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Artikel des Monats November 
Teil 3 Neues zu XMRV 
					
						
							| 
				Bitte beachten Sie: 
				2012 hat sich herausgestellt, dass dieses XMRV keine 
				Humaninfektion, sondern eine im Labor entstandene Chimäre war. 
				Näheres unter Artikel des Monats 
				Dezember 2012 - 1 auf dieser Website! |    Die Neuigkeiten rund um die XMRV-Forschung und deren 
Diskussion und Bewertung in verschiedenen Gremien, Institutionen und Politik 
sind derzeit so umfangreich, dass hier nur ein kleiner Ausschnitt wiedergegeben 
werden kann.   
	
		
			| 
Sitzung des CFS Advisory Committees der US-Regierung vom 12.-14. Oktober 2010 
			Das CFS Advisory Committee (CFSAC) wurde im September 2002 gegründet 
			mit dem Ziel, den US-Gesundheitsminister im Hinblick auf ein breites 
			Themenspektrum rund um das Chronic Fatigue Syndrom zu beraten und 
			Empfehlungen abzugeben. Dazu gehört der aktuelle Stand der 
			Wissenschaft, epidemiologische Daten, Risikofaktoren im Zusammenhang 
			mit dem CFS, Fragen der Diagnose und Behandlung sowie Möglichkeiten 
			der Information von allgemeiner Öffentlichkeit, Angehörigen der 
			medizinischen Berufe und Forschern. 
			Videoaufzeichnungen der dreitägigen Sitzung vom 12.-14. Oktober 
			können 
			hier angesehen werden. 
			Das
			
			umfangreiche Programm zeigt, dass bekannte ME/CFS-Forscher wie 
			Nancy Klimas, Christopher Snell, Leonard Jason, Martin Lerner u.v.a. 
			den Ausschuss über den neuesten Stand der Forschung informiert 
			haben. 
			An den Sitzungen des CFSAC-Ausschusses nehmen auch Patienten teil. 
			Sie haben jeweils fünf Minuten Zeit für ihre Aussagen, diese liegen 
			aber auch schriftlich vor. Die
			
			schriftlichen Aussagen geben ein beredtes Zeugnis über die 
			Schwere der Erkrankung und die weitreichenden sozialen und 
			materiellen Folgen der Krankheit ab, zeigen aber auch, dass seitens 
			der US-Regierung noch viel zu wenig getan wird, um die entsprechende 
			Forschung zu finanzieren.  
			
			Mary Schweitzer, eine ME/CFS-Patientin, deren Sachverstand und 
			kritisches Denken in der Gemeinde der ME/CFS-Patienten seit langem 
			sehr geschätzt wird, kritisierte ein weiteres Mal die 
			Vertuschungspolitik der Centers for Disease Control (CDC) in Bezug 
			auf ME/CFS: "Ich 
			weiß, dass XMRV momentan ein heißes Thema ist und die Diskussion 
			dominiert. Aber man sollte nicht vergessen, dass es eine Reihe von 
			Biomarkern im Immunsystem und Viren gibt, die wir haben und von 
			denen die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ebenfalls 
			behaupten, sie würden nicht existieren. Sie konnten das XMRV nicht 
			finden? Das überrascht mich nicht - sie konnten auch nie das HHV-6 
			finden, die Dysfunktion der Natürlichen Killerzellen, die 
			Mycoplasmen oder den neural vermittelten niedriegen Blutdruck. Es 
			ist seit Jahren immer wieder das gleiche: eine schnell 
			zusammengeschusterte Studie mit ein paar Patienten, die sie 
			irgendwie zusammengesucht haben, und dann können sie erklären, dass 
			X, Y oder Z nicht "die Ursache" des CFS sei. Warum sollte es denn 
			mit XMRV anders sein?" 
Die Empfehlungen der letzten Sitzung des 
Beratungsausschusses sind noch nicht online, werden dann aber
hier 
bekanntgegeben. Eine  ist jedoch schon durchgedrungen: Man empfiehlt, in 
Zukunft den kombinierten Namen "ME/CFS" und nicht mehr nur "CFS" zu verwenden, 
um die Schwere der Erkrankung zu betonen. 
Cort Johnson hat eine umfassende und leicht verständliche 
Zusammenfassung   dieser Sitzung sowie der Sitzung der Blood Working 
Group geschrieben:
XMRV at the Tipping Point - A Tale of Two Conferences Er führt darin u.a. 
all die Argumente auf, die eine Laborkontamination als Ursache der positiven 
XMRV-Studien absolut unwahrscheinlich machen. Er berichtet über verschiedene 
Studien, die bereits laufen bzw. im Entstehen begriffen sind.   
Einen Bericht über eine weitere Konferenz, die 
OFFER-Konferenz, findet man
hier. Besonders lesenswert sind seine Ausführungen über die Forscherin Dr. 
Singh, die seit vielen Jahren über Mäuseleukämieviren und ihre Varianten 
forscht. 
Cort Johnson berichtet fast täglich über Neuigkeiten in 
seinem XMRV-Buzz - 
sehr zu empfehlen, wenn man sich ungefähr auf dem Laufenden halten will! |  
	  
