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    Artikel des Monats November Teil 3

    Studie belegt: XMRV/HGRV-Retroviren können Gehirnzellen infizieren

    Bitte beachten Sie: 2012 hat sich herausgestellt, dass dieses XMRV keine Humaninfektion, sondern eine im Labor entstandene Chimäre war. Näheres unter Artikel des Monats Dezember 2012 - 1 auf dieser Website!

     

    Beitrag von Kent Heckenlively vom 3. Oktober 2011

    Study Finds XMRV Retrovirus Can Infect Brain Cells

    Aus: http://www.ageofautism.com/2011/10/xmrv-retrovirus-can-infect-brain-cells.html

    Während ein großer Teil der Welt der Mediziner und Medien heftig versucht, die XMRV-Geschichte zu begraben, scheinen ein paar unerschrockene Forscher diese innerbetriebliche Anweisung nicht mitbekommen zu haben.

    Wissenschaftler von der Food and Drug Administration, den National Institutes of Health und dem Department of Health and Human Services versuchen eifrig herauszufinden, welche Rolle dieses Retrovirus bei Erkrankungen wie CFS/ME spielen könnte. (Ich habe in einem früheren Artikel beschrieben, dass meine autistische Tochter, meine Frau und meine Schwiegermutter alle positiv auf dieses Virus getestet wurden.) Sie können diesen früheren Artikel hier lesen.

    In einem Artikel mit dem Titel "Susceptibility of Human Primary Neuronal Cells to Xenotropic Murine Leukemia Virus-related (XMRV) Virus Infection," („Anfälligkeit von menschlichen neuronalen Primärzellen für eine Xenotropic Murine Leukemia Virus-related (XMRV) Virus Infektion“) der im Journal of Virology am 20. September 2011 hier veröffentlicht wurde, versuchten die Autoren die Frage zu beantworten, ob XMRV für Entzündungsprozesse im Gehirn verantwortlich sein könnte.

    Im Abschnitt über die Ergebnisse schreiben die Autoren: „XMRV wurde mit Prostatakrebs und CFS in Zusammenhang gebracht. Obwohl CFS-Patienten viele Symptome einer Entzündung im Gehirn zeigen, gibt es keinen Bericht über das Vorliegen von XMRV im Gehirn von CFS-Patienten. Wir versuchten, die Anfälligkeit von neuronalen Zellen gegenüber XMRV in vitro (also im Reagenzglas, d.Ü.) herauszufinden und benutzten dazu humane primäre Vorläuferzellen, von Vorläuferzellen abgeleitete Neuronen (Progenitor Derived Neurons (PDN)) und von Vorläuferzellen abgeleitete Astrozyten Progenitor Derived Astrocytes (PDA)."

    Übersetzung – CFS-Patienten zeigen Belege für eine Gehirnentzündung (genauso wie Kinder mit Autismus), aber bislang hat niemand nachgeprüft, ob das die Folge von XMRV sein könnte. Wir haben uns gefragt, ob Gehirnzellen anfällig für eine XMRV-Infektion sind.

    Um die Frage zu beantworten, wie XMRV die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, schreiben die Autoren: „Man nimmt an, dass es zu einem Transport von T-Zellen ins zentrale Nervensystem kommt, wenn aktivierte T-Zellen die Blut-Hirn-Schranke überschreiten. Die T-Zellen fungieren wahrscheinlich als eine Art „Trojanisches Pferd“, das infektiöses Material enthält und durch die Blut-Hirn-Schranke transportiert. Diese Hypothese vom „Trojanischen Pferd“ ist aus der Pathogenese vieler Viren, die das zentrale Nervensystem befallen, bestens bekannt. Basierend auf der Annahme, dass XMRV-infizierte Lymphozyten die neuronalen Zellen infiltrieren und infizieren könnten, haben wir eine in vitro Koinfektions/Ko-Kultur-Studie durchgeführt, bei der wir XMRV-infizierte Jurkat-Zellen [*] mit neuronalen Zellen eingesetzt haben.“

    [*Anm. d. Ü.: „Jurkat-Zellen sind etwa 10 µm große T-Lymphozyten. T Lymphozyten sind wichtige Bestandteile des Immunsystems, sie können zwischen körpereigen und körperfremd unterscheiden, auf einen Kontakt mit einem Fremdkörper reagieren sie mit Vermehrung und der Bildung von "Killerzellen" die den eingedrungenen Fremdkörper binden und zerstören können.“ Hier gefunden.]

    Übersetzung – Wie andere Viren, die in das zentrale Nervensystem eindringen, könnte das XMRV huckepack in einer T-Zelle hineingelangen, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. (Anmerkung des Autors: Und wir wissen auch, dass Toxine wie Pestizide und Schwermetalle die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke beeinträchtigen können.)

