedeuten, dass Fauci (der die Jahrzehnte andauernde Vernachlässigung dieser Krankheit durch die Regierung angeführt hat) nach Jahren erfolgreicher juristischer, politischer, medienöffentlicher und pseudowissenschaftlicher Angriffe auf dieses Forschungsergebnis seinem Musterschüler kurz vor der politischen Ziellinie auf unerklärliche Weise erlaubt hat, die Wahrheit zu enthüllen. Das würde bedeuten, dass die Öffentlichkeit (und das ausgerechnet in einem Wahljahr!) unvermeidlich realisieren würde, dass nicht nur ein neues Retrovirus in der Bevölkerung herumgeht, sondern man es seitens der Gesundheitsbehörden der Regierung fahrlässig zugelassen hat, dass dieses Virus sich bereits seit Jahrzehnten verbreitet und Leben zerstört. Es würde eine katastrophale Kostenexplosion für die Krankenversicherungsindustrie bedeuten. Es würde bedeuten, dass man gegenüber der Blood Working Group und vielen der Forscher der negativen Studien geradezu auf Betrug hin ermitteln müsste. Es würde bedeuten, dass viele der „Top“-Retrovirologen ihren Ruf auf Seriosität verlieren würden. Es würde die Psychoschwätzer bloßstellen und zeigen, was sie wirklich sind. Es würde ein paar sehr unangenehme Fragen über den Ursprung der Viren und das Wissen der Regierung darüber nach sich ziehen. Es würde eine Neubewertung all der früheren „Gerüchte-Viren“ erzwingen und damit all die anderen Fragen verschärfen. Einfach ausgedrückt, man kann einfach nicht zulassen, dass das passiert.

    Zum Schluss möchte ich nur einige der offenen Fragen aufzählen, die weiterhin auf dem Tisch liegen bleiben, wenn diese Studie negativ ist und erfolgreich als „endgültig“ verkauft wird:

    ** Was ist mit den Problemen bei der Auswahl der Studienkohorte, der Sammlung der Proben und ihrer Verarbeitung und des Lebenszyklus und des Tropismus der Viren – Probleme, die die Studie ungünstig beeinflussen? Schließlich ist die Blood Working Group an ihrer Aufgabe gescheitert, diese Probleme besser zu klären, so dass sie jetzt in Lipkins Studie unbekannte Variablen darstellen. Wenn man nicht einmal weiß, welche Variablen man kontrollieren und nachweisen sollte, sind die Schlussfolgerungen absolut unzuverlässig.

    ** Was ist mit den neuen Sequenzen, die Hanson, O’Keefe, die Litauer und Grossberg gefunden haben? Keine dieser Sequenzen sind nahe genug an der Sequenz, die man aus der Zelllinie VP62 gewonnen hat [und die als künstlich hergestellt und damit als irrelevant für Krankheiten des Menschen deklariert wurde, d.Ü.], um einfach nur als Kontamination abgeschrieben zu werden, so dass es einen extremen Mangel an wissenschaftlicher Genialität zeigt, wenn man sie ungeklärt lässt (und wahrscheinlich in Lipkins Studie auch nicht nach ihnen sucht).

    ** Was ist mit den noch nicht sequenzierten Isolaten von Mikovits? Es erscheint auf lächerliche Weise unaufrichtig zu behaupten, dass es etwas nicht geben würde, wenn man sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, einen kleinen Schritt zu unternehmen (nämlich die Isolate zu sequenzieren), um genau herauszufinden, nach was man eigentlich sucht (die ME-Virus-Sequenzen). Zu diesem Zeitpunkt weiß nicht einmal Judy Mikovits genau, welche Sequenzen sie ursprünglich gefunden hatte.

    ** Was ist mit Snydermans Ergebnissen? Wenn Lipkin wirklich der unabhängige Querdenker und der Experte für Hochdurchsatz-Sequenzierung ist – wie von manchen behauptet – und er es wirklich ernst meint, wenn er sagt, er wolle dieser Krankheit auf den Grund gehen, wie ist es dann möglich, dass er solch einen eindeutigen Fall nicht in Angriff nimmt, den andere aus Angst abgelehnt haben?