		
			| 
			Auszüge aus einem
			
			Protokoll von der Tagung der
			
			New Jersey Chronic Fatigue Syndrome Association vom 17. Oktober 2010
 
																									
																									Judy Mikovits' Vater starb sehr jung an einer aggressiven Form des Prostatakrebses, und deshalb ist sie in die Krebsforschung gegangen, um herauszufinden, ob ein Virus dafür verantwortlich sein könnte und um ein Heilmittel zu entwickeln. Sie hat über 20 Jahre in der Krebs- und HIV-Forschung gearbeitet. Sie hatte nicht erwartet, das XMRV, das man zunächst bei Prostatakrebs gefunden hatte, auch bei CFS zu finden.  
																									
																									Die Reaktion des Immunsystems auf XMRV unterscheidet sich von der Reaktion auf HIV. HIV infiziert vorwiegend B- und T-Zellen, weshalb man zunächst dort auch nach XMRV sucht, aber es stellte sich heraus, dass diese Immunzellen nicht unbedingt das Hauptvirusreservoir sind und man es dort nicht unbedingt findet. Man fand Antikörper auf das Hüllprotein des Virus.
																									In den ersten Studien fand man nur Sequenzen oder Teile des Retrovirus.
																									XMRV zeigt eine große Sequenzvariation. Retroviren verändern sich ständig, und deshalb findet man bei verschiedenen Menschen u.U. unterschiedliche Sequenzvariationen. Deshalb hat man in der Lo/Alter-Studie das PMRV gefunden, eine Variation.
																									Sie ging auf die Frage ein, warum XMRV so schwer zu finden ist und warum so viele Studien negativ sind, d.h. das Retrovirus nicht finden können. Ein wichtiger Punkt ist die Auswahl der untersuchten Patienten, und die unterscheidet sich stark bei den verschiedenen Studien. Ebenso stark unterscheiden sich die Untersuchungsmethoden. Das WPI hat zunächst in den B- und T-Zellen nach dem XMRV gesucht, aber man findet es dort nicht unbedingt, und dennoch ist ein Mensch infiziert. Man fand es dagegen häufiger im Blutplasma, also nicht in den Blutzellen. 
																									Für die Bestimmung des Virus ist es entscheidend, wie die Blutproben nach der Abnahme behandelt werden. Wenn man das nicht richtig macht, wird das Virus leicht zerstört. Auch das ist ein Grund für die vielen negativen Studien.
																									Außerdem muss man verschiedene Verfahren einsetzen, um das Virus zu finden. Das WPI hat herausgefunden, dass manche Proben mit PCR negativ getestet wurden, aber mit anderen Methoden positiv waren. Einige der Negativstudien haben ausschließlich PCR verwendet. 
			Zur Frage der Laborkontamination 
																									
																									Es wird immer wieder behauptet, dass die positiven XMRV-Studien auf eine Laborkontamination mit Mäuseleukämieviren zurückzuführen seien. Das WPI hat jedoch alle Proben auf Mäuse-DNA getestet und keinerlei Hinweise auf eine Kontamination gefunden. Sowohl das WPI als auch die FDA/NIH-Studie von Lo/Alter haben eine mögliche Kontamination mit verschiedenen Testverfahren ausgeschlossen. Alle diese Daten waren in den Originalveröffentlichungen enthalten, auch wenn nicht genügend Platz war, um alle diese Hintergrunddaten mitzuveröffentlichen. 
																								
																								 XMRV-Studie 
			in Großbritannien 
																									
																									Im März 2010 begann das WPI mit einer Studie an 50 britischen ME/CFS-Patienten (nach den kanadischen Kriterien) und 50 Kontrollpersonen aus Großbritannien. Die Proben wurden verschlüsselt in zwei verschiedenen Labors getestet - Labors, die niemals mit MRV oder Mäusen gearbeitet hatten (um das Argument einer möglichen Kontamination von vorneherein auszuschließen)
																									Zunächst wurde das Plasma der Patienten untersucht, und man fand das Virus bei 48%. Dann wurden weitere Testverfahren wie Kulturtests eingesetzt, und man fand es bei weiteren Patienten. Es waren mehrere Testverfahren nötig, um alle infizierten ME/CFS-Patienten herauszufinden. Insgesamt waren 80% der untersuchten britischen ME/CFS-Patienten HMRV-positiv (beide Varianten - XMRV und PMRV). Außerdem waren 4% der gesunden Kontrollpersonen infiziert. Beide Zahlen entsprechen sowohl der Science-Studie als auch der Lo/Alter-Studie. Häufung des XMRV in Familien 
																									
