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     Artikel des Monats März 2011 Teil 3

    Vertuschung und Kontaminationstheorien

    Von Jamie Deckoff-Jones

    Blogeintrag vom 6. März 2011

    Bitte beachten Sie: 2012 hat sich herausgestellt, dass dieses XMRV keine Humaninfektion, sondern eine im Labor entstandene Chimäre war. Näheres unter Artikel des Monats Dezember 2012 - 1 auf dieser Website!

     

    Während die Tage, Wochen und Monate vergehen, arbeitet die Gemeinde der Wissenschaftler weiterhin an dem, was nicht ist, anstatt an dem zu arbeiten, was ist. Die Frage, wie eine Laborkontamination eine Immunreaktion in den Patienten hervorrufen kann, ist von keinem der Kontaminationstheoretiker angegangen worden. Und wie schafft man es, die Blutproben der Patienten in einem viel höheren Prozentsatz zu kontaminieren als die Kontrollen, wenn alle Proben verschlüsselt und zur gleichen Zeit bearbeitet wurden? Tatsächlich sind es die Patienten, die kontaminiert sind, und zwar mit einer Familie von mit Mäuseleukämieviren verwandten Retroviren, und nicht das Labor von Dr. Mikovits.

    Dieses Abstract wurde anlässlich der CROI-Konferenz (18th Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections) vor ein paar Tagen vorgestellt:

    XMRV Probably Originated through Recombination between 2 Endogenous Murine Retroviruses during in vivo Passage of a Human Prostate Cancer Xenograft. Paprotka
    XMRV entstand wahrscheinlich durch die Rekombination zweier endogener Mäuse-Retroviren während der in vivo-Passage eines humanen Prostatakrebs-Xenotransplantats (der Transplantation körperfremden Gewebes).

    Ohne den vollständigen Aufsatz vorliegen zu haben, ergeben sich eine Reihe von Fragen, aber es scheint, dass die Studie weit davon entfernt ist zu zeigen, dass XMRV eine Laborkontamination ist – stattdessen zeigt sei, was tatsächlich geschehen sein könnte.

    Endogene Retroviren haben sich durch anschließende in vivo Passagen (in Mäusen) rekombiniert oder haben humane Tumorzellen infiziert, um ein vollständig replikationsfähiges xenotropes exogenes Retrovirus zu produzieren, das sich tatsächlich als das infektiöseste humane Retrovirus bislang herausstellen könnte. Bei Tieren werden ähnliche Viren gelegentlich übertragen.

    Lombardi et al. haben gezeigt, dass dieses neue humane Retrovirus im Blut von bis zu 10 Millionen US-Amerikanern kreist. Das ist ein Alptraum für das Vertrauen der Öffentlichkeit. Was also haben die Wissenschaftler getan, die gesagt haben, dass dies unmöglich sei? Zuerst haben sie seine Existenz bestritten, dann haben sie versucht, zu unterstellen, dass die Ergebnisse die Folge von Mäusepartikeln in ihren Reagenzien seien, aber keines der Argumente hat auch nur irgendwie die Daten der Studien von Lombardi et al. oder Lo et al. widerlegt, die rigoros eine Kontamination ausgeschlossen haben. Was die Autoren der oben genannten Studie gezeigt haben ist, dass es möglich ist, XMRV im Labor herzustellen. Genauso wie die Mäuseretroviren produzieren Rekombinationsereignisse neue pathogene Varianten. Sehen Sie sich dazu meinen Blog-Beitrag vom 10. September 2010 über Sandra Ruscettis Arbeit an: Lessons from the murine retroviruses (Was man von Mäuseretroviren lernen kann).