    ** Was ist mit einer klinischen Studie mit antiretroviralen Medikamenten? Wenn man einmal all die unaufrichtige „Besorgnis“ von Zuschauern beiseite schiebt, die nicht selbst von der Krankheit betroffen sind – es wäre total einfach, äußerst willige Freiwillige für eine solche Studie zu finden. Allein Dr. Snydermans Daten sind viel gewichtiger als das, was nötig war, um die Studien mit Rituximab in Gang zu setzen, einem viel gefährlicheren Medikament.

    ** Was ist mit den Ergebnissen bei Prostatakrebs und benigner Prostatahyperplasie (Prostatavergrößerung)? Wenn die geweihten Priester der Wissenschaft verkündet haben, dass es bei ME keine MRVs gibt, wäre es ziemlich unvereinbar mit dieser Verkündigung, dass diese Studien aufrechterhalten bleiben.

    ** Was ist mit der Suche nach reverser Transkriptase? Es erscheint merkwürdig zu sagen, man findet keine Anzeichen für Retroviren, wenn die Suche beschränkt war auf spezifische – aber unbekannte – Sequenzen und niemals ausgedehnt wurde auf allgemeinere Marker für eine Retrovirusinfektion [wie eben die reverse Transkriptase].

    ** Warum hat man keinen Versuch unternommen, Gewebe zu untersuchen? Die Belege aus der Makakken-Studie sowie das Verhalten von MRV-ähnlichen Viren bei anderen Tieren würde sehr stark nahe legen, dass Blut nicht der ideale Ort ist, danach zu suchen, insbesondere bis man mehr über das Virus herausgefunden hat. [Zur Makakkenstudie siehe hier, Stichwort „XMRV-Infektion bei Primaten“]

    ** Was ist mit all den noch nicht erklärten Ergebnissen, die man mit anderen Testverfahren als PCR erhalten hat (Serologie, ICH, FISH)? Sie können nicht einfach abgetan werden als Kontamination, und die bisherigen Erklärungen (Kreuz-Reaktivität etc.) werden durch nichts anderes gestützt als Verzweiflung und Spekulation.

    ** Philosophisch und praktisch gesehen, könnten die Axiome der modernen Retrovirologie jemals die Entdeckung eines langsam replizierenden exogenen Retrovirus mit einer vagen Ähnlichkeit zu humanen oder tierischen endogenen Retroviren (ERVs) gestatten? Ich glaube, das ist im Wesentlichen die Frage, die A. [ein anderer Forumsteilnehmer, d.Ü.] schon eine Weile postuliert. Die Axiome und Annahmen, die das Forschungsgebiet beherrschen, schließen im wesentlichen aus, dass man jemals ein MRV-ähnliches Virus beim Menschen „findet“, da jedes MRV-ähnliche Virus genügend Ähnlichkeiten mit endogenen Sequenzen haben würde und dicht genug an den Grenzen der Entdeckbarkeit wäre, um reflexartig immer als Kontamination abgetan zu werden.


     

    Hier das englische Original des Textes:

    What is your opinion on the NIH study? The one they market as the Lipkin study.

    My view on the Lipkin "XMRV" study is one of strong suspicion and skepticism. I will preface this by saying that I am hopeful that he will produce a quality study that provides scientific answers and isn't swept into town in a tsunami of self-righteous political triumph. But I would be shocked if he actually does.

    The main problem is that everything Lipkin has said and done to date with regard to this study is indistinguishable from astute politicking aimed at ensuring that this study seals off this line of research once and for all. I'm not saying that this is definitely the case, merely that Lipkin has yet to do anything to logically preclude this motivational possibility. Through a lens of such politics, all of his "maverick" actions are perfectly coherent:

    ** Carrying on with the study in defiance of criticism: The negative faux "replications" and the BWG didn't successfully put out the political fire, so another study is necessary. However, it must be carefully framed as the final word (an absolute nonsense concept in science) and conducted by someone who has delicately jockeyed themselves into a superficial position of agnosticism. Despite patients being admonished endlessly about "following scientists instead of the science," it is hoped that they will in fact follow someone down a path of corrupted science based solely on his appearance as caring and even handed.