																									Im Januar 2010 begann das WPI mit einer Studie an Proben, die sie aus der Klinik von Paul Cheney bekommen hatten. Sie testeten nicht nur die ME/CFS-Patienten, sondern auch die von deren Familienmitgliedern. 81% der ME/CFS-Patienten waren XRMV-positiv und 50% der Familienmitglieder waren ebenfalls positiv, ob sie gesund oder krank waren. Man hat dann in jeder Familie Stammbäume erstellt. Und sie haben dann außer ME/CFS-Patienten auch Familienmitglieder mit Krebs und Autismus untersucht. Sie fanden das XMRV bei Eltern von Kindern mit ME/CFS. Sie fanden es bei Kindern von Eltern mit ME/CFS und sie fanden es bei Kindern mit Autismus.  
																									
																									Insgesamt erwiesen sich 54% der getesteten Eltern , 59% der Kinder und 82% der Kinder mit Autismus als positiv. Und sie haben bei 16 von 17 Familien, in denen eine Person an ME/CFS erkrankt war, andere XMRV-positive Personen gefunden. Es waren wiederrum mehrere Testverfahren nötig, um alle Infizierten aufzuspüren. Sie wissen nicht, wie das XMRV zwischen den Familienmitgliedern übertragen wird.  
																									 
			
																								
			Wissenschaft oder Politik? 
				
				
				Judy Mikovits sagte, dass niemand die 
				beunruhigenden Studien des WPI über die britischen Patienten und 
				die familiäre Häufung bei den Patienten aus Paul Cheneys Klinik 
				veröffentlichen will. Sie hat diese Studien bei mehreren 
				Zeitschriften eingereicht, aber sie werden immer wieder 
				abgelehnt. Mikovits sagte, das, was zur Zeit mit XMRV und CFS 
				passiert, erinnere sie stark an die erste Zeit der 
				HIV-Forschung. Es sei genau wie damals - sie habe eine ganze 
				Schublade voll von wissenschaftlichen Studien, die keiner 
				veröffentlichen will, aber sie führt dennoch eine Studie nach 
				der anderen durch und hebt sie auf, bis sich die Zeiten ändern 
				werden.
				
				Mikovits sagte, dass einige der Leute, die 
				jetzt behaupten, ihre Ergebnisse seien lediglich Folge einer 
				Laborkontamination, sogar an den Originalstudien beteiligt 
				gewesen seien und dass sie die Originaldaten alle kennen würden, 
				auch die, die beweisen, dass eine Laborkontamination vollkommen 
				ausgeschlossen ist. 
				
				Auch andere Referenten der Tagung haben 
				erwähnt, dass es hier Politik und nicht Wissenschaft maßgebend 
				sind: wenn die CDC bestätigen, dass XMRV ein neues, gefährliches 
				und übertragbares Retrovirus ist, dass bei Menschen mit ME/CFS 
				vorkommt, dann haben sie eine enorme Krise für die öffentliche 
				Gesundheit zu bewältigen. Und die CDC haben geschätzt, dass bis 
				zu vier Millionen Amerikanern an XMRV bzw. dem dritten humanen 
				Retrovirus leiden.
				
				Dr. Mikovits betonte, dass die Belege für 
				das Vorkommen des XMRV bei ME/CFS sehr viel überzeugender seien 
				als die Belege für XMRV bei Prostatakrebs, und zwar weil jetzt 
				erweiterte und verbesserte Testverfahren eingesetzt würden.
				
				Es geht ein Gerücht um, nach dem das 
				National Cancer Institute (NCI) von einem hohen 
				Regierungsvertreter gesagt bekommen hat, dass sie untersuchen 
				sollten, ob XMRV bei Prostatakrebs vorkommt, aber dass sie von 
				der Untersuchung bei CFS Abstand nehmen sollten. Möglicherweise 
				ist es kein Zufall, dass beim Treffen des CFSAC-Ausschusses es 
				ausgerechnet der Sprecher des NCI war, der den Verdacht der 
				Laborkontamination aufbrachte - und diese Person habe laut 
				Mikovits all die Daten gesehen, die belegen, dass eine 
				Laborkontamination völlig unmöglich ist. 
			********* |  
			| 
			Ein weiteres Protokoll von Judy Mikovits' 
			Vortrag anlässlich dieser Konferenz findet sich bei
			XMRV Global Action 
			im Eintrag vom vom 18. Oktober 2010. Auszüge: 
													
