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    Artikel des Monats November Teil 3

    Neues zu XMRV

    Bitte beachten Sie: 2012 hat sich herausgestellt, dass dieses XMRV keine Humaninfektion, sondern eine im Labor entstandene Chimäre war. Näheres unter Artikel des Monats Dezember 2012 - 1 auf dieser Website!

     

    Die Neuigkeiten rund um die XMRV-Forschung und deren Diskussion und Bewertung in verschiedenen Gremien, Institutionen und Politik sind derzeit so umfangreich, dass hier nur ein kleiner Ausschnitt wiedergegeben werden kann.

     

    Sitzung des CFS Advisory Committees der US-Regierung vom 12.-14. Oktober 2010

    Das CFS Advisory Committee (CFSAC) wurde im September 2002 gegründet mit dem Ziel, den US-Gesundheitsminister im Hinblick auf ein breites Themenspektrum rund um das Chronic Fatigue Syndrom zu beraten und Empfehlungen abzugeben. Dazu gehört der aktuelle Stand der Wissenschaft, epidemiologische Daten, Risikofaktoren im Zusammenhang mit dem CFS, Fragen der Diagnose und Behandlung sowie Möglichkeiten der Information von allgemeiner Öffentlichkeit, Angehörigen der medizinischen Berufe und Forschern.

    Videoaufzeichnungen der dreitägigen Sitzung vom 12.-14. Oktober können hier angesehen werden.

    Das umfangreiche Programm zeigt, dass bekannte ME/CFS-Forscher wie Nancy Klimas, Christopher Snell, Leonard Jason, Martin Lerner u.v.a. den Ausschuss über den neuesten Stand der Forschung informiert haben.

    An den Sitzungen des CFSAC-Ausschusses nehmen auch Patienten teil. Sie haben jeweils fünf Minuten Zeit für ihre Aussagen, diese liegen aber auch schriftlich vor. Die schriftlichen Aussagen geben ein beredtes Zeugnis über die Schwere der Erkrankung und die weitreichenden sozialen und materiellen Folgen der Krankheit ab, zeigen aber auch, dass seitens der US-Regierung noch viel zu wenig getan wird, um die entsprechende Forschung zu finanzieren.

    Mary Schweitzer, eine ME/CFS-Patientin, deren Sachverstand und kritisches Denken in der Gemeinde der ME/CFS-Patienten seit langem sehr geschätzt wird, kritisierte ein weiteres Mal die Vertuschungspolitik der Centers for Disease Control (CDC) in Bezug auf ME/CFS:

    "Ich weiß, dass XMRV momentan ein heißes Thema ist und die Diskussion dominiert. Aber man sollte nicht vergessen, dass es eine Reihe von Biomarkern im Immunsystem und Viren gibt, die wir haben und von denen die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ebenfalls behaupten, sie würden nicht existieren. Sie konnten das XMRV nicht finden? Das überrascht mich nicht - sie konnten auch nie das HHV-6 finden, die Dysfunktion der Natürlichen Killerzellen, die Mycoplasmen oder den neural vermittelten niedriegen Blutdruck. Es ist seit Jahren immer wieder das gleiche: eine schnell zusammengeschusterte Studie mit ein paar Patienten, die sie irgendwie zusammengesucht haben, und dann können sie erklären, dass X, Y oder Z nicht "die Ursache" des CFS sei. Warum sollte es denn mit XMRV anders sein?"

    Die Empfehlungen der letzten Sitzung des Beratungsausschusses sind noch nicht online, werden dann aber hier bekanntgegeben. Eine  ist jedoch schon durchgedrungen: Man empfiehlt, in Zukunft den kombinierten Namen "ME/CFS" und nicht mehr nur "CFS" zu verwenden, um die Schwere der Erkrankung zu betonen.

    Cort Johnson hat eine umfassende und leicht verständliche Zusammenfassung   dieser Sitzung sowie der Sitzung der Blood Working Group geschrieben: XMRV at the Tipping Point - A Tale of Two Conferences Er führt darin u.a. all die Argumente auf, die eine Laborkontamination als Ursache der positiven XMRV-Studien absolut unwahrscheinlich machen. Er berichtet über verschiedene Studien, die bereits laufen bzw. im Entstehen begriffen sind.