    Die Autoren stellten folgendes als Ergebnis ihrer Experimente fest: „Wir beobachteten, dass sogar eine kleine Menge an XMRV in den XMRV-infizierten Jurkat-Zellen das Virus abgeben und die neuronalen Zellen infizieren konnte (die Ergebnisse sind nicht dargestellt). Interessanterweise haben wir in den Kulturen/Ko-Infektions-Studien die XMRV-infizierten Jurkat-Zellen nur für vier Stunden mit neuronalen Zellen ko-kultiviert. Das in dieser Zeit abgegebene Virus war in der Lage, die anwesenden neuronalen Zellen zu infizieren. Diese Beobachtungen stützen die Möglichkeit, dass die infiltrierten XMRV-infizierten T-Zellen neuronale Zellen infizieren könnten.“

    Übersetzung – Heilige S---! Selbst mit nur einer kleinen Menge von XMR-Virus in den T-Zellen haben sie nur vier Stunden gebraucht, um die anwesenden neuronalen Zellen zu infizieren.

    Während dieses Experiment in einem Labor durchgeführt wurde, haben die Autoren auch auf eine frühere Studie Bezug genommen, bei der Rhesus-Makakken absichtlich mit dem XMRV-Retrovirus infiziert wurden. „In einer kürzlich durchgeführten Tierstudie wurden Rhesus-Makakken XMRV intravenös verabreicht. Interessanterweise waren 291 Tage nach der Infektion infizierte Zellen mit Hilfe von Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) im Gehirn nachzuweisen, was die Möglichkeit einer XMRV-Infektion im Gehirn beweist. Diese Studie untermauert weiter unsere Vermutung, dass XMRV Gehirnzellen infizierten könnte. Weitere in vitro und in vivo Studien sind nötig, um XMRV und seine (mögliche) Rolle in Gehirnzellen herauszufinden und zu beschreiben.“

    Übersetzung – Fast zehn Monate, nachdem die Rhesus-Makakken mit XMRV infiziert worden waren, fand man in ihren Gehirnen Belege für das Vorhandensein des Virus. Und noch einmal, HEILIGE S---!

    Während ich diesen Artikel schrieb, habe ich eine schnelle Google-Suche nach neuen Artikeln über die partielle Rücknahme des Science-Artikels im Vergleich zu dieser Studie von den FDA, den NIH und den Health and Human Services gemacht (Anmerkung des Autors – die UCSF [University of California San Francisco] hat im Grunde genommen die genetische Sequenz des VP62-Klons zu vermurksen, was eine mögliche Erklärung dafür bietet, warum die Forscher, die es einsetzten, nicht in der Lage waren, das Retrovirus zu finden. Andere Forscher wie die am Whittemore Peterson Institute, an der Cleveland Clinic und am National Cancer Institute sowie die Lo-Alter-Studie, die Untersuchungen einsetzten, mit denen man eine breiter gestreute Familie an humanen Gamma-Retroviren als lediglich dem VP62 aufspüren konnte, waren in der Lage, es zu finden.)

    Bei Google findet man 285 neue Artikel über die partielle Rücknahme des Science-Artikels (von Lombardi et al. von Oktober 2009, d.Ü.). Über diese Forschungsarbeit, die zeigt, dass XMRV Gehirnzellen infizieren kann, gab es NULL Artikel.

    Kommt es noch irgendjemandem anderes als mir so vor, als ob die Berichterstattung über XMRV nicht ganz „fair und ausgewogen“ ist?

    Kent Heckenlively schreibt Artikel für die Website Age of Autism

    Was Gamma-Retroviren im Gehirn und in den Mitochondrien anrichten

    Nach der oben beschriebenen Studie kann man davon ausgehen, dass nicht nur im Reagenzglas Nervenzellen von Gamma-Retroviren befallen werden, wenn diese in ihrer Umgebung vorhanden sind. Man hat die Viren auch bei infizierten Affen im Gehirn gefunden, und so muss man annehmen, dass sie auch bei einem infizierten Menschen huckepack über die T-Zellen ins Gehirn gelangen und dort Schäden anrichten. Sie aktivieren Mikroglia-Zellen und verursachen Schäden an den Mitochondrien. Das ist alles gut belegt und erforscht. Aktivierte Mikroglia-Zellen führen zu neuroinflammatorischen Krankheiten. Und es ist wohlbekannt, dass Gamma-Retroviren bei Affen, Katzen und Mäusen neuroimmunologische Krankheitsprozesse verursachen.

    Dass die Mehrzahl der ME/CFS-Patienten geschädigte Mitochondrien und damit zu wenig ATP (unser „Benzin“) haben, ist ebenfalls gut belegt. Dass 80% der ME/CFS-Patienten signalintensive Marklagerläsionen im MRT des Gehirns zeigen, ist seit den 90er Jahren bekannt. Also – alles nur ein Zufall? Alles nur eine Laborkontamination? Oder, wie führende Psychiater auch in Deutschland noch immer behaupten, alles nur eine falsche Krankheitsüberzeugung und unangebrachte, übermäßige Schonung?

    Ist es nicht vielmehr so, wie es selbst vom Fach kommende ME/CFS-Patienten sagen: die Retrovirushypothese ist die beste, die wir je hatten? Es ist die einzige WISSENSCHAFTLICHE Hypothese. Hat jemand eine andere wissenschaftliche Hypothese, die ähnlich überzeugend ist und das klinische Bild und die zahlreichen Anomalien erklären kann?

    Warum bricht man die XMRV/HGRV-Forschung an so vielen Instituten ab, bevor diese Hypothese überhaupt geklärt ist?

    Regina Clos