													
													Frank Ruscetti 
													und 
													Rachel Bagni haben von 
													Patienten aus der Lo/Alter-Studie 
													Virus isoliert. Acht von 
													neun erwiesen sich als 
													positiv, und was sie fanden, 
													war XMRV (Anm. d. Ü.: einige 
													Leute haben, ganz im Sinne 
													von "Politik statt 
													Wissenschaft" die Tatsache, 
													dass Lo/Alter PMRV gefunden 
													hat, als GEGENbeweis für die 
													Science-Studie von Lombardi/Mikovits 
													gewertet statt als das, was 
													sie ist: eine 
													Bestätigungsstudie. Das 
													Auffinden von Virusvarianten 
													ist bei Retroviren erstens 
													eine Bestätigung des 
													Befundes, zweitens hat das 
													WPI bei den Patienten der 
													Science-Studie ebenfalls das 
													PMRV gefunden - und nun 
													haben sie bei den Patienten 
													der Lo/alter-Studie auch das 
													XMRV gefunden. Bei vielen 
													Patienten haben sie beide 
													Stränge gefunden, und laut 
													Aussage von Mikovits bei der 
													Fatigatio-Tagung in Dortmund 
													im September 2010 waren das 
													die Patienten, die am 
													stärksten erkrankt waren.)
													
													John 
													Coffin hat über 70 
													Mäusearten auf XMRV 
													untersucht, es aber bei 
													keiner einzigen gefunden. 
													Das ist ein Beleg dafür, 
													dass XMRV kein Mäusevirus, 
													sondern ganz eindeutig ein 
													neues humanes Retrovirus 
													ist.  
													
													
													Lo/Alter 
													haben die Blutproben der 
													Patienten aus der britischen 
													XMRV-Studie nochmals 
													untersucht und noch mehr 
													positive gefunden, als das 
													WPI. 
													
				
				Judy Mikovits berichtete über die Studien 
				zur familiären Häufung des XMRV. Sie zeigte Familienstammbäume, 
				bei denen einige an ME/CFS leiden, andere an Fibromyalgie, 
				einige haben Lymphdrüsenkrebs, Autismus-Störungen, Herzinfarkte 
				(darunter ein 11-jähriger Junge), manche sind infiziert, haben 
				aber keine Krankheitssymptome. Insgesamt zeigt die Studie eine 
				starke familiäre Häufung. Sie haben das XMRV in allen 
				Altersgruppen gefunden, der jüngste war 1 Jahr alt, der älteste 
				88.
													
													Judy 
													Mikovits schätzt die 
													Prävalenz in der 
													amerikanischen Bevölkerung 
													auf 10-20 
													Millionen Amerikaner. 
													
				
				Sie betonte die Studie aus Deutschland (von 
				Nicole Fischer vom UKE), bei der das XMRV in Atemwegssekreten 
				gefunden wurde, bei Gesunden (3,2%) und bei immunsupprimierten 
				Patienten (9,9%), und dies ließe darauf schließen, dass eine 
				Übertragung durch Atemwegssekrete wahrscheinlich ist. Als 
				weitere mögliche Virusreservoire nannte sie Blut, Urin und Kot.
				
													   |  
			| 
			
			
			Christopher Cairns hat auf seiner Website ebenfalls einige 
			Anmerkungen zu diesem Vortrag gemacht. |    
	
		
			| 
			
			Snyderman-Studie - XMRV-Behandlung 
			bei Mantelzell-Lymphom und Chronisch Lymphatischer Leukämie 
			
					
					'XMRV: Virological, immunological and clinical correlations 
					in patients with Chronic Lymphocytic Leukemia and Mantle 
					Cell Lymphoma' (Posterpräsentation bei 
					der 1st XMRV Conference, 7.-8. September 2010) M. Snyderman, I. 
			Sylvester-Barao, D. Goetz, K. Hagen, V.C. Lombardi, , D.L. Peterson, 
			P.H. Levine, F.W. Ruscetti, J.A. Mikovits    
			Aus der Posterpräsentation: 
			"CFS-Patienten haben ein erhöhtes Vorkommen von bösartigen Lymphomen 
			(lymphoproliferativen Erkrankungen) verglichen mit der 
			Allgemeinbevölkerung. Während die Häufigkeitsrate bei 
			Non-Hodkin-Lymphom in den Vereinigten Staaten bei 0,02% liegt, 
			entwickelten beinahe 5% der CFS-Patienten diese Krankheit. Um diese 
			Häufung zu untersuchen, suchten wir einige XMRV-infizierte 
			CFS-Patienten, die in der Folge Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL) 
			oder ein Mantelzell-Lymphom entwickelten. Bislang gibt es noch keine 
			Berichte über die Behandlung von XMRV-assoziierter Neoplasie. (...) 
			Verschiedene Gruppen haben über eine Hemmung des XMRV durch von der 
			FDA genehmigte antiretrovirale Mittel wie AZT, Raltegravir und 
			Tenofovir berichtet, und zwar in Zellkulturen. In unserer Studie 
			wurde die zusätzliche XMRV-assoziierte Malignität untersucht, 
			einschließlich der CLL." Die 
			Schlussfolgerungen: 
				
				
				"Diese Daten belegen zum ersten Mal einen Zusammenhang zwischen 
				XMRV und MCL bzw. CLL. 
				
