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    Sie erhalten dann alle Seiten auf cfs-aktuell.de, auf denen der gesuchte Begriff vorkommt.

    Artikel des Monats August 2010 Teil 6

    Neues zu XMRV - Studien, Nachrichten, Links

    Bitte beachten Sie: 2012 hat sich herausgestellt, dass dieses XMRV keine Humaninfektion, sondern eine im Labor entstandene Chimäre war. Näheres unter Artikel des Monats Dezember 2012 - 1 auf dieser Website!

     

    Alter/Lo-Studie im Druck (?)

    Mindy Kitei zitiert in ihrem Blog www.cfscentral.com am 10. August 2010 den Herausgeber der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences, Dr. Randy Schekman: "Das Papier von Harvey Alter ist jetzt im Druck, aber ich weiß nicht, wann es in der online-Ausgabe erscheinen wird, und bis dahin gibt es ein Presse-Embargo."("The Alter paper is now in press, but I don't know when it will go online and until then there will be a press embargo.")

    In dieser Zeitschrift PNAS sollte das Papier über die Studie von Harvey Alter und Kollegen von der Food and Drug Administration (FDA) und den National Institutes of Health (NIH) zu XMRV bei ME/CFS-Patienten schon vor Wochen erscheinen eine Studie, die den Zusammenhang von XMRV und ME/CFS bestätigt sowie von einer Verbreitung des XMRV in bis zu 7% der gesunden Kontrollpersonen ausgeht. (Siehe blauer Kasten hier.)

    Diese Studie war zunächst zur Veröffentlichung akzeptiert worden, hatte den Peer-Review-Prozess durchlaufen und war bereits im Druck, als Beamte des US-Gesundheitsministeriums auf einen "Alarm" durch die CDC hin intervenierten und die Veröffentlichung verhinderten, mit dem Argument, sie widerspreche der Studie der CDC. Diese hatte nämlich zur gleichen Zeit eine Studie im Druck, bei der überhaupt kein XMRV festgestellt werden konnte. Diese wurde hingegen veröffentlicht.

    Interessanterweise hat das Whittemore-Peterson-Institut 20 positive Proben an die CDC geschickt, diese konnten aber das XMRV darin nicht bestimmen, so dass der Verdacht naheliegt, dass die CDC nicht die richtigen Verfahren verwendet haben.

    Und hier die neueste Nachricht vom 12. August:

    The article is currently in press and should ***appear online before the end of the month.***
    Daniel Salsbury, Managing Editor, PNAS
     

    Norwegische ME/CFS-Patienten XMRV-positiv

    Ellen Piro aus Norwegen hat am 6. August 2010 von Kenny De Meirleir die Information erhalten, dass viele seiner norwegischen Patienten positiv auf XMRV getestet wurden. Über zwei positive Fälle wird hier berichtet (google-Übersetzung einer norwegischen Site). Die Patienten wurden nach den Fukuda- und den Kanadischen Konsens-Kriterien diagnostiziert. Die XMRV-Testung wurde von RedLabs in Belgien vorgenommen.

    Ist XMRV das Schlüsselvirus bei ME/CFS?

    DAS Schlüsselvirus? - Berichten zufolge hat das WPI Hunderte von Viren getestet und hat herausgefunden, dass bei keinen, also auch nicht bei HHV6, EBV, CMV oder all den anderen, ein Zusammenhang mit jeweils mehr als 10% der ME/CFS-Patienten vorhanden ist. Nur ein Virus - das XMRV - ist bis jetzt vom WPI bei der Mehrheit der Patienten gefunden worden. Das lässt natürlich darauf schließen, dass, wenn die Ergebnisse des WPI stimmen, dann XMRV der entscheidende

    Faktor ist und dass es bei einzelnen Personen zu verschiedenen opportunistischen Infektionen führt (genauso wie ein anderes berühmtes Retrovirus, das HIV). Annette Whittemore ist übrigens Berichten zufolge sehr zuversichtlich, dass der nächste Schwung von Studien die Forschungsergebnisse des WPI bestätigen wird.

    Aus: http://www.aboutmecfs.org/Rsrch/XMRVBuzz.aspx Eintrag vom 6. August 2010

    Neue Veröffentlichungen zu XMRV

    Judy Mikovits und Kollegen haben ergänzendes Material zu ihrer Science-Studie veröffentlicht sowie einen hochinteressanten zusammenfassenden Artikel ihrer Erkenntnisse.