    Einen Bericht über eine weitere Konferenz, die OFFER-Konferenz, findet man hier. Besonders lesenswert sind seine Ausführungen über die Forscherin Dr. Singh, die seit vielen Jahren über Mäuseleukämieviren und ihre Varianten forscht.

    Cort Johnson berichtet fast täglich über Neuigkeiten in seinem XMRV-Buzz - sehr zu empfehlen, wenn man sich ungefähr auf dem Laufenden halten will!

     

    Auszüge aus einem Protokoll von der Tagung der New Jersey Chronic Fatigue Syndrome Association vom 17. Oktober 2010
     

    • Judy Mikovits' Vater starb sehr jung an einer aggressiven Form des Prostatakrebses, und deshalb ist sie in die Krebsforschung gegangen, um herauszufinden, ob ein Virus dafür verantwortlich sein könnte und um ein Heilmittel zu entwickeln. Sie hat über 20 Jahre in der Krebs- und HIV-Forschung gearbeitet. Sie hatte nicht erwartet, das XMRV, das man zunächst bei Prostatakrebs gefunden hatte, auch bei CFS zu finden.

    • Die Reaktion des Immunsystems auf XMRV unterscheidet sich von der Reaktion auf HIV. HIV infiziert vorwiegend B- und T-Zellen, weshalb man zunächst dort auch nach XMRV sucht, aber es stellte sich heraus, dass diese Immunzellen nicht unbedingt das Hauptvirusreservoir sind und man es dort nicht unbedingt findet. Man fand Antikörper auf das Hüllprotein des Virus.

    • In den ersten Studien fand man nur Sequenzen oder Teile des Retrovirus.

    • XMRV zeigt eine große Sequenzvariation. Retroviren verändern sich ständig, und deshalb findet man bei verschiedenen Menschen u.U. unterschiedliche Sequenzvariationen. Deshalb hat man in der Lo/Alter-Studie das PMRV gefunden, eine Variation.

    • Sie ging auf die Frage ein, warum XMRV so schwer zu finden ist und warum so viele Studien negativ sind, d.h. das Retrovirus nicht finden können. Ein wichtiger Punkt ist die Auswahl der untersuchten Patienten, und die unterscheidet sich stark bei den verschiedenen Studien. Ebenso stark unterscheiden sich die Untersuchungsmethoden. Das WPI hat zunächst in den B- und T-Zellen nach dem XMRV gesucht, aber man findet es dort nicht unbedingt, und dennoch ist ein Mensch infiziert. Man fand es dagegen häufiger im Blutplasma, also nicht in den Blutzellen.

    • Für die Bestimmung des Virus ist es entscheidend, wie die Blutproben nach der Abnahme behandelt werden. Wenn man das nicht richtig macht, wird das Virus leicht zerstört. Auch das ist ein Grund für die vielen negativen Studien.

    • Außerdem muss man verschiedene Verfahren einsetzen, um das Virus zu finden. Das WPI hat herausgefunden, dass manche Proben mit PCR negativ getestet wurden, aber mit anderen Methoden positiv waren. Einige der Negativstudien haben ausschließlich PCR verwendet.

    Zur Frage der Laborkontamination

    • Es wird immer wieder behauptet, dass die positiven XMRV-Studien auf eine Laborkontamination mit Mäuseleukämieviren zurückzuführen seien. Das WPI hat jedoch alle Proben auf Mäuse-DNA getestet und keinerlei Hinweise auf eine Kontamination gefunden. Sowohl das WPI als auch die FDA/NIH-Studie von Lo/Alter haben eine mögliche Kontamination mit verschiedenen Testverfahren ausgeschlossen. Alle diese Daten waren in den Originalveröffentlichungen enthalten, auch wenn nicht genügend Platz war, um alle diese Hintergrunddaten mitzuveröffentlichen.