				MCL- und CLL-Zelllinien von diesen Patienten expremierten XMRV
				
				Die Verminderung von infektiösem XMRV, des inflammatorischen 
				Zytokinprofils und der Tumormarker korreliert mit der 
				Verbesserung des klinischen Zustands der Patienten infolge einer 
				antiretroviralen Therapie." 
			Kommentar: Wenn ich diese Studie richtig interpretiere, dann 
			bedeutet dies: Bei ME/CFS-Patienten, die mit dem XMRV infiziert 
			sind, kommt es wesentlich häufiger als in der Normalbevölkerung zu 
			Krebsarten wie dem Mantelzell-Lymphom und der Chronisch 
			Lymphatischen Leukämie. Wenn man diese Patienten dann mit 
			antiretroviralen Mitteln behandelte, um die XMRV-Infektion 
			herunterzudrücken, dann verbesserte sich nicht nur ihr klinischer 
			Zustand, sondern die Zytokinprofile normalisierten sich und die 
			Tumormarker gingen zurück.  
			Kann man aus einer solchen Studie evtl. schon schließen, a) 
			welche verheerenden Auswirkungen das XMRV haben kann (Krebs) und b) 
			dass eine Behandlung mit antiretroviralen Mitteln eine Besserung 
			bewirkt und somit auch die Frage der Verursachung beantwortet wird? 
			Wenigstens zum Teil?  
			Regina Clos |    
	
		
			| 
				
				
				Blood 
				XMRV Scientific Research Working Group 
				Die Aufgabe der neu gegründeten 
				Arbeitsgruppe Blut auf der Ebene der US-Regierung bzw. ihrer 
				Einrichtungen zum Gesundheitswesen ist es, Forschungsstudien zu 
				entwerfen und zu koordinieren, mit denen herausgefunden werden 
				soll, ob XMRV eine Gefahr für die Sicherheit der Blutbanken 
				darstellt. 
				Mitglieder der Arbeitsgruppe sind 
				Wissenschaftler aus der Transfusionsmedizin, der Retrovirologie 
				und der ME/CFS-Forschung sowie Vertreter von verschiedenen 
				führenden Regierungsinstitutionen wie dem Gesundheitsministerium 
				HHS, der Food and Drug Administration FDA, des National Cancer 
				Institutes NCI, der Centers for Disease Control and Prevention 
				CDC und des National Heart, Lung and Blood Institute NHLBI. 
				Die Untersuchung der Risiken für die 
				Blutbanken umfassen mehrere Schritte: zunächst geht es um die 
				Entwicklung verlässlicher Testverfahren auf XMRV, das heißt, 
				Assays zur Bestimmung von XMRV-Nukleinsäuren und Antikörpern auf 
				XMRV. Dann soll die Prävalenz des XMRV bei Blutspendern 
				ermittelt werden, d.h. wieviele der Blutspender mit dem 
				Retrovirus infiziert sind. Weiterhin soll herausgefunden werden, 
				ob XMRV über Bluttransfusionen übertragen werden kann und ob 
				solche Bluttransfusionen mit dem Auftreten von CFS oder 
				Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden können. Es sollen 
				also epidemiologische Studien durchgeführt werden. 
				Zahlreiche bekannte Forscher sind 
				Mitglieder in dieser Arbeitsgruppe, darunter Judy Mikovits, 
				Shyh-Ching Lo und Harvey Alter (Autoren der Alter/Lo-Studie), 
				Francis Ruscetti und viele andere mehr - auch Vertreter der CDC 
				wie Bill Switzer und Walid Heneine, die sich bislang nicht als 
				die wahren Freunde und Förderer von ME/CFS-Patienten und/oder 
				solider XMRV-Forschung herausgestellt haben. |    
	
