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Artikel des Monats Dezember Teil
3
Mailaktion an Mitglieder des
wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer und die Gesundheitsbeauftragten
der Parteien des Deutschen Bundestages
von Regina Clos
Am 13. Oktober 2010 habe ich die unten
aufgelisteten Mitglieder
des wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer und die
Gesundheitsbeauftragten aller Parteien des Deutschen Bundestages mit einem
jeweils angepassten Brief bzw. einer Email (siehe
Beispiel unten)
angeschrieben, um sie auf die Gefahren durch das dritte humane Retrovirus
hinzuweisen.
Ich habe nicht eine einzige Reaktion oder Antwort bekommen.
Was soll man daraus schließen? Eine Nicht-Reaktion ist ja
auch eine Reaktion. Sind den Herrn und Damen die Gefahren für die Bevölkerung
egal? Sind sie verantwortungslos? Halten sie sich für nicht zuständig? Sprechen
sie vielleicht bereits über das Thema, wollen sich aber nicht öffentlich dazu
äußern? Weil die Geschichte einfach zu heiß ist und Panik auslösen könnte?
Wollen sie sich den Mund nicht verbrennen? Oder ist es ihnen zu popelig und
unter ihrer Würde, mit Patienten zu sprechen, gar von diesen noch Informationen
anzunehmen?
Es gibt sicher noch einige andere Möglichkeiten dafür,
warum hier keine Reaktion erfolgt. Eines ist sicher: es ist ein Skandal, das man
offensichtlich nichts tut, nicht reagiert und sich weiterhin auf der irrigen
Meinung ausruht, dass wir nur alle eine psychische Störung hätten und mit
kognitiver Verhaltenstherapie und ansteigendem körperlichem Training zu heilen
seien.
Eine Antwort gab es doch...
Dass dies nach wie vor die offizielle Meinung zu sein
scheint, die auch vom Bundesgesundheitsministerium vertreten wird, ergibt sich
aus der Antwort, die Claudio Mussner von einer Untergebenen des Herrn
Bundesgesundheitsministers Rösler auf seine Anfrage hin erhalten hat.
Er bekam als "Information" den Verweis auf eine Schrift des
Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
mit dem Titel
"Chronisches Müdigkeitssyndrom" (keine Empfehlung!!). Schon der Titel lässt
nichts Gutes vermuten, und dann findet man auch gleich im ersten Satz die Essenz
des "biopsychosozialen" Modells der Psychiaterschule um Simon Wessely, Michael
Sharpe, Peter White, Peter Henningsen, Wilfried Rief etc.:
"Kognitive Verhaltenstherapie und eine Behandlung mit
stufenweise gesteigerter Aktivität können Menschen mit chronischem
Müdigkeitssyndrom helfen. Medikamente haben jedoch bisher mehr unerwünschte
Wirkungen als Nutzen gezeigt."
Das also ist der Stand der Wissenschaft im
Bundesgesundheitsministerium, Referat 321, zuständig für Übertragbare
Krankheiten, AIDS, Seuchenhygiene, Friedrichstraße 108, 10117 Berlin.
Weiter findet man in dem Antwortschreiben diese Aussagen:
Bezüglich der Frage, ob von XMRV eine Gefahr für die
Blutbanken ausgeht, ist doch völlig unerheblich, "inwieweit eine Infektion
mit dem Retrovirus XMRV ursächlich für die Entstehung des Prostatakarzinoms und
des Chronischen Müdigkeits- und Erschöpfungssyndroms... verantwortlich ist".
Das Virus ist durch Blut übertragbar, das muss nicht mehr bewiesen werden, und
es ist auch nicht harmlos, genauso wenig wie die beiden anderen bekannten
humanan Retroviren HIV und HTLV. Das ist das Entscheidende. Aber die
Bundesregierung tut nichts und wartet erst mal "repräsentative(r)
Prävalenzstudien und Untersuchungen zur Entstehung von Erkrankungen durch das
Virus" ab.