     XMRV-Studie in Großbritannien

    • Im März 2010 begann das WPI mit einer Studie an 50 britischen ME/CFS-Patienten (nach den kanadischen Kriterien) und 50 Kontrollpersonen aus Großbritannien. Die Proben wurden verschlüsselt in zwei verschiedenen Labors getestet - Labors, die niemals mit MRV oder Mäusen gearbeitet hatten (um das Argument einer möglichen Kontamination von vorneherein auszuschließen)

    • Zunächst wurde das Plasma der Patienten untersucht, und man fand das Virus bei 48%. Dann wurden weitere Testverfahren wie Kulturtests eingesetzt, und man fand es bei weiteren Patienten. Es waren mehrere Testverfahren nötig, um alle infizierten ME/CFS-Patienten herauszufinden. Insgesamt waren 80% der untersuchten britischen ME/CFS-Patienten HMRV-positiv (beide Varianten - XMRV und PMRV). Außerdem waren 4% der gesunden Kontrollpersonen infiziert. Beide Zahlen entsprechen sowohl der Science-Studie als auch der Lo/Alter-Studie.

    Häufung des XMRV in Familien

    • Im Januar 2010 begann das WPI mit einer Studie an Proben, die sie aus der Klinik von Paul Cheney bekommen hatten. Sie testeten nicht nur die ME/CFS-Patienten, sondern auch die von deren Familienmitgliedern. 81% der ME/CFS-Patienten waren XRMV-positiv und 50% der Familienmitglieder waren ebenfalls positiv, ob sie gesund oder krank waren. Man hat dann in jeder Familie Stammbäume erstellt. Und sie haben dann außer ME/CFS-Patienten auch Familienmitglieder mit Krebs und Autismus untersucht. Sie fanden das XMRV bei Eltern von Kindern mit ME/CFS. Sie fanden es bei Kindern von Eltern mit ME/CFS und sie fanden es bei Kindern mit Autismus.

    • Insgesamt erwiesen sich 54% der getesteten Eltern , 59% der Kinder und 82% der Kinder mit Autismus als positiv. Und sie haben bei 16 von 17 Familien, in denen eine Person an ME/CFS erkrankt war, andere XMRV-positive Personen gefunden. Es waren wiederrum mehrere Testverfahren nötig, um alle Infizierten aufzuspüren. Sie wissen nicht, wie das XMRV zwischen den Familienmitgliedern übertragen wird.

    Wissenschaft oder Politik?

    • Judy Mikovits sagte, dass niemand die beunruhigenden Studien des WPI über die britischen Patienten und die familiäre Häufung bei den Patienten aus Paul Cheneys Klinik veröffentlichen will. Sie hat diese Studien bei mehreren Zeitschriften eingereicht, aber sie werden immer wieder abgelehnt. Mikovits sagte, das, was zur Zeit mit XMRV und CFS passiert, erinnere sie stark an die erste Zeit der HIV-Forschung. Es sei genau wie damals - sie habe eine ganze Schublade voll von wissenschaftlichen Studien, die keiner veröffentlichen will, aber sie führt dennoch eine Studie nach der anderen durch und hebt sie auf, bis sich die Zeiten ändern werden.

    • Mikovits sagte, dass einige der Leute, die jetzt behaupten, ihre Ergebnisse seien lediglich Folge einer Laborkontamination, sogar an den Originalstudien beteiligt gewesen seien und dass sie die Originaldaten alle kennen würden, auch die, die beweisen, dass eine Laborkontamination vollkommen ausgeschlossen ist.

    • Auch andere Referenten der Tagung haben erwähnt, dass es hier Politik und nicht Wissenschaft maßgebend sind: wenn die CDC bestätigen, dass XMRV ein neues, gefährliches und übertragbares Retrovirus ist, dass bei Menschen mit ME/CFS vorkommt, dann haben sie eine enorme Krise für die öffentliche Gesundheit zu bewältigen. Und die CDC haben geschätzt, dass bis zu vier Millionen Amerikanern an XMRV bzw. dem dritten humanen Retrovirus leiden.

    • Dr. Mikovits betonte, dass die Belege für das Vorkommen des XMRV bei ME/CFS sehr viel überzeugender seien als die Belege für XMRV bei Prostatakrebs, und zwar weil jetzt erweiterte und verbesserte Testverfahren eingesetzt würden.

    • Es geht ein Gerücht um, nach dem das National Cancer Institute (NCI) von einem hohen Regierungsvertreter gesagt bekommen hat, dass sie untersuchen sollten, ob XMRV bei Prostatakrebs vorkommt, aber dass sie von der Untersuchung bei CFS Abstand nehmen sollten. Möglicherweise ist es kein Zufall, dass beim Treffen des CFSAC-Ausschusses es ausgerechnet der Sprecher des NCI war, der den Verdacht der Laborkontamination aufbrachte - und diese Person habe laut Mikovits all die Daten gesehen, die belegen, dass eine Laborkontamination völlig unmöglich ist.