		
			| 
			
			
			Norwegische Studie findet XMRV bei 
			62% der untersuchten Patienten mit ME/CFS 
			Nach einer 
			Pressemeldung von ESME hat die norwegische Ärztin Dr. Mette 
			Johnsgaard von der Lillestrom Health Clinic 24 ME/CFS-Patienten und 
			3 gesunde Kontrollpersonen auf XMRV getestet. Mit einem 
			Viruskulturtest wurden zunächst 14 davon als XMRV-positiv getestet, 
			weitere 5 erwiesen sich mit einem Antikörpertest als positiv, so 
			dass insgesamt 19 der 27 Personen positiv getestet wurden, darunter 
			eine der gesunden Kontrollpersonen. 
			Insgesamt hat 
			die Lillestrom Health Clinic nun 80 Patienten getestet, von denen 50 
			XMRV-positiv waren. Weitere Informationen werden bei einem 
			XMRV/MLV-Seminar mit Dr. Judy 
			Mikovits 
			am 28. November 2010 in Oslo bekannt gegeben. 
			Die Klinik 
			wird außerdem im November 2010 ein großes internationales 
			Forschungsprojekt über das Humane Gammaretrovirus und ME/CFS 
			starten. 
			Die Tests 
			wurden in Kooperation mit VIPDx durchgeführt. 
			Weitere 
			Informationen:
			
			http://www.hetalternatief.org/XMRV%202010%20762.htm  
			Einen Fernsehbericht dazu im 
			norwegischen Fernsehen mit Ellen Piro finden Sie
			
			hier bzw.
			
			hier mit englischen Untertiteln (dazu den Button CC anklicken), 
			und das englische Transkript finden Sie
			hier. |    
		
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			Zum Zusammenhang von XMRV und Autismus 
			 
			sollte man
			
			diesen Eintrag von Kent Heckenlively vom 24. September 2010 
			lesen. Titel: My Wife, My Daughter, and XMRV 
				
					
						
							
								
									
										
											
												
												Heckenlivelys Frau und 
												Tochter sind beide XMRV-positiv.
												 
												Er beschreibt zunächst die 
												Geschichte der Entdeckung des 
												Zusammenhangs zwischen XMRV und 
												ME/CFS, d.h. die verschiedenen 
												Studien. Die Zweifel, ob XMRV/PMRV 
												ein neues humanes Retrovirus 
												sei, wären beim 1st 
												International Workshop on XMRV 
												bei den National Institute of 
												Health in Bethesda, Maryland am 
												7.-8.- September 2010 endgültig 
												beseitigt worden. Dass man 
												dieses neue Retrovirus sehr 
												ernst nimmt, würde durch die 
												Tatsache belegt, dass Dr. 
												Francis Collins, Leiter der 
												National Institutes of Health, 
												die Tagung eröffnet hat und fast 
												die gesamte Zeit über anwesend 
												war. Er habe auch durch sein 
												aufmerksames Zuhören und 
												sachgerechte Fragen keinen 
												Zweifel an seinem Interesse an 
												diesem Thema hinterlassen.
												  
												Die Frage, welche Rolle das 
												XMRV bei ME/CFS, Autismus und 
												anderen neuro-immunologischen 
												Krankheiten spielt, müsse jedoch 
												noch beantwortet werden. Das 
												wirklich Heimtückische an XMRV 
												sei, dass es ein Retrovirus sei, 
												das sich in die DNA des Wirts 
												integriert und deshalb zu einer 
												lebenslangen Infektion führt. Es 
												vermehrt sich, wenn eine Zelle 
												sich teilt (und nur dann kann es 
												sich vermehren). Die beiden 
												anderen bekannten Retroviren 
												sind HIV und HTLV. HIV 
												verursacht AIDS und HTLV 
												verursacht T-Zell-Leukämie und 
												eine neuro-immunologische 
												Ekrankung, die als 
												HTLV-1-assoziierte Myelopathie 
												bezeichnet wird und die 
												unbehandelt dazu führen kann, 
												dass die Betroffenen im 
												Rollstuhl landen. XMRV ist das 
												dritte bekannte humane 
												Retrovirus. 
												
