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Todesursache von Sophia Mirza ermittelt:Am 13. Juni 2006 hat am Coroner’s Court in Brighton, UK, das gerichtliche Verfahren zur Ermittlung der Todesursache von Sophia Mirza stattgefunden. Sophia Mirza starb im November 2005 im Alter von 32 Jahren vermutlich an den Folgen ihrer schweren Erkrankung an CFS. Das ist zumindest das, was ihre Familie annahm - und sie wurde nun durch das Ergebnis der gerichtlichen Untersuchung bestätigt. Als Todesursache wurde „akutes Nierenversagen als Folge von CFS“ festgestellt. Ein ausführlicher Bericht zur Verhandlung vor dem Coroner's Court findet sich hier auf der Website der Gruppe Invest In ME, den Sie im Folgenden auch in deutscher Sprache lesen können. Der New Scientist berichtet in einem ausführlichen Artikel ebenfalls über diese gerichtliche Untersuchung. Diesen Bericht finden Sie hier. Den entsprechenden Bericht in BBC finden Sie hier. Ein weiterer Bericht findet sich hier im Daily Mirror. Weitere Informationen zu diesem tragischen Fall finden Sie im Artikel II des Monats Juni. *****Das gerichtliche Verfahren zur Ermittlung der Todesursache von Sophia MirzaBrighton Coroner's Court, 13. Juni 2006 von Sue Waddle / Invest in ME Übersetzung von Regina Clos * Anwesend waren die Untersuchungsrichterin zur Ermittlung der Todesursache („Coroner“) und ihre beiden Gerichtsbeamten, Sophias Mutter Criona Wilson und ich, Sue Waddle, von der Gruppe "Invest In ME". Sehr zur Freude von Criona kam auch die Rechtsanwältin, die Sophia vertreten hatte, als sie gegen ihren Willen in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde. Diese Rechtsanwältin war offenbar tief betroffen von der Art und Weise, mit der man Sophia behandelt hatte. Außerdem waren nur noch die beiden Pathologen, Dr. O'Donovan vom Oldchurch Hospital und der hiesige Pathologe Dr. Rainey anwesend. Die Untersuchungsrichterin war sehr bestimmt und setzte gleich zu Beginn die Regeln des Verfahrens fest. Die einzigen Beweise, die zugelassen würden, seien diejenigen über die unmittelbare Todesursache von Sophia. Der Hauptzweck des Verfahrens sei, festzustellen, woran Sophia gestorben sei. Zunächst wurden die Aussagen von Dr. O'Donovan, dem Neuropathologen angehört, der zusammen mit Dr. Chaudhuri Sophias Rückenmark untersucht hatte. Er berichtete, dass das Rückenmark normal aussah, aber dass vier der fünf Spinalganglien [einer Nervengruppe, die das Tor für alle Sinnesempfindungen ist, die vom Rückenmark zum Gehirn laufen] Anomalien und Krankheitszeichen aufwiesen. Er sei nicht in der Lage gewesen, genau herauszufinden, was diese Anomalien verursacht hatte, aber im Ergebnis lag eine Spinalganglionentzündung vor. Es wurden zahlreiche mögliche Todesursachen, wie etwa eine Schlafapnoe, diskutiert und dann verworfen. Man bezog sich auf Notizen des Kings Colleges und des Oldchurch Hospitals, die auf einen möglichen Einsatz von Medikamenten anspielten. Hätte ein solcher in den zwei Jahren vor der Diagnose CFS vorgelegen, dann wäre die Diagnose CFS nicht korrekt gewesen und hätte durch Chronic Fatigue State - einen chronischen Erschöpfungszustand - ersetzt werden müssen. Es wurde jedoch festgestellt, dass, hätte Sophia jemals irgendwelche Medikamente oder Drogen genommen, dies 7 oder 8 Jahre vor Beginn ihrer Erkrankung und damit irrelevant gewesen wäre. Dann sagte Criona Wilson als Zeugin aus und beantwortete die gründlichen, aber dennoch einfühlsamen Fragen der Untersuchungsrichterin im Detail. Das war sehr erschütternd. Dann machte das Gericht eine Pause. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung ging Dr. O'Donovan wieder in den Zeugenstand. Er sagte, dass Sophia wahrscheinlich an Dehydratation [Austrocknung] gestorben sei - technisch ausgedrückt an anurischem Nierenversagen [= Nierenversagen durch fehlende Harnbereitung]. Darüber hinaus stellte er fest, dass eine Spinalganglionentzündung ein krankhafter körperlicher Zustand sei. Er sagte, dass die Psychiater von ihrer Erkrankung verwirrt worden wären, aber dass „sie, nach meiner Meinung, eher im Bereich der Neurologie als der Psychiatrie anzusiedeln ist.“ Er bemerkte auch, es sei überraschend, dass es in der Literatur keine entsprechende pathologische Forschung gäbe. Er wurde von Criona gefragt, ob seine Untersuchungsergebnisse den Begriff Myalgische Enzephalomyelitis stützen würden, und er sagte daraufhin: „Meine Untersuchung unterstützt die Entzündungstheorie, denn in den Spinalganglien lag eine Entzündung vor." Er würde jedoch den Gebrauch des Begriffes CFS dem Begriff M.E. vorziehen, da dies der moderne Terminus sei, und außerdem habe er keine Belege für eine Entzündung in den Muskeln gefunden (nach denen auch nicht gesucht wurde). Dann ging
Dr. Rainey in den Zeugenstand und sagte, dass Sophias Herz ins Brompton Hospital
eingeschickt worden sei, man aber keine Anomalien gefunden habe. Sophia hatte
einen hohen Body-Mass-Index, als sie starb und eine „Fettleber“. Er hat
keine histologische Untersuchung der Muskeln vorgenommen, um nach einer Entzündung
zu suchen. Er merkte an, dass M.E. ein veralteter Begriff sei und von der neuen
Terminologie (CFS) abgelöst worden sei und er deshalb entschlossen sei, diesen
Begriff zu verwenden. 1a) Akutes anurisches Nierenversagen 1b) CFS 2) In der Vorgeschichte habe es eine Meningitis (Hirnhautentzündung), eine Spinalganglionentzündung und eine hepatische Steatose (Fettleber) gegeben. Sophia starb infolge eines akuten Nierenversagens, das die Folge ihres Chronic Fatigue Syndroms (M.E.) war. ***** * Wir danken Sue Waddle und Invest In ME für die freundliche Genehmigung zur Übersetzung und Veröffentlichung dieses Berichts. Das englischsprachige Original finden Sie hier. |