    *********

    Ein weiteres Protokoll von Judy Mikovits' Vortrag anlässlich dieser Konferenz findet sich bei XMRV Global Action im Eintrag vom vom 18. Oktober 2010. Auszüge:

    • Frank Ruscetti und Rachel Bagni haben von Patienten aus der Lo/Alter-Studie Virus isoliert. Acht von neun erwiesen sich als positiv, und was sie fanden, war XMRV (Anm. d. Ü.: einige Leute haben, ganz im Sinne von "Politik statt Wissenschaft" die Tatsache, dass Lo/Alter PMRV gefunden hat, als GEGENbeweis für die Science-Studie von Lombardi/Mikovits gewertet statt als das, was sie ist: eine Bestätigungsstudie. Das Auffinden von Virusvarianten ist bei Retroviren erstens eine Bestätigung des Befundes, zweitens hat das WPI bei den Patienten der Science-Studie ebenfalls das PMRV gefunden - und nun haben sie bei den Patienten der Lo/alter-Studie auch das XMRV gefunden. Bei vielen Patienten haben sie beide Stränge gefunden, und laut Aussage von Mikovits bei der Fatigatio-Tagung in Dortmund im September 2010 waren das die Patienten, die am stärksten erkrankt waren.)

    • John Coffin hat über 70 Mäusearten auf XMRV untersucht, es aber bei keiner einzigen gefunden. Das ist ein Beleg dafür, dass XMRV kein Mäusevirus, sondern ganz eindeutig ein neues humanes Retrovirus ist. 

    • Lo/Alter haben die Blutproben der Patienten aus der britischen XMRV-Studie nochmals untersucht und noch mehr positive gefunden, als das WPI.

    • Judy Mikovits berichtete über die Studien zur familiären Häufung des XMRV. Sie zeigte Familienstammbäume, bei denen einige an ME/CFS leiden, andere an Fibromyalgie, einige haben Lymphdrüsenkrebs, Autismus-Störungen, Herzinfarkte (darunter ein 11-jähriger Junge), manche sind infiziert, haben aber keine Krankheitssymptome. Insgesamt zeigt die Studie eine starke familiäre Häufung. Sie haben das XMRV in allen Altersgruppen gefunden, der jüngste war 1 Jahr alt, der älteste 88.

    • Judy Mikovits schätzt die Prävalenz in der amerikanischen Bevölkerung auf 10-20 Millionen Amerikaner.

    • Sie betonte die Studie aus Deutschland (von Nicole Fischer vom UKE), bei der das XMRV in Atemwegssekreten gefunden wurde, bei Gesunden (3,2%) und bei immunsupprimierten Patienten (9,9%), und dies ließe darauf schließen, dass eine Übertragung durch Atemwegssekrete wahrscheinlich ist. Als weitere mögliche Virusreservoire nannte sie Blut, Urin und Kot.

     

    Christopher Cairns hat auf seiner Website ebenfalls einige Anmerkungen zu diesem Vortrag gemacht.

     

    Snyderman-Studie - XMRV-Behandlung bei Mantelzell-Lymphom und Chronisch Lymphatischer Leukämie

    'XMRV: Virological, immunological and clinical correlations in patients with Chronic Lymphocytic Leukemia and Mantle Cell Lymphoma' (Posterpräsentation bei der 1st XMRV Conference, 7.-8. September 2010)

    M. Snyderman, I. Sylvester-Barao, D. Goetz, K. Hagen, V.C. Lombardi, , D.L. Peterson, P.H. Levine, F.W. Ruscetti, J.A. Mikovits  

     

    Aus der Posterpräsentation:

    "CFS-Patienten haben ein erhöhtes Vorkommen von bösartigen Lymphomen (lymphoproliferativen Erkrankungen) verglichen mit der Allgemeinbevölkerung. Während die Häufigkeitsrate bei Non-Hodkin-Lymphom in den Vereinigten Staaten bei 0,02% liegt, entwickelten beinahe 5% der CFS-Patienten diese Krankheit. Um diese Häufung zu untersuchen, suchten wir einige XMRV-infizierte CFS-Patienten, die in der Folge Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL) oder ein Mantelzell-Lymphom entwickelten. Bislang gibt es noch keine Berichte über die Behandlung von XMRV-assoziierter Neoplasie. (...) Verschiedene Gruppen haben über eine Hemmung des XMRV durch von der FDA genehmigte antiretrovirale Mittel wie AZT, Raltegravir und Tenofovir berichtet, und zwar in Zellkulturen. In unserer Studie wurde die zusätzliche XMRV-assoziierte Malignität untersucht, einschließlich der CLL."