    ** Getting Mikovits and Ruscetti involved: This is necessary to give the appearance of actually trying. Someone who accepts the carefully cultivated image of Lipkin's agnosticism would likely to a double-take at any attempt that entirely excludes the primary proponents. The narrative key is to have them "involved," even using their own tools and methods, but to remove crucial elements of the process from their control (in this case cohort selection; sample collection, processing, coding; overarching study design and analysis).

    ** Saying a number of "open minded" things about ME: Words are free and never warrant suspension of skepticism prior to actions (in this case the actual scientific quality Lipkin produces with his study). In fact, the use of hopeful words to prime the populace for destructive action is a timeless political tool, a "fig leaf."

    Again, I must stress that I'm not accusing Lipkin of being motivated in this way, nor am I attacking him. I am simply pointing out a possible motivation that is entirely consistent with what has been said and done thus far. It won't be until his study is published that we will be able to evaluate the integrity of his actions and words. It is entirely in his hands to produce research that is rigorous, logical, and measured in its conclusions.

    There are, however, a number of aspects to this study that would suggest this political motivation is more than a mere possibility:

    ** Requiring participants to pre-accept results in order to participate (i.e. gagging them): It's hard to imagine any legitimate reason why an honest study would require this. It reeks of a totalitarian attempt to control the message after publication and marks an effective continuation of gags on Mikovits.

    ** The very nature of the study: Why yet another "do-or-die" test under novel conditions? This is akin to demanding that because someone claims evidence of a novel phenomenon, they must immediately know enough about it to always reproduce it under any conditions presented to them. Yes, blinded and controlled reproducibility is crucial, but not at square one of understanding (unless, perhaps, your goal is to exclude additional understanding...). I think that the only honest approach to get to the bottom of things at this point is for Lipkin to sit down with Mikovits and Ruscetti and see what they are finding and then work closely with them to flesh out the many unknowns surrounding these possible viruses (e.g. better contamination controls, better understanding of viral life cycle and tropism and reservoirs, better understanding of the role of collection and processing, better understanding of methodological nuances and sequence variations). If they cannot find some agreed upon explanation such as contamination, they can at least acquire enough understanding to devise a blinded test that will reasonably control for these current unknowns, which necessarily plague this Lipkin study. Interestingly, this is the precise approach that DeFreitas recommended to the CDC, which they declined due to the cost of a plane ticket. Yet surprisingly the CDC found the funds to force upon her a series of eerily similar, premature, CDC-controlled "do-or-die" tests that "disproved" her finding.

    ** The secrecy of the design: Obviously the details will be known upon publication, and any criticisms levied thereafter. Obviously the study cannot begin until the design has been worked out, so why not release the details ahead of time, especially if (with a straight face) you intend it to be "definitive"? Wouldn't you want to tidy up any overlooked loose ends before starting, as it would be laughable to genuine scientists to hear of a fatally flawed study being sold as the last word? The reason for the secrecy cannot be that Lipkin is ensured of producing a flawless study and therefore it would be pointless to air the details publicly, as that would imply that the whole peer review process is unnecessary. Is the canard about "that's not the way it's done" so deeply entrenched that it cannot be put aside to make sure this all-important study is robust? Or is it just easier for criticisms to be conveniently lost in the media frenzy that will accompany a negative study?

    ** The possibility of this study being used to discount all retroviral involvement: In Lipkin's letter from last December, he says the study will "address the question of whether a retrovirus is associated with disease." There are already serious questions about whether this study will even adequately look for relevant MRV sequences (see below), which is a small subset of all retroviruses. The question of whether a retrovirus is involved is far far beyond the scope of this study, esp if they don't do extensive testing for reverse transcriptase, extensive searching in non-blood tissues, and extensive, unbiased deep sequencing. If the study is negative, I fully expect many "lazy" media articles to "accidentally" state that the involvement of a retrovirus has been definitively ruled out in ME.

