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    Artikel des Monats
Mai 06 Teil III

    Zusätzliche Informationen zu den Studien der CDC

    Zusammengestellt von Regina Clos

    Die in diesen Presseerklärungen vorgestellten Studien sind Teil eines größeren, integrierten Forschungsprogramms der CDC, die in der Folge einer epidemiologischen Studie in Wichita, Kansas, durchgeführt wurde.

    Die CDC haben für diese Studie 2 Millionen Dollar ausgegeben.

    Sie umfasste 227 Personen, die in der Wichita-Studie ermittelt wurden. Etwa ein Viertel dieser Personen erfüllte die formale Definition des Chronic Fatigue Syndroms nach Fukuda. Eine vergleichbare Anzahl litt unter chronischer Erschöpfung, hatte jedoch nicht das Vollbild der Erkrankung. Eine dritte Gruppe erfüllte die Kriterien für das Syndrom, hatte aber darüber hinaus eine melancholische Depression, wodurch sie nicht unter die Diagnose CFS fallen. Eine vierte Gruppe bestand aus gesunden Kontrollpersonen.

    Auch wenn die Ergebnisse der Studie uneinheitlich sind und teilweise früheren Forschungsergebnissen widersprechen, so stärken sie doch die Annahme, dass manche Menschen mit einer Prädisposition für diese Erkrankung bereits geboren werden. Jedoch sind die gefundenen genetischen Verknüpfungen schwach und unvollständig, so räumten die Forscher ein. Damit bleiben die Wurzeln des Syndroms weiter unklar.

    “Das Chronic Fatigue Syndrom ist sehr heterogen. Es handelt sich hier nicht nur um ein Krankheitsbild,“ sagte William Reeves, der das Projekt zusammen mit Suzanne Vernon leitete. Es würde noch Zeit brauchen, alle der betroffenen biologischen Pfade herauszufinden, sagte Reeves, aber die wachsenden Belege für genetische Verbindungen sollten die Vorstellung endgültig beseitigen, dass es sich bei dem Syndrom um eine erfundene Diagnose für "einen Haufen hysterischer Frauen der weißen Oberschicht" handele.

    Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass bei vielen Fällen von Chronic Fatigue Syndrom eine Verbindung zu einer Gruppe von Genen besteht, die im Zusammenhang mit dem Gehirn und dem Immunsystem stehen. Sie weisen entweder leichte Mutationen auf oder arbeiten aus anderen Gründen nicht normal.

    Die Mehrzahl der gefundenen Korrelationen war relativ schwach, d.h., die Genexpressionsmuster alleine waren nicht geeignet, exakt zwischen Personen zu unterscheiden, deren Symptome der Definition des CFS entsprachen und solchen, deren Symptome der Definition nicht entsprachen.

    In einer der Analysen jedoch konnte man mit Hilfe der Aktivität von nur 26 Genen exakt vorhersagen, welcher der sechs Kategorien von chronischer Erschöpfung ein Patient auf der Grundlage seiner Symptome und anderer klinischer Tests zuzuordnen war. Das ist ein schlagkräftiger Hinweis darauf, dass diese Gene, von denen viele die Regulation des Immunsystems, der Nebennierenrinde, des Hypothalamus und der Hypophyse betrafen, Anhaltspunkte für die verschiedenen Varianten der Erkrankung beinhalten können.

    Man verglich eine andere kürzlich veröffentlichte Studie zu Genexpressionsprofilen (Kerr et al) mit den hier durchgeführten Genexpressionsstudien. Die Kerr-Studie war relativ klein und untersuchte nur etwa 10.000 Gene, jedoch ansonsten keine Zusammenhänge. In diesen neueren CDC-Studien konnte darüber hinaus ein Unterschied in der genetischen Ausstattung, d.h. dem DNA-Code, festgestellt werden, der die Unterschiede in der Genaktivität erklären und zu den Manifestationen der Erkrankung selbst führen könnte.

    Man hat hier eine ganze Reihe von verschiedenen Daten zusammengefügt, also nicht nur die Genaktivität, sondern tatsächlich die Genetik. Man hat die Genaktivität, die klinischen Informationen, physiologische Marker und die phänomenologische Beschreibung des subjektiven Zustands der Patienten miteinander verknüpft, um ein molekulares Profil der Erkrankten zu erstellen.

    Damit ist man näher an die Möglichkeit herangekommen, vorherzusagen, wie Individuen auf bestimmte Arten von Arzneimitteln reagieren, die sie einnehmen, um die Symptome unter Kontrolle zu halten.

    Darüber hinaus können diese molekularen Profile u.U. auch als diagnostische Marker verwendet werden, da man die an der Krankheit beteiligten Pfade kennt und bestimmen kann. Da es jedoch mindestens vier oder fünf verschiedene molekulare Profile bzw. Untergruppen des komplexen Krankheitsbildes CFS gibt, geht man davon aus, dass es nicht nur einen biologischen Marker gibt.

    Man hat zur Einschätzung des funktionellen Zustands der Patienten den „Medical Outcome Study Short-Form-36”-Test eingesetzt und eine erhebliche Beeinträchtigung der Betroffenen ermittelt. Die an CFS erkrankten Menschen sind demnach genauso beeinträchtigt wie Menschen mit Multipler Sklerose, mit AIDS oder Menschen, die eine Chemotherapie bei Krebs durchmachen.

    Die in diesen 14 Artikeln dargestellten Studien belegen auf breiter Basis die biologische Grundlage des CFS. Die Ergebnisse werden in einer großangelegten Kampagne der CDC zur Information der Öffentlichkeit und der Ärzte eingesetzt werden, die in diesem Sommer in Zusammenarbeit mit der CFIDS Association gestartet werden soll. Für diese Informationskampagne werden die CDC 4 Millionen Dollar ausgeben, die nicht aus dem Forschungsetat für CFS entstammen. Mit der Durchführung der Kampagne werden u.a. zwei bekannte, große Werbefirmen beauftragt werden.

    Näheres zu dieser Kampagne finden Sie unter:

    http://www.cfids.org/cfidslink/2006/pac2.asp