    Detection of an infectious retrovirus, XMRV, in blood cells of patients with chronic fatigue syndrome

    Judy A. Mikovits,1,* Vincent C. Lombardi,1 Max A. Pfost,1 Kathryn S. Hagen1 and Francis W. Ruscetti2

    1Whittemore Peterson Institute; Reno, NV USA; 2Laboratory of Experimental Immunology; Cancer and Inflammation Program; National Cancer Institute - Frederick; Frederick USA

     

    Judy A Mikovits1, Vincent C Lombardi1 & Francis W Ruscetti2

    Trotz der Tatsache, dass die Erforschung des Xenotropic murine leukemia virus-related virus (XMRV) noch am Anfang steht, hat dieses kürzlich entdeckte humane Retrovirus beträchtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen - aufgrund des überraschenden Zusammenhangs zwischen XMRV und zwei ganz unterschiedlichen Krankheiten: Prostatakrebs und Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom. Genauso wie andere Retrovirus-Infektionen baut sich das XMRV in die DNA der Wirtszelle ein und besteht deshalb lebenslang. Es ist noch wenig bekannt über die Wechselwirkungen mit der Wirtszelle, über die Gewebe, in denen sich das Retrovirus bevorzugt aufhält (Virusreservoir) oder den Lebenszyklus des XMRV. Die vorhandenen Informationen über Mäuseleukämieviren (murine xenotropic viruses) sowie die aktuelle Forschung über den zellulären Tropismus* und cis-aktive Glucocorticoide Responsive Elemente (GRE) liefern faszinierende Hinweise auf die virale Persistenz, pathogene Mechanismen und die Möglichkeit, XMRV als diagnostischen Marker und als therapeutisches Ziel bei Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom zu nutzen.

    * (Tropismus ist die Fähigkeit eines Virus, eine bestimmte Sorte von Zellen oder bestimmte Gewebe zu infizieren und sich dort zu vermehren, d.Ü.) - Übersetzung des Abstracts: Regina Clos

     Potentielle Medikamente gegen XMRV

    Raltegravir Is a Potent Inhibitor of XMRV, a Virus Implicated in Prostate Cancer and Chronic Fatigue Syndrome

    Ila R. Singh1*, John E. Gorzynski1, Daria Drobysheva1, Leda Bassit2, Raymond F. Schinazi2

    1 Department of Pathology, University of Utah, Salt Lake City, Utah, United States of America, 2 Center for AIDS Research, Laboratory of Biochemical Pharmacology, Department of Pediatrics, Emory University School of Medicine and Veterans Affairs Medical Center, Decatur, Georgia, United States of America

    Hauptergebnisse

    45 chemische Verbindungen, darunter 28 Medikamente, die für den Einsatz beim Menschen genehmigt sind, wurden dahingehend untersucht, ob sie in vitro (im Reagenzglas) die Replikation (die Vermehrung) des XMRV verhindern können. Wir haben herausgefunden, dass der retrovirale Integrasehemmer* Raltegravir in submikromolaren Konzentrationen wirksam und selektiv gegen XMRV ist, und zwar in MCF-7- and LNCaP-Zellen, d.h. jeweils einer Brustkrebs- und Prostatakrebs-Zelllinie. Ein weiterer Integrasehemmer, L-000870812, und zwei nukleosidische reverse Transkriptasehemmer*, Zidovudine (ZDV) und Tenofovir disoproxil fumarate (TDF), haben ebenfalls die XMRV-Replikation gehemmt. Wenn man diese beiden Medikamente kombiniert, dann zeigen sie einen weitgehend synergistischen Effekt gegen dieses Virus, was darauf schließen lässt, dass eine Kombinationstherapie die Selektion resistenter Viren verzögern oder verhindern kann.

    Schlussfolgerungen

    Wenn sich herausstellen sollte, dass XMRV ein verursachender Faktor bei Prostatakrebs oder CFS ist, dann könnten diese Entdeckungen ein sinnvolles Studiendesign für klinische Studien ermöglichen.

    ******************

    Der Gesamtartikel ist hier zugänglich. Auf dem Blog des Virologie-Professors Vincent Racaniello finden Sie hier nähere Ausführungen zu dieser Studie.

    ******************

    * Anm. d. Ü.: Retroviren bauen sich in die DNA der Wirtszelle ein. Dafür brauchen sie zwei Enzyme, die Transkriptase und die Integrase. Die Transkriptase wird benötigt, um das einsträngige genetische Material des Virus (der RNA) in ein doppelsträngiges umzuschreiben (zu transkribieren), denn nur als doppelsträngiges Genmaterial kann es sich in die doppelsträngige DNA der Wirtszelle einbauen - integrieren. Und um sozusagen die DNA des Wirts aufzuschneiden und sich dazwischen zu klemmen, braucht es das Enzym Integrase. Antiretrovirale Medikamente setzen genau hier an: man versucht, die Funktion dieser Enzyme zu stören, um den Einbau und damit die Vermehrung des Virus zu verhindern. Eine verständliche Beschreibung über Retroviren finden Sie hier bei Wikipedia.

     

    Interviews, Videos und weitere Berichte zu XMRV