    From the perspective of patients, there is only one outcome of this study that could be devastating. That is if MRVs are involved in ME and this study renders research into this area politically infeasible and scientifically suicidal, as it would mean there will never be full understanding of or a reliable treatment for the root cause. It's far worse to seal the only path to freedom than it is to wander a bit further down a dead-end. Unfortunately, the Lipkin study seems poised to deliver this nightmare.

    I think it's also worth considering some of the extraordinary implications if this study is actually positive. It would mean that Fauci (who has presided over decades of government negligence in this disease), following years of successful legal, political, media, and pseudo-scientific attacks on this finding, has inexplicably allowed his star pupil to reveal the truth just before the political finish line. It would mean unavoidable realization by the public (in an election year no less!) that not only is there a new retrovirus loose in the population, but that it has been negligently allowed to spread and destroy lives for decades by the government health agencies. It would mean catastrophic cost escalation for health insurers. It would mean that the BWG and many of the negative studies would almost have to be investigated for fraud. It would mean a fall from respectability for many of the "top" retrovirologists. It would expose the psychobabblers for what they truly are. It would mean very uncomfortable questions about viral origin and government knowledge. It would force a re-evaluation of all of the previous "rumor viruses," thus exacerbating all of these other issues. Simply put, it cannot be allowed to happen.

    Lastly, I want to enumerate just some of the open questions that would have to be left on the table if this study is negative and successfully sold as "definitive":

    ** What about issues of cohort selection, sample collection and processing, viral life cycle and tropism adversely affecting the study? After all, the BWG failed in its duty to better elucidate these issues, so they now represent unknown variables in Lipkin's study. When you don't even know what variables you should be controlling and accounting for, your conclusions are wholly unreliable.

    ** What about novel sequences found by Hanson, O'Keefe, the Lithuanians, and Grossberg? None of these are close enough to VP62 to be simply written off as contamination, so leaving them unexplained (and likely un-searched-for in Lipkin's study) shows an extreme lack of scientific ingenuity.

    ** What about Mikovits's unsequenced isolates? It seems laughably disingenuous to claim that something is not there when you haven't even bothered to take a small step (sequence the isolates) to identify precisely what you're even searching for (the ME virus sequences). Not even Judy knows at this point exactly what sequences she found originally.

    ** What about Dr. Snyderman's results? If Lipkin is the maverick some claim, and the deep sequencing expert some claim, and he's serious about getting to the bottom of this disease, how could he possibly not take on such a straightforward case that others have turned down out of fear?

    ** What about an ARV clinical trial? Putting aside all the disingenuous "concern" from non-patient onlookers, it would be completely trivial to find very willing volunteers. Dr. Snyderman's data alone is more than was necessary to launch trials of Rituximab, a far more dangerous drug.

    ** What about the PC and BPH results? If the ordained ministers of Science have proclaimed that MRVs don't exist in ME, it would be rather incongruous for these studies to persist.

    ** What about searching for reverse transcriptase? Seems odd to say you found no sign of RVs when your search was limited to specific--but unknown--sequences and never extended to more generic markers of RV infection.

    ** Why has no attempt been made to test tissues? Evidence from the macaque study as well as behavior of MRV-like viruses in other animals would strongly suggest that blood is not the ideal place to look, esp until more is understood about the virus.

    ** What about all of the still-unexplained non-PCR results (serology, IHC, FISH)? These cannot be simply written off as contamination, and the explanations to date (cross-reactivity, etc) have not be supported by anything other than desperation and guesswork.

    ** Philosophically and practically, could the axioms of modern retrovirology ever permit the discovery of a slowly replicating exogenous retrovirus with some vague semblance to human or animal ERVs? I believe this is essentially the question that anciendaze has been positing for some time. In essence, the axioms and assumptions that rule the field exclude any MRV-like virus from ever being "found" in humans as any MRV-like virus would have enough similarity to endogenous sequences and be close enough to limits of detection to always be reflexively dismissed as contamination.

    Gamma retroviruses use clonal expansion to propagate, not reverse transcriptase.

    VP62 is PreXMRV-1 in the genbank. So what are they really talking about? 22rv1 which has not been shown to be XMRV has 4% diversity, to reach that without reverse transcriptase would have taken 4,000 years if the mutation rate was like HTLV-1. Another virus that uses clonal expansion.