    Was die 22Rv1-Zelllinie betrifft, der angeblichen Quelle der XMRV-Kontamination, die für die ganze irrtümliche Angelegenheit verantwortlich sein soll, hat keines der Labors, das an dem Science-Artikel von Lombardi et al. mitgewirkt hat, jemals diese Zelllinie verwendet. Es ist nicht möglich, dass sie das Blut der Probanden mit einem Virus verunreinigt haben, das von einer Zelllinie produziert wird, die jenseits des geringsten Zweifels niemals in eines der Labors von allen drei Forschern an drei verschiedenen Institutionen hineingekommen ist (persönliche Mitteilung). Noch dümmer ist die Vorstellung, dass dieses angeblich einzigartige Vorkommnis die Quelle der Infektion war, da es sie erst seit Ende der 90er Jahre gibt: : A new human prostate carcinoma cell line, 22Rv1. Sramkoski

    Meine Vermutung ist, dass die Passage von Massen von menschlichem Gewebe durch Mäuse und der anschließenden Kultivierung im Labor, die man jetzt seit mehr als vier Jahrzehnten durchführt, die Bedingungen dafür geschaffen hat, dass ein sehr unwahrscheinliches Ereignis ermöglicht wurde indem man ihm viele Gelegenheiten gegeben hat, tatsächlich aufzutreten. Eine Möglichkeit dafür, dass dies geschehen sein könnte, ist die Schaffung von lebendem, abgeschwächten Virusimpfstoff, wobei man das Virus weniger virulent macht, indem man es vielfach durch tierische Zellen in Gewebekulturen passieren lässt. Der erste Polioimpfstoff mit lebenden Viren wurde von Hilary Koprowsky hergestellt, indem er Gehirnzellen von Schweizer Albinomäusen verwendete. Die erste Dosis wurde Kindern im Jahr 1950 verabreicht. Koprowsky benutzte auch Nierenzellen von Affen, was mit der Übertragung des SV40 auf Menschen in Verbindung gebracht wurde. Albert Sabins Impfstoff mit lebenden Polioviren wurde aus abgeschwächten Viren hergestellt, die er von Koprowski bekommen hatte.

    Mäusezellen und die Zellen anderer Tierarten wurden im Laufe der Jahre auch für die Herstellung anderer Impfstoffe verwendet. Einige Impfstoffe, darunter auch abgeschwächte Masern- und Mumpsviren in der Masern-Mumps-Röteln-Impfung werden in embryonalen Zellen von Enten und Hühnern gezüchtet. Haushühner haben endogene Retroviren, aviäre Leukose-Viren (ALVs oder ASLVs), die ganz ähnlich wie Gammaretroviren wirken. Rekombinationsereignisse sind an der Pathogenität beteiligt, und sie können die Zellen anderer Tierarten in Gewebekulturen infizieren. XMRV braucht den XPR1-Rezeptor, um eine Zelle zu infizieren. Der XPR1-Rezeptor ist auf Säugetierzellen ubiquitär (allgegenwärtig). Labormäuse sind aufgrund eines Polymorphismus des XPR1-Rezeptors resistent. Alpha-Retroviren benutzen einen Rezeptor mit dem Namen TVB. TVB ist ein Tumornekrosefaktor-Rezeptor, der höchstwahrscheinlich das aviäre Homolog eines TRAIL-Rezeptors ist (Tumor Necrosis Factor Related Apoptosis Inducing Ligand - Tumornekrosefaktor-verwandter Apoptose-induzierender Ligand - ein für das Immunsystem wichtiges Protein. Seine Aufgabe ist es, Zielzellen zu inaktivieren, indem es Apoptose (programmierten Zelltod) in der Zielzelle auslöst.) Hier ist ein Artikel über diesen Rezeptor: A Fifteen-Amino-Acid TVB Peptide Serves as a Minimal Soluble Receptor for Subgroup B Avian Leukosis and Sarcoma Viruses. Knauss. Im Abstract findet sich folgender Satz: „Dieses Peptid war ausreichend nicht nur für die Bindung an ASLV-B, sondern auch für die Aktivierung des viralen Eindringens in Säugetierzellen, die den artverwandten viralen Rezeptor nicht hatten.“

    Hier sind zwei kürzlich veröffentlichte Artikel , die einige veranlassen sollte, etwas genauer nachzudenken, aber es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass sich bei den CDC irgendetwas ändern würde. Stecken sie den Kopf in den Sand oder ist es noch schlimmer?