												Heckenlively schreibt: 
												"XMRV 
												kann durchaus mit Autismus 
												zusammenhängen, denn es ist 
												gezeigt worden, dass das Virus 
												sich vorzugsweise am Ort des 
												Transkriptionsstarts der Gene 
												und in den CpG-Inseln 
												integriert. Das könnte eine 
												Reihe der Veränderungsmuster in 
												der Methylierung erklären, die 
												man bei Autismus findet. 
												Außerdem neigen Retroviren dazu, 
												die Mitochondrienfunktion durch 
												die Produktion von reaktiven 
												Sauerstoff- und 
												Stickstoffverbindungen und zu 
												beeinträchtigen, was erklären 
												könnte, warum man bei manchen 
												Kindern mit Autismus erworbene 
												Mitochondriendefekte findet. Das 
												Virus knospt aus der Zellmembran 
												und zerstört dabei Fettsäuren 
												und Cholesterin, was die Befunde 
												einiger Ärzte stützt, die bei 
												Kindern mit Autismus eine 
												Zerstörung der Zellmembranen 
												festgestellt haben. 
												Während ihrer Arbeit mit 
												CFS-Patienten ist Dr. Mikovits 
												klar geworden, dass einige 
												dieser Patienten Kinder mit 
												Autismus haben. Wissend, dass 
												dieses Virus von der Mutter an 
												das Kind vererbt werden kann, 
												untersuchte Mikovits eine kleine 
												Zahl dieser Kinder und fand 
												heraus, dass 40% XMRV-positiv 
												waren. Aus einer Stellungnahme 
												der Nevada 
												Commission on Autism Spectrum 
												Disorders geht hervor, dass 
												offenbar weitere Tests 
												durchgeführt werden, die "die 
												Zahl der gefundenen 40% 
												dramatisch erhöhen könnten"." 
												In einer Posterpräsentation beim
												1st 
												International Workshop on XMRV 
												von Mikovits und Kollegen mit 
												dem Titel “Detection of 
												Infectious XMRV in Peripheral 
												Blood of Children” schreiben sie 
												u.a.: 
												"Die 
												XMRV-Infektionsrate bei Kindern 
												herauszufinden kann insbesondere 
												angesichts der Tatsache 
												hilfreich sein, dass 1 von 100 
												Kindern in den USA die Diagnose 
												einer neuro-immunologischen 
												Erkrankung hat, zu denen auch 
												die Störungen des autistischen 
												Spektrums (Autism 
												Spectrum Disorders - ASD) 
												gehören, und dass CFS und 
												neuroimmunologische Krankheiten 
												bei Kindern die gleichen 
												klinischen Merkmale haben, 
												einschließlich 
												Immundysregulation, erhöhte 
												Expression pro-inflammatorischer 
												Zytokine und Chemokine und 
												chronisch-aktive mikrobielle 
												Infektionen. Von daher haben wir 
												die Hypothese aufgestellt, dass 
												eine XMRV-Infektion nicht nur in 
												den Familien mit CFS vorkommt, 
												sondern auch bei Kindern mit 
												anderen neuro-immunologischen 
												Krankheiten." 
												Weiter 
												beschreiben Mikovits und 
												Kollegen: "66 Personen wurden 
												untersucht, die 
												Familienmitglieder eines 
												Elternteils oder eines Kindes 
												mit einer neuro-immunologischen 
												Krankheit sind." Man hat dann 37 
												Eltern und 29 Kinder untersucht. 
												17 der Kinder hatten eine 
												Erkrankung des autistischen 
												Spektrums, darunter ein 
												dreijähriges Zwillingspaar mit 
												Niemann-Pick-Typ-C-Syndrom, 
												einer neurodegenerativen 
												Krankheit, und 10 Kinder waren 
												gesunde Geschwister. 17 der 
												Kinder, also 58%, und 20 der 37 
												Elternteile (54%) waren XMRV-positiv. 14 der 17 
												autistischen Kinder - also 82% - 
												waren XMRV-positiv. Das 
												entspricht der Infektionsrate, 
												die man auch bei ME/CFS findet. 
												Die 
												Expression eines Retrovirus wie 
												XMRV könnte auch zu 
												Immundefekten führen, die 
												ähnlich sind, wie man sie bei 
												HIV/AIDS findet, und die das 
												Immunsystem unfähig machen, 
												Infektionen wir Borreliose (Lyme-Krankheit), 
												HHV-6 oder Cytomegalie zu 
												kontrollieren. Das entspricht im 
												übrigen der These von Kenny de 
												Meirleir, die dieser in einer
												