Das kann Jahre dauern, und bis dann die politisch
Verantwortlichen tatsächlich etwas tun, können weitere Jahre vergehen - und in
der Zwischenzeit wird das Retrovirus fleißig weiterverbreitet, über Blutspenden
durch - nein, hauptsächlich NICHT durch Menschen mit ME/CFS, sondern durch die
(noch) gesunden Träger des Retrovirus, die von einem Befall (noch) nichts wissen
und die sich nach der
Studie von
Nicole Fischer auf 3,2% ihrer gesunden, aus Deutschland kommenden
Studienkohorte ergeben. Wenn man aus dieser Studie schließt, dass auch 3,2% der
Blutspender infiziert sind, dann MUSS man davon ausgehen, dass das Retrovirus
durch Blutkonserven übertragen wird.
Man scheint auch die Maßnahmen anderer Länder (siehe
Dezember-Artikel 2) zu ignorieren, aus denen sich
deutlich ergibt, dass man die Gefahr einer Übertragung des Retrovirus XMRV/HGRV
durchaus ernst nimmt und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreift.
Wenn die Bundesregierung und andere zuständige Stellen hier
weiterhin nichts tun und sich später herausstellen sollte, dass die Gefahren
heruntergespielt wurden und es zu weiteren Infektionen durch ihre Untätigkeit
gekommen ist, sollten wir entsprechende Maßnahmen ergreifen. Herausreden, sie
hätten davon nichts gewusst, können sich zumindest die Angeschriebenen jetzt
nicht mehr.
Liste
der Empfänger (unvollständig):
Beispielbrief - die
Schreiben wurden an die jeweilige Zuständigkeit und das Fachgebiet des
Empfängers angepasst:
Das dritte humane Retrovirus neben HIV und HTLV, von
Mensch zu Mensch übertragbar, ist auch in der deutschen
Bevölkerung angekommen und hat sich verbreitet - was tun
SIE, um die Menschen in Deutschland und die Blutvorräte
vor einer Verbreitung des XMRV zu schützen?
Es ist jetzt bereits ein Jahr her, dass
am 9. Oktober 2009 Forscher des
Whittemore-Peterson-Institutes in Reno, USA, einen
signifikanten Zusammenhang zwischen ME/CFS und der
Infektion mit dem 2006 entdeckten Retrovirus XMRV
beschrieben haben. Das Virus, nach HIV und HTLV das
dritte bekannte menschliche Retrovirus, ist von Mensch
zu Mensch übertragbar - und es ist laut einer jetzt von
den US-Gesundheitsbehörden durchgeführten
Replikationsstudie bei 6,8% der gesunden
Kontrollpersonen entdeckt worden. In Japan fand man das
Virus bei 1,7 Prozent der gesunden Blutspender. Auch in
Deutschland ist dieses Virus laut einer Studie von
Nicole Fischer vom UKE Eppendorf bei 3,2% einer gesunden
Kontrollgruppe aus Norddeutschland verbreitet.
Kanada, Australien und Neuseeland haben
als Konsequenz aus diesen Forschungsergebnissen
ME/CFS-Patienten von Blutspenden ausgeschlossen, und in
Großbritannien gilt ab 1. November ein lebenslanges
Blutspendeverbot für ME/CFS-Patienten. Und was tut die
Bundesregierung? Was tun Sie in Ihrem konkreten
Verantwortungsbereich?
Wir,
das Bündnis ME/CFS, haben uns bereits im Mai 2010 mit
einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel und die
Bundesminister Schavan und Rösler gewandt und auf die
Gefahren hingewiesen - sie haben es nicht einmal für
nötig befunden, uns zu antworten, geschweige denn
irgendwelche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu
ergreifen.
Will die
Bundesregierung, wollen Gesundheitspolitiker und andere
für die Volksgesundheit zuständige Institutionen wie
etwa die Ärztekammer weiterhin die Gefahr
ignorieren, die von diesem Retrovirus ausgeht? Wollen
sie weiterhin tatenlos zusehen, wie sich das Virus in
der Bevölkerung verbreitet?