    Die Schlussfolgerungen:

    • "Diese Daten belegen zum ersten Mal einen Zusammenhang zwischen XMRV und MCL bzw. CLL.

    • MCL- und CLL-Zelllinien von diesen Patienten expremierten XMRV

    • Die Verminderung von infektiösem XMRV, des inflammatorischen Zytokinprofils und der Tumormarker korreliert mit der Verbesserung des klinischen Zustands der Patienten infolge einer antiretroviralen Therapie."

    Kommentar: Wenn ich diese Studie richtig interpretiere, dann bedeutet dies: Bei ME/CFS-Patienten, die mit dem XMRV infiziert sind, kommt es wesentlich häufiger als in der Normalbevölkerung zu Krebsarten wie dem Mantelzell-Lymphom und der Chronisch Lymphatischen Leukämie. Wenn man diese Patienten dann mit antiretroviralen Mitteln behandelte, um die XMRV-Infektion herunterzudrücken, dann verbesserte sich nicht nur ihr klinischer Zustand, sondern die Zytokinprofile normalisierten sich und die Tumormarker gingen zurück.

    Kann man aus einer solchen Studie evtl. schon schließen, a) welche verheerenden Auswirkungen das XMRV haben kann (Krebs) und b) dass eine Behandlung mit antiretroviralen Mitteln eine Besserung bewirkt und somit auch die Frage der Verursachung beantwortet wird? Wenigstens zum Teil?

    Regina Clos

     

    Blood XMRV Scientific Research Working Group

    Die Aufgabe der neu gegründeten Arbeitsgruppe Blut auf der Ebene der US-Regierung bzw. ihrer Einrichtungen zum Gesundheitswesen ist es, Forschungsstudien zu entwerfen und zu koordinieren, mit denen herausgefunden werden soll, ob XMRV eine Gefahr für die Sicherheit der Blutbanken darstellt.

    Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Wissenschaftler aus der Transfusionsmedizin, der Retrovirologie und der ME/CFS-Forschung sowie Vertreter von verschiedenen führenden Regierungsinstitutionen wie dem Gesundheitsministerium HHS, der Food and Drug Administration FDA, des National Cancer Institutes NCI, der Centers for Disease Control and Prevention CDC und des National Heart, Lung and Blood Institute NHLBI.

    Die Untersuchung der Risiken für die Blutbanken umfassen mehrere Schritte: zunächst geht es um die Entwicklung verlässlicher Testverfahren auf XMRV, das heißt, Assays zur Bestimmung von XMRV-Nukleinsäuren und Antikörpern auf XMRV. Dann soll die Prävalenz des XMRV bei Blutspendern ermittelt werden, d.h. wieviele der Blutspender mit dem Retrovirus infiziert sind. Weiterhin soll herausgefunden werden, ob XMRV über Bluttransfusionen übertragen werden kann und ob solche Bluttransfusionen mit dem Auftreten von CFS oder Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden können. Es sollen also epidemiologische Studien durchgeführt werden.

    Zahlreiche bekannte Forscher sind Mitglieder in dieser Arbeitsgruppe, darunter Judy Mikovits, Shyh-Ching Lo und Harvey Alter (Autoren der Alter/Lo-Studie), Francis Ruscetti und viele andere mehr - auch Vertreter der CDC wie Bill Switzer und Walid Heneine, die sich bislang nicht als die wahren Freunde und Förderer von ME/CFS-Patienten und/oder solider XMRV-Forschung herausgestellt haben.

    Weitere Einzelheiten über die geplanten Untersuchungen finden Sie in dieser PowerPoint-Präsentation.