												Posterpräsentation bei dem 
												1. XMRV Workshop vorgestellt 
												hat. 
												In einer 
												Retroviruskonferenz im Februar 
												2010 ging es um die Frage, wie 
												XMRV Zellen infiziert. Es ist 
												bekannt, dass XMRV die 
												Fibroblasten in der Prostata 
												infizieren kann, und die 
												Epithelzellen haben ebenfalls 
												eine hohe Anzahl an Antigenen 
												exprimiert, was darauf schließen 
												lässt, dass sie gleichermaßen 
												infiziert sind. Die 
												Epithelzellen sind Muskelzellen 
												der glatten Muskulatur, die das 
												Innere von Blutgefäßen 
												auskleiden und diesen den Befehl 
												zum Erweitern oder 
												Zusammenziehen geben. Dir 
												Forscher haben bei dieser 
												Konferenz Theorien darüber 
												diskutiert, ob eine Infektion 
												der Blutgefäße viele der 
												Anomalien im Gehirn und andere 
												Anomalien erklären könnte, die 
												man bei CFS findet. 
												Und 
												Anomalien in der Blutversorgung 
												der Gehirne von autistischen 
												Kindern werden ebenfalls seit 
												Jahren beobachtet und 
												diskutiert. 
												Kent 
												Heckenlivelys Frau hat in ihrer 
												Jugend unter schwerster 
												Schuppenflechte gelitten und 
												berichtet in den letzten Jahren 
												über kognitive Veränderungen und 
												Stimmungsschwankungen. Sie 
												arbeitet als Sprachtherapeutin 
												und sagt: "Ich behandele 
												Menschen mit Gehirnverletzungen, 
												und ich weiß, dass ich nicht 
												allzu weit von ihnen entfernt 
												bin. Ich kann die Probleme 
												kompensieren, aber ich habe sie 
												trotzdem." Kleine Verletzungen 
												brauchten manchmal mehr als ein 
												Jahr, um zu verheilen, so dass 
												man insgesamt durchaus vermuten 
												kann, dass etwas mit ihr nicht 
												stimmt. Sie hat zwar kein 
												ME/CFS, aber wenn man sie 
												untersuchen würde, würde sich 
												möglicherweise ein subklinisches 
												Bild der Erkrankung zeigen. 
												Und dann 
												beendet Heckenlively seinen 
												Bericht mit der Anmerkung: 
												"Gestern Abend erhielten wir die 
												Nachricht, dass meine 
												Schwiegermutter, also die Mutter 
												meiner Frau, ebenfalls 
												XMRV-positiv getestet wurde. Sie 
												war eine der ersten 1000 
												Menschen im Land, die die 
												Diagnose Zöliakie, also einer 
												Glutenunverträglichkeit, 
												erhielt." |      
	
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										| October 27, 2010 
 http://www.prohealth.com/library/showarticle.cfm?libid=15687
 
										Work with the 
										XMRV virus is “potentially explosively 
										important” says
										
										Dr. Stefan G. Sarafianos, PhD, one 
										of the world’s leading retroviral 
										researchers, based at the University of 
										Missouri.
 And some of the most potentially 
										explosive work is being done in his lab.
 
 A short time ago, Dr. Sarafianos’s team 
										“solved the crystal structure of an 
										important protein in the XMRV virus – 
										the one that’s essential for viral 
										replication – and accordingly the 
										logical target for future antiviral 
										therapies. That is, they have defined 
										this protein’s intricate shape so 
										precisely that they can now work on 
										creating a molecule that will link into 
										it tightly, so as to block its activity 
										in the body.
 
 “If we know what the lock looks like,” 
										says Dr. Sarafianos, “we can make the 
										key.” And indeed his lab is working to 
										identify/develop compounds able to 
										prevent XMRV from replicating itself, 
										with the objective of getting “a jump on 
										developing treatment” of any diseases 
										the research community may find it 
										associated with/causing, such as chronic 
										fatigue syndrome and prostate cancer.
 
 Even more important, the Sarafianos 
										research team has proven its ability to 
										make such keys.
 
 The U of Missouri Bond Life Sciences 
										Center team is currently involved in a 
										collaboration with Japanese experts to 
										develop antibodies for preventing HIV 
										virus from entering human cells.
 
 Specifically, the Japanese colleagues 
										have already created an antibody that 
										blocks the type of HIV virus typically 
										involved in cases found in the US, 
										Australia, Europe, and Japan. They’re 
										now forging ahead, with a brand new 
										$400,000-plus NIH grant, to modify the 
										antibody so that it will block the type 
										of HIV typical in Africa.
 
 To read more about Dr. Sarafianos’s work, 
										read “Unraveling the Mysterious XMRV 
										Virus,” by Denise Henderson Vaugn, at
										
										http://bondlsc.missouri.edu/news/story/38/1
 
										 
										Sarafianos' lab is investigatating compounds that could inhibit the XMRV virus from reproducing itself. If XMRV is found to indeed be causing 
										the above diseases or others, scientists 
										will have a jump on developing 
										treatment, he said.   Just recently, Sarafianos' lab "solved 
										the crystal structure" of one of the 
										proteins within the XMRV virus, he said. This particular protein is required 
										for viral replication and could be a 
										good target for potential antiviral 
										therapies, he said.   In this case, "solving the structure" 
										means identifying the protein's 
										three-dimensional detailed shape so 
										accurately that researchers will be able 
										to design a molecule which can bind 
										tightly to that protein and potently 
										block its biological activity, he said.   "It's like a lock and key. If we know 
										what the lock looks like, we can make 
										the key," Sarafianos said. "So information on the structure is important. It guides design for structure-based drugs."   This is the first XMRV protein for 
										which the structure has been solved by 
										any research group, anywhere, he said.   They all work in the molecular 
										microbiology and immunology department 
										at the University of Missouri. 
										
										
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