Was unternimmt die Ärztekammer,
in deren wissenschaftlichen Beirat Sie sind, um
die allgemeine Bevölkerung vor einer weiteren
Ausbreitung dieses keinesfalls harmlosen Retrovirus' zu
schützen? Was wird
seitens der Ärztekammer und anderer zuständiger
Institutionen getan, um die Blutbanken auf eine
Infektion mit diesem Retrovirus zu untersuchen? Was wird
getan, um die zahlreichen noch offenen Fragen um
dieses Retrovirus zu erforschen?
Was tun
Sie persönlich, um Patienten mit ME/CFS endlich
zu einer angemessenen Versorgungsstruktur zu verhelfen?
Als Direktor der Klinik für Allgemein-, Visceral- und
Transplantationschirurgie an
der Berliner Charité dürfte es für Sie von
besonderem Interesse sein, dass eine Erkrankung, die
jahrzehntelang als psychogener/psychiatrischer Natur
angesehen wurde wie das ME/CFS, sich jetzt als durch ein
Retrovirus verursacht herausstellt. Tun Sie das besser
nicht ab als irrige Phantasie von gestörten Menschen,
die eine Depression haben und dies bloß nicht wahr haben
wollten, oder im Rahmen einer bipolare Störung eine
Wahnvorstellung über ein neues humanes Retrovirus
entwickelt hätten.
Genau
dieser Irrglaube hat Forscher, Kliniker und Politiker
dahin gebracht, die Gefahr seit 25 Jahren zu ignorieren.
Wir Betroffene haben immer gewusst, dass wir an einer
schweren Infektionskrankheit leiden - und das ist jetzt
durch die Arbeiten des Whittemore Peterson Institutes
und der FDA und der NIH bestätigt worden.
Dieses Virus ist durch
Blut übertragbar - man konnte mit einer seit 25 Jahren
eingefrorenen Blutprobe eine Zelllinie infizieren (der
Betroffene ist mittlerweile an einem seltenen
Mantelzelllymphom gestorben, einer Krebsart, die bei
XMRV-Infizierten sehr häufig vorkommt). Dieses Virus ist
mit Sicherheit auch durch Organtransplantationen
übertragbar. Deshalb ist es u.E. wichtig, dass
Spenderorgane auf dieses Virus getestet werden. Das RKI
hat die entsprechenden Verfahren noch nicht in dem Maße
entwickelt, dass sie in der Lage wären, das Virus zu
bestimmen. Vielleicht wäre es deshalb sinnvoll, sich mit
den Forschern des WPI (siehe Links) direkt in Verbindung
zu setzen. Diese sind sehr daran interessiert, dass die
Gefahren bekannt werden und sich ihre Testverfahren
verbreiten. Wir sind in direkten Kontakt mit der
Leiterin der Forschungsabteilung des WPI, Dr. Judy
Mikovits, im Kontakt und wissen, dass diese bereitwillig
Primer für PCR, Antikörper und positive Blutproben
bereitstellen, um anderen Forschern dabei zu helfen, das
Virus zu identifizieren.
Kümmern Sie sich drum, wir
bitten Sie darum, nicht nur wegen uns, sondern wegen der
vielen Menschen, die sich weiter infizieren werden, wenn
Politik und Gesundheitswesen weiterhin wegsehen und/oder
sich irreleiten lassen.
Es geht hier nicht so sehr um die Menschen mit ME/CFS -
um die geht es natürlich auch - , aber die große Gefahr
besteht in der ungehinderten Verbreitung des Virus in
der (noch) gesunden Bevölkerung.
Wir fordern Sie dringend auf, hier tätig zu werden, um
all diese Probleme anzugehen!
Machen Sie Ihre Kollegen aufmerksam auf das, was hier
auf uns alle zukommt. Es ist dringend Zeit, zu handeln.
mit
freundlichem Gruß
Regina
Clos
Eberleinstraße 1
65195
Wiesbaden
Tel.
0611-9590685
PS.:
Wenn Sie weitere Informationen möchten, können Sie mich
gerne jederzeit kontaktieren.
Wenn Sie sich über XMRV bzw. das dritte humane
Retrovirus informieren wollen, können Sie das z.B. hier
tun:
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