     

    Norwegische Studie findet XMRV bei 62% der untersuchten Patienten mit ME/CFS

    Nach einer Pressemeldung von ESME hat die norwegische Ärztin Dr. Mette Johnsgaard von der Lillestrom Health Clinic 24 ME/CFS-Patienten und 3 gesunde Kontrollpersonen auf XMRV getestet. Mit einem Viruskulturtest wurden zunächst 14 davon als XMRV-positiv getestet, weitere 5 erwiesen sich mit einem Antikörpertest als positiv, so dass insgesamt 19 der 27 Personen positiv getestet wurden, darunter eine der gesunden Kontrollpersonen.

    Insgesamt hat die Lillestrom Health Clinic nun 80 Patienten getestet, von denen 50 XMRV-positiv waren. Weitere Informationen werden bei einem XMRV/MLV-Seminar mit Dr. Judy Mikovits am 28. November 2010 in Oslo bekannt gegeben.

    Die Klinik wird außerdem im November 2010 ein großes internationales Forschungsprojekt über das Humane Gammaretrovirus und ME/CFS starten.

    Die Tests wurden in Kooperation mit VIPDx durchgeführt.

    Weitere Informationen: http://www.hetalternatief.org/XMRV%202010%20762.htm

    Einen Fernsehbericht dazu im norwegischen Fernsehen mit Ellen Piro finden Sie hier bzw. hier mit englischen Untertiteln (dazu den Button CC anklicken), und das englische Transkript finden Sie hier.

     

    Zum Zusammenhang von XMRV und Autismus

    sollte man diesen Eintrag von Kent Heckenlively vom 24. September 2010 lesen. Titel: My Wife, My Daughter, and XMRV

     

     

    “Potentially Explosively Important” XMRV Research at University of Missouri

    October 27, 2010

    http://www.prohealth.com/library/showarticle.cfm?libid=15687

    Work with the XMRV virus is “potentially explosively important” says Dr. Stefan G. Sarafianos, PhD, one of the world’s leading retroviral researchers, based at the University of Missouri.

    And some of the most potentially explosive work is being done in his lab.

    A short time ago, Dr. Sarafianos’s team “solved the crystal structure of an important protein in the XMRV virus – the one that’s essential for viral replication – and accordingly the logical target for future antiviral therapies. That is, they have defined this protein’s intricate shape so precisely that they can now work on creating a molecule that will link into it tightly, so as to block its activity in the body.

    “If we know what the lock looks like,” says Dr. Sarafianos, “we can make the key.” And indeed his lab is working to identify/develop compounds able to prevent XMRV from replicating itself, with the objective of getting “a jump on developing treatment” of any diseases the research community may find it associated with/causing, such as chronic fatigue syndrome and prostate cancer.

    Even more important, the Sarafianos research team has proven its ability to make such keys.

    The U of Missouri Bond Life Sciences Center team is currently involved in a collaboration with Japanese experts to develop antibodies for preventing HIV virus from entering human cells.

    Specifically, the Japanese colleagues have already created an antibody that blocks the type of HIV virus typically involved in cases found in the US, Australia, Europe, and Japan. They’re now forging ahead, with a brand new $400,000-plus NIH grant, to modify the antibody so that it will block the type of HIV typical in Africa.

    To read more about Dr. Sarafianos’s work, read “Unraveling the Mysterious XMRV Virus,” by Denise Henderson Vaugn, at http://bondlsc.missouri.edu/news/story/38/1  

     

    Sarafianos' lab is investigatating

    compounds that could inhibit the XMRV

    virus from reproducing itself.

    If XMRV is found to indeed be causing the above diseases or others, scientists will have a jump on developing treatment, he said.

     

    Just recently, Sarafianos' lab "solved the crystal structure" of one of the proteins within the XMRV virus, he said.

    This particular protein is required for viral replication and could be a good target for potential antiviral therapies, he said.

     

    In this case, "solving the structure" means identifying the protein's three-dimensional detailed shape so accurately that researchers will be able to design a molecule which can bind tightly to that protein and potently block its biological activity, he said.

     

    "It's like a lock and key. If we know what the lock looks like, we can make the key,"

    Sarafianos said.

    "So information on the structure

    is important. It guides design for

    structure-based drugs."

     

    This is the first XMRV protein for which the structure has been solved by any research group, anywhere, he said.

     

    They all work in the molecular microbiology and immunology department at the University of Missouri.