    Beta-Retroviren, z.B. das Mäusebrustkrebsvirus (mouse mammary tumor virus (MMTV), kann ebenfalls in Gewebekulturen von Mäusezellen vorkommen. Der erste Artikel bei PubMed scheint 1948 veröffentlicht worden zu sein, als bei Mäusen, die anfällig für Krebs waren, der „Bittner-Milchfaktor“ erstmals unter dem Elektronenmikroskop gefunden wurde: A particulate body associated with epithelial cells cultured from mammary carcinomas of mice of a milkfactor strain. Porter

    MMTV ist ein von einer Generation auf die nächste (vertikal) übertragenes endogenes Retrovirus, das Krebs verursacht, wenn es sich dicht an einem Onkogen einbaut. Die vertikale Übertragung von Mäusebrustkrebs wurde 1936 von Dr. John Joseph Bittner bewiesen, indem er junge Mäuse von fremden Müttern säugen ließ. Früher wurde es als einfaches Retrovirus klassifiziert, aber es transkribiert ein regulatorisches Protein ähnlich wie das HIV, d.h. damit wurde das erste komplexe Mäuse-Retrovirus identifiziert. MMTV kodiert ein Superantigen, das die T-Lymphozyten stimuliert, die ihrerseits die B-Zell-Vermehrung anregen. In der Pubertät dringt das Virus mit wandernden Lymphozyten in die Milchdrüsen ein und infiziert die sich vermehrenden Epithelzellen. MMTV kann über die Keimzelllinie exogen oder endogen übertragen werden; die spätere Infektion produziert Viren, die in jeder Zelle des Körpers vorhanden sind. Bei Mäusen, die auf diese Weise infiziert werden, kommt es zu einem erhöhten Auftreten von Tumoren. In den Lymphozyten kann es T-Zell-Leukämie verursachen. MMTV hat eine Enhancer-(Verstärker-)Region in seiner U3-Long-terminal Repeat, die das Virus in den Brustzellen aktiviert. Es wird durch Östrogen und andere Glucocorticoide einschließlich Progesteron aktiviert. Es reagiert besonders auf das synthetische Steroid Dexamethason, das bei Milchkühen eingesetzt wurde, um die Milchbildung in Gang zu bringen.

    Hier ein paar neuere Artikel zu MMTV:

    Gamma-Retroviren werden als Rückrat bei der Gen-Vektor-Therapie eingesetzt. Es ist bekannt, dass Gentherapie bei SCID-X1 (angeborene Immunschwächekrankheit) mit Hilfe von Retroviren zu Leukämie und Lymphomen führen kann, weil Proto-Onkogene als Folge der Vektor-Integration aktiviert werden können. Gamma-Retroviren integrieren sich bevorzugt dicht an Transkriptionsstartpunkten und CpG-Inseln.

    Wie die Präsentation von Paprotka anlässlich der CROI-Konferenz gezeigt hat, könnte es auch bei der Transplantation menschlichen Gewebes in Mäuse passiert sein oder passieren. Es stellt sich heraus, dass es durch die Transplantation menschlicher Tumore in Mäuse und die Passage des Gewebes durch nachfolgende Generation möglich wird, Tumorzelllinien zu schaffen, die man zuvor nicht herstellen konnte. Solche Xenotransplantate werden auch benutzt, um Tumore zu untersuchen, z.B. die spezifische Tumorimmunogenität und die Reaktion auf Behandlung. Warum sollte man annehmen, dass die Rekombination, die in dem Paprotka-Experiment vorkam, ein einmaliges Ereignis gewesen ist? Sie haben schon 1930 im Labor mit Mäuseviren herumexperimentiert. Der erste Ausbruch der Epidemischen Neuromyasthenie war 1934 in Los Angeles und betraf die Mitarbeiter eines Krankenhauses. Und plötzlich sind die CDC besorgt über Labormitarbeiter und testen archivierte Proben.

    Schauen Sie sich diesen faszinierenden Artikel an, der eine Menge an Informationen enthält, u.a. über die Probleme mit Xenotransplantation:

    The discovery of endogenous retroviruses. Weiss

    Sollen wir glauben, dass dieses Rekombinationsereignis nur einmal vorkam und dass ein pathogenes, Mäuseleukämievirus-verwandtes humanes Retrovirus nur von einer bestimmten Zelllinie produziert wird? Und das erzählen uns ausgerechnet jene Wissenschaftler, die sagen, das dies unmöglich sei? Vermutet da irgendjemand eine Vertuschungsaktion? Es ist viel einfacher, eine bahnbrechende Arbeit zu zerstören, als zuzugestehen, dass es in der Tat eine Familie von XMR-Viren geben könnte. Wenn man den Science-Artikel sorgfältig liest, dann erkennt man, dass die monoklonalen Antikörper, die von Lombardi et al. zur Entdeckung der XMRV-Hüllproteine verwendet wurden, alle bekannten xenotropen, polytropen und ecotropen Mäuseleukämieviren identifizieren. Antikörper, die die Patienten produziert hatten, erkannten spezifische Hüll- und Strukturproteine (env und gag Proteine). Die PCR-Testverfahren wurden auf ihre Sensitivität optimiert, nicht auf ihre Spezifität. Und es ist durchaus möglich, dass es viele andere rekombinierte Tier-Retroviren gibt, die den Menschen gleichermaßen infizieren, hergestellt in Labors und in fast jeden Menschen in der industrialisierten Welt injiziert und zwar aus Arroganz heraus.

    Wenn man das alles zusammen betrachtet, dann erscheint es recht plausibel, dass Chargen von Impfstoffen, die für den Menschen infektiöse Retroviren enthalten, schon länger als ein halbes Jahrhundert verteilt wurden. Vieles von dem, was ich hier geschrieben habe, ist lange bekannt, ist aber ignoriert worden. Man hat einfach angenommen, dass endogene Retroviren von Tieren dem Menschen nichts anhaben können. Es wird jetzt klar, dass diese Annahme absolut falsch war.

    Ist das also die Motivation für die Vertuschung und die grundlosen Angriffe auf Dr. Mikovits? Sie können die Daten nicht angreifen, weil sie einwandfrei sind. Coffin und Stoye haben den entsprechenden Kommentar in Science geschrieben. Haben sie diesen zurückgezogen? Coffin sagte bei der CFSAC-Tagung im Oktober 2009: „Diese Studie ist so gut wie sie sein kann…“ Wenn es um HIV/AIDS ginge, dann hätten wir jetzt das Jahr 1983. Wir müssen noch sehr viel lernen über die humanen Mäuseleukämievirus-verwandten Viren. Ist es auch nur im entferntesten möglich, dass die Erkenntnisse, über die in der Lombardi et al.-Studie berichtet wurde, das Ergebnis einer Kontamination ihrer Reagentien war? Es ist nicht wahrscheinlicher als dass das Retrovirus, das DeFreitas et al. 1991 beschrieben haben, eine Kontamination war. Wenn die CDC damals etwas unternommen hätten, dann hätten wir die Autismus-Epidemie und eine zweite Generation von infizierten Menschen verhindern können. Stattdessen haben sie DeFreitas Arbeit begraben, indem sie jede Finanzierung gestrichen haben. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor?  

    Ergänzend schreibt Jamie Deckoff-Jones in ihrem Blog vom 9. März 2011 (Auszug):

    Der Begriff “Vertuschung” in meinem letzten Blog bezog sich auf Menschen, die sich geirrt hatten und nun nicht wollen, dass das ans Licht kommt. Ich habe nicht versucht zu unterstellen, dass es eine Verschwörung gab oder gibt in dem Sinne, dass Menschen miteinander solche hinterhältige Taten planen oder durchführen. Dies hat zu tun mit den sehr überzeugenden Einzelberichten, dass Impfstoffe vielen Menschen aus der Gruppe der neuroimmunologischen Krankheiten ME/CFS, ASD und GWI Schaden zugefügt haben. Wenn Sie diesen vielen Geschichten zuhören, dann ergibt sich daraus die klare Schlussfolgerung, dass Impfungen einer der Hauptauslöser für X-verwandte Erkrankungen sind. Ob der Grund dafür die Anregung des Immunsystems ist oder die Einschleppung eines Retrovirus – zurzeit scheint es ratsam, sich von der Verabreichung von Impfstoffen fernzuhalten, die nicht unmittelbar notwendig sind, und zwar solange, bis wir mehr wissen. Wir müssen sicher sein, dass wir die Patienten nicht durch die Impfung einem höheren Risiko aussetzen als es von den Krankheiten ausgeht, gegen die wir sie damit schützen wollen. Es war immer ein Bestandteil der Impfprogramme, dass man ein paar Individuen opferte für das Wohl des Großen und Ganzen, aber dies hier scheint für diese Gruppe von Patienten mehr zu sein, als ein kleines statistisches Risiko. Es ist merkwürdig, dass es so umstritten ist, so etwas laut zu sagen. Mir erscheint das ganz selbstverständlich. Primum non nocere (zuerst einmal nicht schaden).

    Wie alle habe ich mich immer wieder gefragt, wo das XMRV herkam. Ich habe darüber in meinem letzen Blog-Eintrag nachgedacht und habe einige Zeit viel dazu gelesen, aber meine Gedanken fügten sich zusammen, als ich das Abstract von Paprotka von der CROI-Konferenz las. Ehrlichgesagt habe ich erwartet, dass Leute, die darüber sehr viel mehr wissen, das, was ich geschrieben habe, auseinandernehmen würden. Aber dieser Blog-Eintrag ist nun von Tausenden gelesen worden, darunter auch einer Reihe von Virologen, und auch wenn einige den Text aufrührerisch fanden, hat bis jetzt keiner Anstoß an den wissenschaftlichen Darstellungen genommen. Das ist ziemlich beängstigend. Wenn meine Hypothese sich als richtig herausstellt, dann haben wir die Entwicklung von Retroviren, die ansonsten einige Hunderttausend Jahre gedauert hätte, auf weniger als ein Jahrhundert beschleunigt. Und haben damit die Gesundheit der menschlichen Spezies schwerwiegend geschwächt. Also hoffen wir, dass ich mich irre.

    Und eine weitere Ergänzung findet sich in ihre Blog vom 19. März 2011 (Auszug):

    Hier geht es nicht nur um XMRV. Selbst wenn sie morgen jenseits des geringsten Zweifels beweisen würden, dass XMRV eine Laborkontamination sei und nicht im Menschen vorkommt, ändert das nicht das Geringste daran, was als nächstes geschehen muss. Allermindestens hat XMRV die Aufmerksamkeit auf eine internationale Schande gelenkt. Selbst wenn XMRV unter einem Berg von negativen Studien begraben wird oder selbst wenn XMRV tatsächlich kein humaner Krankheitserreger ist, dann brauchen immer noch Millionen von Menschen eine Behandlung ihrer neuroimmunologischen Krankheiten, die einer Infektion mit einfachen Retroviren entsprechen.

    Die gegenwärtige Epidemie an neuroimmunologischen Krankheiten könnte die Folge des Einschleppens von einfachen Retroviren in die menschliche Population durch den Einsatz von Impfstoffen sein. Diese Hypothese muss untersucht werden. Ich bin nicht irgendein verrückter Verschwörungstheoretiker. Die Pathogenese der Krankheiten muss weiter aufgeklärt und es müssen spezifische Behandlungsformen gefunden werden. Und zwar jetzt und nicht erst, nachdem ein spezifischer ätiologischer Erreger als das tatsächliche Geschäft erachtet wird und es einen idiotensicheren Test von Quest gibt. Es kann sein, dass es viele spezifische Erreger gibt. Es ist wirklich bedauerlich, dass es sich nicht nur als ein Retrovirus mit einem Serologietest herausgestellt hat, mit dem man alle Fälle erkennen kann. Das wäre so einfach gewesen im Vergleich zu den Problemen, vor denen wir jetzt stehen Infektionen mit einem oder mehr als einem einer Palette von einfachen Retroviren, die für lange Zeit latent bleiben, die dann durch Entzündungen und Steroid-Hormone aktiviert werden und einen Teufelskreis von Entzündung und Virusreplikation schaffen. Es könnte sein, dass zu dem Gesamtbild auch noch Retroviren gehören, die sich nicht replizieren. Co-Erreger wie Borrelien fachen die Entzündung an, und es kann sein, dass außerdem Helferviren auf vielfältige Weise dran beteiligt sind. Und, was noch schlimmer ist, es besteht sogar die Möglichkeit, dass die neuen einfachen humanen Retroviren in den nachfolgenden Generationen zu endogenen Retroviren werden. Was für ein Schlamassel!  

    Übersetzung von Regina Clos, mit freundlicher Genehmigung von Jamie Deckoff-Jones